Friday Night Dinner Date: Thunfischtatar mit Limettenblättern und japanischem Gurkensalat

Ich esse für mein Leben gerne Fisch. Ein asiatisch gewürztes Thunfischtatar steht dabei ganz oben auf meiner Liste. Aber wer so liebend gerne Fisch isst wie wir, muss sich zangsläufig auch fragen, ob der eigene Fischkonsum nachhaltig ist. Zwar wird von Gesundheitsexperten empfohlen, mehrmals die Woche Seefisch zu essen. Wie sich das aber vereinbaren lässt mit den rückgehenden Fischbeständen, erklärt einem niemand. Zudem kommen höchst widersprüchliche Aussagen der Umweltschutzorganisationen. Ganz zu schweigen von Selbstauskünften der Fischproduzenten oder total verschwurbelten EU-Richtlinien. Gar keinen Fisch mehr zu kaufen, könnte eine (wenn auch schmerzhafte) Lösung sein. Aber schaden wir damit nicht den Menschen, die vom Fischfang leben? Oder ist das nur eine Ausrede für unsere Gier nach Sushi & Co.?

Wie gehst Du mit Fischkonsum um?

Ich habe für mich noch keine abschließende Antwort gefunden. Wenn ich einkaufe oder Essen gehe, versuche ich auf die Herkunft von Fisch und Fleisch zu achten. Bedenkenlos mal eine Dose Thunfisch aufs Sandwich kloppen oder zwischendurch schnell mal Billig-Sushi aus dem Supermarkt gibt es bei mir eher nicht. Wenn ich also ein unbändiges Verlangen nach köstlichem Thunfischtatar habe, reicht eine kleine Portion. Und ich frage nach, woher der Thunfisch kommt. Einen guten Einkaufsratgeber findest Du beim WWF. Den gibt es auch als App für unterwegs. Ich hoffe, dass ich damit einen guten Beitrag zum Erhalt der Fischbestände leiste. Aber ein ganz reines Gewissen habe ich dabei nicht. Wie siehst Du das?

Rezept und Zutaten für Thunfischtatar Asia-Style (2 Personen):

  • 200 gr Thunfisch in Sushi-Qualität aus nachhaltiger Produktion
  • 1 Frühlingszwiebel, das Weiße in sehr feine Ringe geschnitten
  • 1/2 TL Ingwersirup
  • 1 EL Fischsauce
  • 1 EL Limettensaft
  • Abrieb von 1/2 Limette
  • 1 Msp. mittelscharfer, feiner Senf
  • eine Prise Cayennepfeffer
  • 4 Kaffir-Limettenblätter (gibt es als TK-Ware im Asialaden), sehr fein gehackt
  • 5 cm Salatgurke, geschält, entkernt und sehr fein gehackt

Für den Gurkensalat nach Stevan Pauls Kochbuch „Meine japanische Küche“:

  • 1/2 Salatgurke, gewaschen, entkernt und in Würfel oder Halbmonde geschnitten
  • 2 EL Reisessig
  • 1 kleine, rote Chilischote, entkernt und fein gehackt
  • Salz
  • 1 TL Akazienblütenhonig
  • einige Tropfen Sesamöl

Zum Servieren:

  • etwas Kresse
  • Sesamsaat (weiß und schwarz)
  • knusprig geröstetes Baguette

Zubehör: scharfes Messer und Schneidebrett, zwei Schüsseln, Servierring zum Anrichten, kleine Pfanne.

Zubereitungszeit: 30 min

So geht’s:

  1. Die Gurke für den Gurkensalat vorbereiten, in eine der Schüsseln geben und mit einer ordentlichen Portion Salz sowie dem Reisessig vermengen.
  2. Feingehackte Chilischote hinzugeben.
  3. Den Gurkensalat jetzt bis kurz vor dem Servieren ziehen lassen. Das Finish kommt zum Schluss!
  4. Für das Thunfischtatar den Thunfisch sehr fein hacken. Die einzelnen Würfelchen sind jetzt nur noch 4-5 mm groß.
  5. In die zweite Schüssel geben und dort mit allen weiteren Zutaten – außer dem Sesam! – vermengen.
  6. Den Gurkensalat jetzt mit Honig und Sesamöl gut vermischen und abschmecken – er sollte salzig, scharf und sauer zugleich sein!
  7. In einer kleinen Pfanne weißen und schwarzen Sesam kurz anrösten. Aus der Pfanne nehmen und kurz abkühlen lassen.
  8. Thunfischtatar mit dem Servierring auf einem Teller anrichten. Gurkensalat separat oder auf dem Teller dazu reichen. Mit Kresse und dem Sesam garnieren.
  9. Optional: einige Tropfen (!) Sesamöl über das Gericht geben. (Achtung, Sesamöl ist SEHR intensiv. Wirklich nur sparsam einsetzen!)

Thunfisch ist gehaltvoll und macht sehr satt. Du solltest also wirklich nur so viel kaufen, wie Du essen magst. Durch den köstlichen Gurkensalat hast Du eine vollständige Mahlzeit – oder eine schöne kleine Vorspeise für 4 Personen. Der japanische Gurkensalat ist köstlich und passt großartig zum Fisch, der mit seiner Limettennote ein schönes Asia-Crossover ergibt. Ein Gericht für wirklich besondere Gelegenheiten!

Eine Alternative mit Wasabi zum Thunfischtatar findest Du übrigens hier.

Meine Gedanken rund um Nachhaltigkeit zum Thema Ei kannst Du hier noch mal lesen.

Guten Appetit und schönes Wochenende!

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  1. Zum Fisch hab ich ein durchaus gespaltenes Verhältnis- lange hab ich außer Bückling und Schillerlocke überhaupt keinen gegessen. Inzwischen gibt es doch so einige Fischgerichte die ich mag- und esse ihn am Liebsten am Meer, da bekommt er mir am Besten. Unvergleichlich, die im Winter von den Wirtsleuten selbst gesammelten Scampi in Kroatien, die eingefroren auf die Touristen warten, genauso wie der frischeste Fisch an der Ostsee, da heißt es aufpassen dass er nicht davonschwimmt…. von kleinen Fischerei-Betrieben. Da mach ich mir dann auch kein Gewissen. Hier gibt es Forellen, Zander und Saibling aus nachhaltiger Zucht, allerdings kauf ich gelegentlich dann doch ein Stück Lachs oder einen Octopus oder Calamari…. Thunfisch nie, das ist der Fisch mit dem höchsten Histamin-Gehalt und so gut er auch schmeckt hab ich den von der Speisekarte gestrichen, genau wie Kabeljau gegen den allergisch bin. Den einfachen Gurkensalat nehm ich…..

    1. Julia Author says:

      Frisch vom Kutter an der See schmeckt der Fisch ohnehin am Besten. Daran habe ich auch viele wunderbare Erinnerungen. Aber mittlerweile gilt ja sogar Aal als überfischt (gut, dass ich den nicht mag!). Schön, dass Dir der Gurkensalat gefällt. Der ist wirklich klasse und schmeckt nicht nur zu Asiatischem!

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