Lieblinge im November

I bims, der November! Und weil die Jule so viel um die Ohren hat, übernehme ich hier mal schnell den Monatsrückblick. Der olle Dezember steht nämlich schon vor der Tür und macht einen auf dicke Hose wegen Weihnachten und so. Immer tut er so, als wäre er der Coolste und Schönste. Und sagt: „November, Dich kann eh keiner leiden!“ Stimmt gar nicht. Julia mag mich. Sonst hätte sie mich nicht so vollgestopft mit schönen Begegnungen und Entdeckungen. ÄTSCH!

Gelaufen

Endlich wieder mehr als im Oktober. Dafür aber auch bei graumen, nassen Wetter. Nix da mit goldener Oktobersonne. Aber da unterscheiden sich halt die Läufer von den „ach, die Sonne scheint so schön, ich könnt‘ mal wieder laufen gehen“-Leuten. Und deshalb hat die Jule auch vor Jahren schon Tipps gegeben zum Laufen bei Kälte. Denn wer da ein paar Dinge beachtet, kann auch in eisigen Wintern weiter an seiner/ihrer Laufroutine festhalten. Alle Tipps gibt’s hier im Beitrag. Und ein kleines Update: Damit die Schleimhäute nicht so stark austrocknen und damit anfällig sind für Erkältungen, kann man bei kalten Temperaturen auf Hin- und Rückweg je eine Halspastille lutschen. Das hat sich gut bewährt. Und so eine kleine Lutschtablette passt auch in die engste Lauftight.

Gelesen

Den Stresslevel kann man wunderbar an der Liste (nicht) gelesener Bücher erkennen. Monate, die nur mühsam mit einem Buch oder einem angefangenen oder einem ewig auf dem Nachttischchen hindümpelnden ausgehen, sind einfach zu voll. Nach den großartigen Romanen im Oktober haben es im November nur 2,5 Bücher auf die Liste geschafft:

Herfried Münkler „Der 30jährige Krieg“: Spannendes Sachbuch über die große Katastrophe im 17. Jahrhundert. Aber auch sehr detailverliebt und mit viel Militär-Background (wann wer welche Schlacht wie schlug und warum und mit wie vielen Soldaten und…). Nichts zum Entspannen. Eher für einen frisch ausgeruhten Kopf – oder eben häppchenweise. Liegt weiterhin auf dem Nachttisch.

Münkler 30jähriger Krieg

Cilla und Rolf Börjlind „Die Springflut“: Läuft gerade als Mehrteiler auf dem Sonntagabendkrimi-Platz im ZDF. Nachdem die Verfilmung viel Kritik einstecken musste, war halt die Buchvorlage dran. Rasante, gewohnt skandinavisch-brutale, aber nicht allzu vorhersehbare Krimikost. Nett für zwischendurch.

Rebecca Gablé „Das Haupt der Welt“: Historische Romane haben’s schwer. Oft sind sie zu banal, zu schlecht recherchiert, zu „Sie riss ihre dunklen Augen auf und konnte nicht fassen, was sie sah: Prinz XYZ war doch tatsächlich ihr totgeglaubter Bruder!“-artig. Aber bei Gablé ist drin, was man erwartet: gute Recherche, flüssige Schreibe, etwas holzschnittartige Figuren, interessante Geschichtsdarstellung. Passt, wenn der Kopf gerade mit anderen Dingen voll ist.

Gegessen

Wer selber nicht zum Kochen kommt, setzt sich einfach an fremde Tische. Deswegen fand das Friday Night Dinner Date auch weniger am heimischen Esstisch statt, als vielmehr in neuen oder neu entdeckten Restaurants:

Thai & Turf in Frankfurt hat eine wilde Mischung aus Steaks unterschiedlicher Cuts und Reifegrade ebenso auf der Karte wie thailändische Curries und Vorspeisen aus dem asiatischen Raum. Alles in sehr guter Qualität und mit einem absolut aufmerksamen Service. Kann man machen, wenn man mal ein besonderes Stück Fleisch auf dem Teller haben will, keine Vegetarier mitessen oder man einfach mal zu viel Geld übrig hat. Günstig ist der Spaß nämlich nicht. Aber dafür stimmen eben auch die Produkte. Das Whiskey Aged Scotch Ribeye jedenfalls war wunderbar zart, aromatisch und perfekt „rare“ gebraten wie gewünscht.

Thai & Turf Frankfurt Steak

Kavos in Wiesbaden ist ein neuer Grieche in unmittelbarer Nachbarschaft. Da muss das German Abendbrot natürlich hin! Zur Eröffnung mit Häppchen und Wein. Und dann noch mal zum Abendessen mit Freunden. Klar. Die Inhaber Svitlana und Kostas sind Gastgeber mit Leib und Seele. Das merkt man in vielen kleinen Details: der Ausstattung, der Karte, der Beratung. Ausschließlich griechische Weine, die hierzulande vielfach unterschätzt werden, und eine frische, anspruchsvolle Küche fernab von Gyros-Tellern und Olympos-Platten sind eine schöne Ergänzung zur Wiesbadener Gastro-Szene.

Kavos Restaurant Wiesbaden

Aber natürlich stand auch Hausgemachtes aus allen Himmelsrichtungen auf dem Tisch: ein Experiment namens One Pot Lasagne, köstliches Pad Thai, feuriges Laal Maas aus Indien – genauer Rajasthan und Wasserspinat aus Thailand, der sogar die Gallagher-Brüder versöhnt hätte!

Gesehen

Wenn die Jule den Kopf leer kriegen will, läuft sie in der Gegend rum. Gehen, atmen, gucken – ganz einfach und so wohltuend! Viele Entdeckungen finden sich dann auf ihrem Instagram-Account wieder. Wie dieser kleine Streetart-Kerl:

Streetart Wiesbaden

Oder die opulent mit Jugendstil protzende Lutherkirche in Wiesbaden:

Lutherkirche Wiesbaden

Lutherkirche Wiesbaden

Gewachsen

Man wirft mir ja gerne vor, dass ich so als Monat eher wenig wachsen lasse. Die Pflanzen sind im Winterschlaf, die Sonne kommt erst Ende Dezember wieder länger zum Vorschein und überhaupt… Aber eine kleine Freude hab ich Julia gemacht: Die Orchideen zeigen wieder Blütenstengel und erinnern sie somit an einen Herzensmenschen, die ein ganz besonderes Händchen hatte für diese Blüten. Une weil das Gedenken an jene, die nicht mehr bei uns sind, auch zu mir gehört, passt doch wieder alles!

Gestrichen

Lange hat sie hin und her überlegt. Aber in diesem Jahr wird’s kein Dezember-Experiment geben, hat die Jule beschlossen. Nach drei Jahren macht sie in diesem Jahr einfach mal ein Päuschen und sammelt neue Ideen für 2018. Hinter dem obigen Link oder im Archiv unter Dezember 2016, Dezember 2015 und Dezember 2014 findest Du noch mal all die Ideen, Gedanken, Links, Anregungen, Tipps rund um’s Fest. Schau doch da einfach mal rein und lass Dich inspirieren. Das ist quasi ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ein Re- und Upcycling. Viel Spaß soll ich Dir wünschen!

Und falls Du gar nicht leben kannst ohne bloggende Adventskalender, dann schau doch in diesem Jahr auch mal wieder bei Zorras kulinarischem Adventskalender rein. Das wird sicher wieder verführerisch, abwechslungsreich und lustig!

Geschrieben

…hat sie übrigens noch an anderer Stelle. Denn weil in vielen Unternehmen das Schreiben von Weihnachtskarten eine unliebsame, mehrfach um die Ecke delegierte oder schnell und wenig liebevoll per Mail erledigte Aufgabe ist, hat sie mal ihre Tipps für die Business-Weihnachtspost zusammengetragen. Vielleicht braucht der ein oder andere ja noch einen kleinen Schubs?!

Geklopft

…hat gerade der Dezember. Vollbepackt mit Tannengrün, Glitzerkram und Lichterketten steht er schon vor der Tür mit seiner penetranten, superguten Weihnachtslaune. Ich verdrück‘ mich und wünsche allerseits einen schönen Jahresendspurt! Und nicht vergessen: Wenn ich – also der November – Euch mal so richtig nerve, dann unternehmt einfach was Schönes: Spaziergänge, ins Kino gehen, mit Freunden kochen, ein gutes Buch lesen… Denn jeder Monat ist schön! (Außer der Februar, den mag natürlich weiterhin keiner!)

 

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  1. Margot S. says:

    „SCHÖN“ … dieses Wort sagt aus, wie gut mir die Gedanken zum November gefallen.
    Danke dafür … und Grüße von der Nordseeküste,
    Margot.

    1. Julia Author says:

      Ich Danke DIR!

  2. Schöner November, anstrengender November, vollgestopt mit Arbeit und Gesang kam ich garnicht dazu zu überlegen ob ich ihn mag oder nicht. Gelesen hab ich mehr, um den Kopf immer mal etwas zu entspannen; dafür kaum was geschrieben, gekocht oder gebacken- die Kreativität war mit dem großen Auftritt gebunden. Und nun- kein wirkliches Aufatmen, der Dezember als anstrengendster Arbeitsmonat steht in den Startlöchern.
    Dank dir, Julia, einfach so.

    1. Julia Author says:

      Ich wünsch Dir viel Kraft und einen dennoch guten Dezember!

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