Lieblinge im November: Der Monatsrückblick

Hört Ihr schon das neue Jahr anklopfen? In ein paar Tagen ist 2018 Geschichte und unberührt wie ein Blatt weißes Papier liegen die nächsten 365 Tage vor uns. Aber bevor wir uns in Vorweihnachtsfreude und Neujahrspläne werfen, wie Kinder in frisch gefallenen Schnee, gucken wir nochmal zurück auf den November! (Einen kleinen Ausblick auf eine schöne Blogger-Aktion habe ich aber auch schon für Euch parat! Scroll einfach schon mal runter, wenn Du neugierig bist!)

Gegessen…

…haben wir köstlich! Egal, ob hausgemacht oder auswärts: Es wurde geschlemmt! Mein Highlight im November waren in dieser Reihenfolge:

Die wunderbar sämige Shakshuka

Shakshuka Rezept Foodblog German Abendbrot

Das entstaubte Schaschlik

Schaschlik aus der Pfanne Rezept German Abendbrot Foodblog

Und der wunderbar wärmende Rinderbraten mit Senf-Sahne-Sauce und winterlichem Feldsalat.

Rinderbraten Kartoffeln Feldsalat Rezept German Abendbrot Foodblog

Jetzt, wo die Tage kürzer und kälter werden, ist wieder Wärmendes aus Schmortöpfen und Pfannen angesagt. Ich freu‘ mich drauf! Was gibt’s bei Dir an kalten Tagen?

Gelaufen…

…bin ich viel zu wenig. Schuld ist eine Erkältung, die ich seit Wochen mit mir rumschleppe und die nicht wirklich weggeht, aber auch nicht richtig ausbricht. Sehr merkwürdig. Ich akzeptiere es mit einem Schulterzucken und freue mich auf klirrend kalte Winterläufe. Worauf Du unbedingt achten solltest, wenn Du im Winter draußen laufen gehst, hab ich Dir hier mal zusammengeschrieben. Dann kannst Du auch die Ausblicke auf winterliche Sonnenaufgänge richtig genießen.

Gelesen…

…wurde selbstverständlich wie jeden Monat. Gute, solide Krimikost war Melanie Raabes „Der Schatten“. Dass die Hauptfigur meinen Nachnamen trägt und das Ganze in Wien spielt, in das wir uns im Mai schockverliebt haben, waren sicher Pluspunkte. Ein etwas arg an den Haaren herbeigezogener Plot… Naja. Schwamm drüber. Spannend und gut zu lesen allemal!

Richtig gut gefallen hat mir Sarah Schmidt „Seht, was ich getan habe“: Gibt es dem (realen) Kriminalfall Lizzie Borden noch etwas hinzuzufügen? Diesem brutalen Axtmord an dem älteren Ehepaar Abby und Andrew Borden, die 1892 am selben Tag von einem bis heute nicht bekannten Täter umgebracht wurden. Aber ja! Wie auch die Story um Jack the Ripper beflügelt der Borden-Mordfall seit jeher die Phantasie der Literaten und Regisseure. Die jüngere Tochter Lizzie Borden wurde festgenommen, des Mordes verdächtigt und freigesprochen. Ein Zweifel an ihrer Unschuld blieb aber stets und machte sie zur Außenseiterin. Und auch die ältere Schwester Emma konnte sich nie ganz sicher sein, was an diesem August-Tag im Borden-Haus tatsächlich passiert war…
Was aber kann die Autorin hier noch Neues bringen? Schmidt erzählt aus vier verschiedenen Perspektiven – Lizzies, Emmas, der des Dienstmädchens Bridget und eines fremden Mannes, Benjamin. Sie springt zeitlich vor und zurück und setzt somit ein Kaleidoskop zusammen, das (ich verrate natürlich nichts!) zu einem ganz eigenen Schluss kommt… Die eigentliche Tat wird nicht beschrieben. Dennoch ist das Grauen zum Greifen nahe. Auch, weil das Grauen nicht nur der Axtmord ist, sondern ein Familienkonstrukt aus unausgesprochenen Gefühlen, verschmähter Liebe, unterdrücktem Hass, unerfüllter Sehnsucht uvm. Für Horror muss nicht immer Blut fließen. Und Schmidt formuliert großartig. Sie fängt die drückende Hitze ebenso ein wie mangelnde Hygiene, zeittypische Lebensmittel und Lebensbedingungen. Ein beklemmender, verstörender und unerhört guter Roman, der sich dem Fall Lizzie Borden noch einmal auf ganz andere Art nähert!

Sarah Schmidt: Seht, was ich getan habe

Wenn Du noch mehr Lesefutter suchst, schau doch mal bei dieser Zusammenstellungvon 100 Empfehlungen der New York Times rein. Einige davon sind auch schon auf Deutsch erschienen.

Entdeckt…

…haben wir ein paar neue, alte Orte, die unseren Horizont im November deutlich erweitert haben. Erst haben wir uns die neue Frankfurter Altstadt angeschaut, die hierzulande die Gemüter erhitzt und Familien spaltet. Denn sollte man Altes wieder aufbauen? Oder nicht doch lieber Neues schaffen? Ist der Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg zerstörten Altstadt geschichtsvergessen? Oder eine Verbeugung vor dem, was war? So ganz habe ich meine Meinung noch nicht gebildet und schwanke zwischen „Das ist Disney-World-Frankfurt!“ und „Schön ist’s geworden!“. Denn so ganz konnte ich die Gänsehaut nicht verleugnen, als ich vom Römer zum Dom jenen Weg gelaufen bin, den 1000 Jahre lang die Kaiser auf dem Weg zu ihrer Krönung gingen. Gleich gefolgt von heftigem Augenrollen, weil doch alles irgendwie sehr nach Retorte aussieht. Ach, guckt‘ einfach selbst mal in dieses Video rein.

Wer den Dom im Rücken hat, schaut durch die Sandsteinpfeiler des Krönungswegs auf die „Kathedralen“ des Bankenviertels:

Außerdem haben wir ein Wochenende am Edersee verbracht. Köstlich gegessen, viel geschlafen, Spaziergänge durch die knackig kalte Novembersonne gemacht… Diese kurze aber bitter benötigte Auszeit hat uns sehr gut getan nach diesem irren Jahr! Falls Ihr mal einen Tipp braucht: Das Hotel „Sonne“ im Fachwerkstädtchen Frankenberg (Eder) hat unsere Batterien zumindest soweit aufgeladen, dass wir die letzten Wochen des Jahres jetzt auch noch irgendwie hinkriegen. Drei Restaurants – eines davon mit Stern – und eine gut ausgestattete Hotelbar, ein kleiner Wellnessbereich und schnuckelige Fachwerkzimmer sind genau das, was wir dringend gebraucht haben. Und ein Blick auf den fast leeren Edersee (aufgrund der seit Monaten andauernden Trockenheit) sowie ein Bummel durch das nahe Marburg liefern auch mal wieder ein paar neue Perspektiven. Auf Instagram hatte ich Euch ja schon ein bisschen was gezeigt. Aber hier noch mal Genuss, Fachwerk-Eskalation und Novemberlicht in der Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrhundert auf einen Blick:

Dass schöne Ecken, gute Restaurants und ein bisschen mentale Horizonterweiterung auch mal vor der Haustür liegen können oder zumindest eine Autofahrt entfernt, war vielleicht DIE Erkenntnis im November. Sobald Du Dein Hirn auf „Empfang“ stellst, kannst Du überall Inspiration finden, finde ich.

Blog-Event: #entstaubteklassiker

Jetzt aber zum angekündigten Dauer-Blog-Event, zu dem ich Euch am 13. Dezember erstmals einlade und dann 2019 jeden Monat! Unter dem Hashtag #entstaubteklassiker will ich Eure Rezeptarchive entstauben, längst vergessene Köstlichkeiten bergen, vor langer Zeit Gekochtes und Verbloggtes wieder an’s Licht holen! Lasst uns in unsere Rezeptarchive tauchen, Spinnweben und Staub vertreiben und genießen!

Wie das geht? Ganz einfach! Am 13. eines jeden Monats poste ich hier im Blog einen meiner „entstaubten Klassiker“. Das kann ein Rezept aus dem Archiv sein, das ich Euch noch mal kurz in Erinnerung rufe. Oder ich koche, fotografiere und verblogge ein älteres Rezept noch mal neu – vielleicht war das alte Foto Grütze oder das Rezept hat sich in den Jahren weiterentwickelt. Oder ich widme mich einem Küchenklassiker, der zu Unrecht „verstaubt“ ist. Beispiele dafür sind etwa das Schaschlik (s.o.) oder mein Boeuf Stroganoff oder auch das völlig zu Unrecht verlachte Schweinefleisch süß-sauer.

Du kannst mitmachen, indem Du in Deinem Archiv wühlst, Deinem mindestens zwölf Monate alten Rezept einen neuen Post spendierst, ein mindestens zwölf Monate altes Gericht noch mal kochst und neu verbloggst oder Dich ebenfalls an einem verstaubten Klassiker probierst. Dann musst Du einfach nur innerhalb eines Monats Deinen Link unter meinen Post vom 13. posten – fertig! Natürlich freue ich mich auch, wenn Du mir erzählst, warum ausgerechnet dieses Rezept entstaubt und aus dem Archiv ans Licht geholt werden muss! Ganz wichtig: Jeden Monat nur ein Link pro Blog! Wir wollen ja echte Schätzchen aus unserem Archiv holen und nicht Links unters Volk schleudern! Natürlich wird’s auch ein Pinterest-Board geben. Aber dazu dann am 13. Dezember mehr. Ich freu mich drauf.

Machst Du mit?

Blog-Event mit Rezepten aus dem Archiv

Ich freue mich auf Eure Beiträge und bin gespannt, welche Schätze Ihr in Euren Archiven findet.

Und zum Schluss…

…noch ein Hinweis auf einen meiner Lieblingsblogs: Bloggerin Christie aus London lebt seit einigen Jahren in Wiesbaden und schreibt ganz bezaubernd über „die Deutschen“ und ihre Küche in ihrem Blog „A sausage has two“. Leider haben wir noch nie ein Treffen hinbekommen. Aber das ist ein festes Vorhaben für 2019. Bis dahin: Begleitet Christie doch einfach durch ihren Adventskalender „The A to Z of German Christmas“. Das wird sicher ein großer Spaß!

Kleiner Nachtrag: Bei Clara vom Blog Tastesheriff gibt’s einen wunderschönen Adventskalender nur für Dich alleine – ganz ohne aufwendige Bastelei und Gedöns. Guck doch mal rein! Ich hab‘ ihn mir gleich ausgedruckt!

Tschüss, November!

Hallo, Dezember! Ich freu mich auf Dich!

{dieser beitrag enthält aufgrund von orts- und produktnennung unbezahlte werbung.}

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  1. Liebe erkältete Julia, vielleicht holst du dir mal Rat von einer erfahrenen Apothekerin?
    Auszeiten sind wichtig, meine steht unmittelbar bevor….. gerade rechtzeitig dass ich zu deinem event-Start wieder hier sein werde. Wirst du ein Monatsthema vorgeben, oder ist das „wurscht“?
    Komm gut in den Advent
    liebe Grüße
    Christine

    1. Gute Idee. Eigentlich wollte ich es bewusst offen halten. Aber vielleicht gebe ich für Ratlose ein Schlagwort oder ein Thema vor, damit die Auswahl leichter fällt. Ich danke Dir für die Anregung!

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