Es ist Mitte August und ich sitze in der Strickjacke vorm Laptop. Geht’s noch? Da hilft nur, das beste aus der Situation zu machen – beispielsweise mit einem Abendessen, dass nicht unbedingt sommerlich ist. Nach Feierabend lasse ich gerne auf dem Viktualienmarkt ein bisschen die Seele baumeln und hole mir Anregungen (und Appetit!). Heute gab es wunderschöne Pfifferlinge (Reherl in Bayern – und nein, das ist KEIN Wildgericht. Ich habe den Fehler einmal gemacht :)), weshalb der beste Ehemann der Welt spontan Kartoffelrösti mit Pfifferlingen auf die heimische Speisekarte setzte.
Zutaten für die Pfifferlinge:
ca. 300 gr kleine Pfifferlinge
gehackte Petersilie
gehackter Knoblauch
gehackte Zwiebeln
ein Schluck trockener Weißwein
etwas Sahne oder Sahneersatz
Salz, Pfeffer, Spritzer Zitrone
Für die Rösti:
rund 400 gr mehlig kochende Kartoffeln
2 verquirlte Eier
2 EL Mehl
1/2 TL Backpulver
gehackter Schnittlauch
1-2 Frühlingszwiebel
Je nach Geschmack: 1/2 geraspelter Zucchino
Salz, Pfeffer, Muskat
Und so geht’s.
Für die Rösti Kartoffeln schälen, raspeln und unter kaltem Wasser auswaschen, in einem Sieb abtropfen lassen. Sie sollten möglichst trocken sein. Verquirlte Eier, gehackte Frühlingszwiebeln, Zucchini mischen und ordentlich würzen (die Masse „schluckt“ eine Menge!). In einer großen beschichteten Pfanne (etwas Öl schadet nicht) die Masse in 2-3 Röstis möglichst flach pressen und von beiden Seiten bei nicht zu heißer Hitze anbraten. Die rohen Kartoffeln müssen garen und sollten außen nicht verbrennen. Also Zeit lassen!
Die Rösti können nach und nach gebraten und im vorgeheizten Backofen aufgehoben werden, bis die Pilze gut sind. Die macht man so:
Pilze vom gröbsten Schmutz befreien, aber nicht waschen! Wenn sie stark verschmutzt sind, kann man Wasser mit viel Mehl vermischen und die Pilze kurz durchschwenken. Das bewirkt, dass das Mehl zwar den Schmutz von den Pilzen abribbelt, aber das Wasser nicht in die kleinen Dinger eindringt.
In einer Pfanne Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen, Pilze dazu geben und bei nicht zu heißer Hitze schonend garen lassen. Ablöschen mit einem Sprizter Weißwein und eindampfen lassen. Mit etwas Sahne (-ersatz) aufgießen und eindicken lassen. Würzen mit Salz, Pfeffer, einem Spritzer Zitronensatz. Zum Schluss Petersilie drüber geben.
Beides auf vorgewärmten Tellern servieren, da die Pilze schnell kalt werden.
Dazu gab es mal wieder eine etwas ungewöhnlichere Flasche: Ein 2004er Vaeni Xinomavro Naoussa, also ein Roter aus Griechenland. Geordert wurde der auf eine Empfehlung des „Weinlakais“, der auf stern.de besondere Weine zu guten Preis-Leistungs-Verhältnissen vorstellt, und bei unserer letzten Weinprobe mit einem Monastrell schon für eine echte Überraschung gesorgt hatte. Bestellt hatte ich den bei www.shop-kreta.de, die zwar von dem Ansturm etwas überfordert waren und erstmal Flaschen aus Griechenland nachordern mussten. Allerdings habe ich selten einen so freundlichen Kundenservice erlebt, der immer erreichbar war und schnell antwortete, wenn das German Abendbrot ungeduldig wurde 🙂
Der Beschreibung zum Wein kann ich eigentlich nichts hinzufügen, deswegen lest Euch durch, was der Weinlakai geschrieben hat. Vor allem kann man nicht genug betonen, dass die Flasche 3,99 EUR kostet, was der Wein absolut wert ist! Tipp: Ruhig etwas atmen lassen, das nimmt die Tannine etwas zurück.