Friday Night Dinner Date: One Pot Pilze Pasta

Eine alte Journalisten-Regel besagt: Glaube eine Story erst, wenn sie Dir von drei Quellen unabhängig voneinander bestätigt wurde. Gleiches gilt für historische Quellen (Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben!) und auch für naturwissenschaftliche Versuchsreihen. Also, einmal oder zweimal ist keinmal. Deshalb gebe ich auch Gerichten oder Rezepten gerne mehrere Chancen, bevor ich sie ad acta lege. Kann ja sein, dass man beim ersten Versuch schlecht drauf war oder doch irgendwie keinen Bock auf das Gekochte hatte… Der Foodblogger-Hype „One Pot Pasta“ – also Nudeln und Sauce in einem Topf gleichzeitig zu kochen – war ja bisher ganz gut an mir vorbeigegangen. Ein erster Versuch, um herauszufinden, ob man vielleicht doch etwas verpasst, war gut aber…naja…nicht bewusstseinserweiternd. Das Rezept für diese One Pot Lasagne inkl. Pro- und Contra-Liste sowie lustigen und hilfreichen Kommentaren meiner Leser*innen findest Du hier (Link einfach anklicken).

One Pot Pasta: Heißer Scheiß oder Bullshit?

Also, nochmal ran an den Pot(t). Denn auf Pinterest, wo ich mich gerne für ein schnelles Abendessen inspirieren lasse, sind One-Pot-Pasta-Gerichte einfach nicht tot zu kriegen. Wir hatten noch Unmengen Pasta, der Gemüsehändler hatte schöne Pilze – also gab’s One-Pot-Pilze-Pasta! Ein schönes Gericht, um mit wenig Aufwand zwei hungrige Esser an einem Freitagabend satt zu machen, nicht zu viel Spülkram zu haben und ordentlich Grundlage für die Flasche das Glas Wein zum Feierabend zu haben – perfektes Material für Dein Friday Night Dinner Date also! Mein Fazit und ein paar Tipps gibt’s unten. Hier kommt jetzt erst einmal das Rezept!

Zutaten und Zubereitung One Pot Pilze Pasta

  • 250 gr breite, flache Nudeln mit Ei (z.B. Tagliatelle oder Fettuccine)
  • 400 gr gemischte Pilze (wir fanden braune Champignons, Kräuterseitlinge, Austernpilze)
  • 1 EL getrocknete Steinpilze (in 100 ml Wasser eingeweicht, Wasser nicht wegschütten!!)
  • 1 Schalotte, fein gewürfelt
  • 1 kleine Knoblauchzehe, gepresst
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Butter
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 Zweige Thymian
  • 1 kleine Handvoll (etwa 4 EL) frisch geriebener Parmesan
  • 200 ml trockener Weißwein
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 150 ml Sahne
  • 8-10 Stengel Petersilie, fein gehackt (einige Blättchen für die Garnierung aufheben!)
  • Abrieb einer halben Zitrone
  • einige Spritzer Zitronensaft
  • grobes Meersalz
  • weißer Pfeffer, frisch gemahlen

Zubehör: Pfanne mit hohem Rand oder tiefer Topf

Zubereitungszeit: ca. 30 min

So geht’s:

  1. Frische Pilze falls nötig putzen und in grobe Stücke hacken – ich mag es, wenn die Pilze noch als solche erkennbar sind!
  2. Zwiebel schälen und hacken, Knoblauch pressen, Petersilie fein hacken (etwas für die Garnitur zur Seite stellen)
  3. Steinpilze in Wasser einweichen. Danach herausnehmen, fein hacken und das Wasser aufheben.
  4. Öl und Butter im Topf oder der Pfanne erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Thymian und Lorbeerblatt darin so lange anschwitzen, bis die Zwiebeln weich und glasig sind.
  5. Gehackte Steinpilze unterheben.
  6. Mit dem Wasser der Steinpilze und dem Weißwein ablöschen und alles bei sanftem Köcheln etwas reduzieren lassen.
  7. Die frischen, gehackten Pilze hinzugeben, gut vermischen und etwas garen lassen.
  8. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  9. Die Brühe hinzugießen und die Pasta darin mitkochen (gut unterheben!)
  10. Verrühre jetzt die Pasta immer mal wieder und lass bei offenem Deckel die Brühe so einreduzieren, dass die Sauce langsam cremig wird.
  11. Sobald die Pasta gar ist, gibst Du noch die Hälfte des Parmesan, die Sahne sowie die Petersilie unter das Gericht.
  12. Ist Deine Pilz-Pasta-Mischung zu trocken oder dickflüssig, heb noch etwas Brühe unter. Ist sie zu flüssig, lass sie noch etwas reduzieren (Achtung, Pasta solle nicht matschig werden!) oder gib noch mehr Parmesan drunter.
  13. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und dem Zitronenabrieb sowie dem Zitronensaft abschmecken.
  14. Mit dem restlichen Parmesan und der Garnitur-Petersilie bestreut servieren!

Fertig ist ein sehr aromatisches Pilz-Pasta-Gericht, das wirklich glücklich macht! Dabei würde ich beim nächsten Mal einfach die Pilzsauce in einer tiefen Pfanne zubereiten, separat die Nudeln kochen und sie kurz vor Ende der Garzeit mit einem Schluck Nudelwasser in die Pfanne geben und gut unterheben. Dennoch ist die One-Pot-Pasta ein Konzept, das funktioniert. Ich werde mir dann mal das entscheidende Rezept Nr. 3 ausdenken.

Meine Tipps für gelungene One Pot Pasta:

  • Eiernudeln sind aufgrund ihrer Konsistenz besser geeignet als solche aus Hartweizengrieß. Ein Chemiker könnte vermutlich erklären, warum das so ist.
  • Ebenfalls rätselhaft: Die Nudeln benötigen im One-Pot-Verfahren weniger lange als in sprudelnd kochendem Wasser. Don’t ask why. Aber beachte das bei der Zubereitung!
  • Sei mit der Brühe und Flüssigkeit nicht geizig – aber vorsichtig! Nachgießen kannst Du immer noch. Ist die Pasta aber schon gar und die Sauce zu dick, wird’s problematisch. Also lieber peu a peu zugießen.
  • Der Spritzer Zitronensaft und der Abrieb haben den Unterschied gemacht. Ohne eine gute Säure als Ausgleich wäre das Gericht doch etwas zu eindimensional. Das gilt in meinen Augen aber für jedes Pilzgericht.
  • Der Topf sollte lieber etwas zu groß als zu klein sein!
  • Die One Pot Pasta stock schnell und gart nach. Am besten bereitest Du also nur zu, was Du auf einmal essen magst. „Reste“ im Topf werden schnell zu trocken und matschig.
  • Ein prima Gericht für alle, die z.B. in ihrer Studentenbude, beim Campen oder auf dem Boot nur wenig Platz in der Küche und auf dem Herd haben!

Hast Du noch ein One-Pot-Pasta-Rezept, das ich unbedingt ausprobieren muss?

 

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  1. Die Pilze sind ja mal wieder garnix für mich…. mein einziges Gericht dieser Art sind die Scampi na Buzara…. hach. Fregola Sarda würde ich gerne mal testen, und denke eh je feiner und kleiner die Nudel umso besser. Risoni oder Orzo eignen sich bestimmt auch.

    1. Julia Author says:

      Ich mag lieber die breiteren, größeren Nudeln. Aber warum nicht einfach ausprobieren mit den kleinen? Es gibt so viele Varianten… Nach den Scampi schaue ich gleich mal!

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