Kulinarische Weltreise – Indien: Lamb Madras

Was, bitte, ist Madras, fragst Du mich? Früher hieß die indische Provinz Chennai so. Heute bezeichnet man viele scharfe Gerichte als „XYZ Madras“, weil in ihnen eine feurige Madras-Currymischung zum Einsatz kommt. Wie Du Dir Dein eigenes Madras Curry zusammenstellst, habe ich Dir hier erklärt (einfach den Link anklicken). Wenn Du es weniger scharf magst, reduzierst Du einfach den Chili-Anteil oder Du nimmst im Gericht weniger von Deinem Curry. Aber ein bisschen Feuer tut gut, vertreibt einen Kater oder schlechte Laune!

Lamb Madras – feurig scharfe Wohlfühlküche

So ein schön saucig-sämiges Lamm-Ragout nach Madras-Art ist ein wunderbarer Eintopf für usselige Herbsttage. Es lässt sich auch in großen Portionen kochen und gut einfrieren. Mit jedem Aufwärmen wird es zarter, besser und (Achtung!) schärfer. Das Madras Currypulver hält sich in einem Schraubglas mehrere Wochen oder gar Monate. Frisch ist es aber besonders aromatisch und feurig. Es lohnt sich also, nicht zu große Mengen herzustellen. Natürlich kannst Du Dein Madras Curry auch verschenken. Es ist immer ein hübsches Mitbringsel für Hobbyköche und Indien-Liebhaber.

Lamb Madras: Zubereitung und Zutaten für 2-4 Personen

(Die angegebenen Mengen reichen locker für 4 Personen, wenn Du dazu noch eine vegetarische Beilage, Reis, Naan und Raita servierst. Verdopple die Menge, um noch etwas zum Einfrieren vorrätig zu haben! Eine große Auswahl indischer Gerichte und Beilagen, die Du mit dem Lamb Madras kombinieren kannst, findest Du in der Kategorie „Indien“ hier im Blog.)

  • 500 gr Fleisch aus der Lammkeule oder Schulter, in große Gulasch-artige Stücke geschnitten (nicht zu klein!)
  • 1 mittelgroße weiße Zwiebel, fein gehackt
  • 1 EL Knoblauch-Ingwer-Paste
  • 2 EL Madras Currypulver
  • 2 EL Ghee
  • 1 TL braune Senfkörner*
  • 10 frische Curryblätter* (alternativ: getrocknete)
  • 2 grüne Chilischoten, entkernt und fein gehackt (wer es milder mag, nimmt nur 1/2 – 1 Chilischote)
  • 1 Dose geschälte Tomaten (etwa 400 ml)
  • 1 TL Tamarindenpaste*
  • eine kräftige Prise Salz
  • 1/2 TL Jaggery* (i.e. Palmzucker; alternativ: brauner Zucker)
  • etwas Chilipulver zum Abschmecken
  • optional: frischer, gehackter Koriander

* Erhältlich in Asia-Läden oder sehr gut sortierten Supermärkten. Die Anschaffung lohnt sich, wenn Du gerne häufiger indisch kochen möchtest. Wenn Du nicht weißt, was Du mit Tamarinde oder Curryblättern anfangen sollst, schau einfach hier im Blog nach weiteren Rezepten mit diesen Zutaten!

Zubehör: Schmortopf oder -pfanne mit Rand und Deckel

Zubereitungszeit: 2-3 Stunden (Lammfleisch kann ggf. länger benötigen, bis es zart wird)

So geht’s:

  1. Bereite alle Zutaten vor und stelle sie in Herdnähe, damit Du nicht lange rumsuchen musst!
  2. Die Stücke aus Lammfleisch reibst Du mit den 2 EL Madras Curry ein und lässt es bei Zimmertemperatur auf der Seite stehen.
  3. Erhitze das Ghee in Deiner Schmorpfanne und gib die Senfsamen dazu (Achtung! Sie springen, wenn sie heiß werden!)
  4. Jetzt die Zwiebel hinzugeben und bei kleiner Hitze langsam schmoren, bis sie soft und braun ist.
  5. Zucker und Salz hinzugeben und gut verrühren.
  6. Ingwer-Knoblauch-Paste, Curryblätter und grüne Chili unterheben und leicht andünsten.
  7. Tomate und Tamarinde hinzugeben und langsam unter Rühren einköcheln lassen. Die Masse sollte sämig und etwas klebrig werden. Das dauert seine Zeit, lohnt aber den Aufwand!
  8. Jetzt etwas Wasser hinzugeben und alles zum Kochen bringen. Klingt komisch, dass Du erst das Wasser aus der Tomate reduzierst und dann wieder hinzu gibst. Aber es macht geschmacklich wirklich einen Unterschied und verändert auch die Konsistenz Deiner Madras-Sauce!
  9. Jetzt die gewürzten Lamm-Stücke hinzugeben, gut verrühren und auf kleiner Hitze für etwa 1,5 bis 2 Stunden (evtl. länger!) köcheln lassen!
  10. Gib dem Lamm genügend Zeit, damit es zart werden und alle Aromen aufnehmen kann. Du kannst das Gericht auch schon morgens oder am Vortag zubereiten und dann einfach noch mal erwärmen.
  11. Wenn das Fleisch zart ist, noch mal alles mit Chili, Salz oder Zucker abschmecken und (wenn Du magst) mit frisch gehacktem Koriander garniert servieren!

Fertig ist mein letzter Teil Deines indischen Menüs mit Paratha, veganem Cabbage Thoran und Lamb Madras. Ich bin schon gespannt auf die anderen Indien-Beiträge der kulinarischen Weltreise nach Indien!

Kulinarische Weltreise – Indien

Initiiert wird die kulinarische Weltreise übrigens von Volker vom Blog „Volker mampft“. Ein ganzes Jahr lang hat er uns durch die unterschiedlichsten Ecken der Welt kochen lassen. Im Oktober machen wir Station in Indien. Am 25. Oktober findest Du dann eine Zusammenfassung aller Indien-Rezepte der teilnehmenden Foodblogger*innen in Volkers Blog, auf die ich aber auch noch einmal verlinken werde.

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

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  1. Bestimmt schmeckt das auch mit Wildschwein!

    1. Julia Author says:

      Unbdingt. Auch mit Reh, glaube ich. Ich wollte eh mal ein Wild-Curry ausprobieren jetzt im Herbst oder Winter. Aber eigentlich passt das Wetter dazu erst seit gestern. 🙂

      1. ach Curry ist doch jahreszeiten-unabhängig, liebe Julia

        1. Julia Author says:

          Das stimmt. Curry geht IMMER! Auch wenn dann mal kurzfristig der Schweiß ausbricht. Aber im Sommer liebe ich ein leichtes Fischcurry oder ein Mattar Paneer mit Erbsen und Käse!

  2. Dieses Rezept für Lamb Madras klingt wahrlich verlockend. Bis auf die Curryblätter hätte ich alles dafür benötigte im Haus – sogar Lammfleisch wartet im Tiefkühler auf Verwendung. Da die über den Link zu findende Anleitung für selbstgemachtes Madras Curry gut umsetzbar klingt, werde ich aber tatsächlich in den nächsten Tagen versuchen, Curryblätter zu bekommen, statt einfach mein vorhandenes Currypulver zu nutzen.
    Vielen Dank auf jeden Fall schon Mal für die Anregung. Ich werde berichten, wenn ich Lamb Madras nachgekocht habe.
    Gruß Gourmandise

    1. Julia Author says:

      Liebe Gourmandise, Curryblätter sind nicht zwingend ein Bestandteil einer Currymischung. Man gibt sie auch oft so zu Gerichten hinzu. Getrocknet sind sie einfach im Asia-Laden erhältlich, frisch leider nur sehr selten. Selbst Online-Händler haben sie fast nie. Wenn Du sie mal findest: Kauf‘ so viele Du kannst und frier sie ein. Dann kannst Du sie blättchenweise entnehmen. Dein Madras-Curry schmeckt notfalls auch mit getrockneten oder ganz ohne. Viel Spaß beim Nachkochen!

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