Sooka Masala Lamm und ein paar Fragen an Hari Ghotra

Langsam in indischen Gewürzen geschmortes Lamm – gibt es etwas Köstlicheres an einem grauen Oktoberabend? Ich kann mir nicht viel vorstellen. Mir hat das Rezept von Hari Ghotra so gut gefallen, dass ich ihr gleich ein paar Fragen gestellt habe.

Wie gut mir die Seite der indischstämmigen Köchin, Kochlehrerin und Bloggerin Hari Ghotra gefällt, habe ich Dir ja schon mal erzählt, als ich Dir das Rezept für ihr köstliches Chettinad Chicken vorgestellt habe. Hari hat viele ihrer Familienrezepte aufgeschrieben, Kochkurse gegeben und als Köchin in den Tamarind-Restaurants gearbeitet. (Das Tamarind of Mayfair war das erste indische Restaurant, das jemals einen Michelin-Stern erhalten hat! Mehr zu Haris Werdegang findest Du hier.)

Heute teilt sie Ihre vielen Rezepte über ihren Blog und vertreibt die dazugehörigen Gewürzmischungen über einen Webshop. Ich mörsere ja lieber selbst. Aber an den Reaktionen beispielsweise auf Twitter kann man gut sehen, wie diese kleinen Starthilfen viele Koch-Neulinge dazu bringen, sich selbst an die indische Küche zu wagen. Und auf Youtube kannst Du ihr über die Schulter schauen beim Kochen. Es gibt also keine Ausreden mehr!

Hari Ghotra
Hari Ghotra (Quelle: http://www.harighotra.co.uk)

Mir gefällt auf der Seite vor allem die Möglichkeit, nach vielen verschiedenen Kategorisierungen das richtige Gericht zu finden. Soll es vegetarisch, glutenfrei oder mit Lamm sein? Scharf oder mild? In unter 30 Minuten fertig? Für Kinder geeignet oder vielleicht im Slow Cooker zubereitet?

Ich habe ein köstliches, feuriges und wärmendes Lamm-Gericht nach ihrem Rezept gemacht und wirklich nur leicht abgewandelt, da Haris Rezepte super funktionieren und uns sehr gut schmecken. Aber bevor es hier ans Kochen geht, habe ich Hari erstmal ein bisschen gelöchert:

Was bedeutet Kochen und Essen für Dich?

Kochen und Essen ist nicht nur dazu da, den Körper zu ernähren. Es geht dabei auch um die Familie, um Freunde. Mit Essen fütterst Du die Seele, bist kreativ und gibst den Menschen um Dich herum etwas. Das ist eine ganz universelle Sprache.

Welches Rezept empfiehlst Du Menschen, die sich an die indische Küche heranwagen wollen und noch nicht so viel Erfahrung haben?

Mein Nariyal Chicken ist ein schnelles, einfach zuzubereitendes Gericht voller Aromen. Perfekt für ein Abendessen an einem Werktag. Noch authentischer ist das Wala Chicken, mein Basis-Curry mit einfachen aber köstlichen Zutaten. In der indischen Küche geht es um Aromen und Geschmacksrichtungen, weniger um reine Schärfe.

Welches nicht-indische Gericht magst Du am liebsten?

Ich liebe die großen Thai-Suppen-Schalen. Und ein Sonntagsbraten oder ein Gulasch sind auch phantastisch!

Genug von Hari geschwärmt! Jetzt kommt Ihr Rezept für das Sooka Masala Lamm, das ich nur ganz leicht adjustiert habe.

Eine echte Empfehlung von mir! Es ist scharf, sanft und wärmend. Wenn Du es weniger scharf magst, reduziere einfach die Anzahl der Chilis. Aber die verschiedenen Aromen verbinden sich köstlich und kommen trotz der Schärfe noch wunderbar durch. Aufgewärmt schmeckt es übrigens mindestens genauso! Mach‘ also ruhig eine größere Menge und friere den Rest ein oder nimm ihn Dir mit ins Büro.

Zutaten für 4 Personen (oder für 2 mit wunderbaren Resten zum Aufwärmen!)

800 gr Lammfleisch ohne Knochen (z.B. von der Schulter), pariert und in mundgerechte, nicht zu kleine Stücke zerteilt

Gewürze zum Anrösten:

2 TL Cumin/Kreuzkümmelsamen

4 TL Koriandersamen

3 getrocknete rote Chilis, scharf

3 cm Zimt-Stange

4 Kapseln vom grünen Kardamom

3 Nelken

Für die Sauce:

4 TL Ghee oder Pflanzenöl

2 Kapseln brauner Kardamom

2 große weiße Zwiebeln, geschält und fein gehackt

1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste (oder beides frisch fein gehackt)

1 400ml Dose Tomaten

1 TL Kurkuma

1 gestrichener EL brauner Zucker

1/2 TL Chilipulver

Salz

Einige Blätter gehackten frischen Koriander

Zubehör: Schwere Pfanne mit Deckel, Mixer

Zubereitungszeit: 1,5 Stunden

So geht’s:

Die Gewürze zum Anrösten in der Pfanne ohne Öl anbraten, bis sie zu duften beginnen. Abkühlen lassen und im Mixer zu Pulver mahlen.

Die Fleischstücke mit dem Gewürzepulver einreiben und zur Seite stellen.

Ghee oder Öl in der Pfanne erhitzen, die Zwiebeln, den braunen Kardamom sowie die Ingwer-Knoblauch-Paste darin anbraten, bis die Zwiebeln weich und goldbraun sind. Mit Zucker karamellisieren.

Kurkuma, Chilipulver und Tomaten hinzugeben und gut vermischen, bis alle Zutaten miteinander verbunden sind und eine dickflüssige Sauce ergeben.

Jetzt das Fleisch hinzugeben, unterheben und für etwa fünf Minuten köcheln.

Die Hitze reduzieren, Deckel auf die Pfanne setzen und alles für rund 45min köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist.

Zum Schluss den Deckel öffnen und alles noch mal fünf Minuten bei hoher Hitze einköcheln lassen, bis die Sauce dick ist und am Fleisch haftet.

Mit Reis auf einem tiefen Teller anrichten und mit dem Koriander garniert servieren.

Dazu passen ein Gurken-Raita (Joghurt mit fein gehackter Gurke, Kreuzkümmel und Salz) sowie Naan oder Reis.

Außerdem haben wir dazu indisch gewürzte grüne Bohnen serviert:

Dazu etwas Kreuzkümmel und Fenchelsamen in einer Pfanne anrösten. Gehackte Zwiebel und Ingwer-Knoblauch-Paste hinzugeben und einige Minuten unter Rühren köcheln lassen.

Grüne Bohnen hinzugeben und mit Salz, rotem Chilipulver und etwas Amchoor (getrocknetes Mangopulver) sowie 2 kleingewürfelte Tomaten hinzugeben. Alles gut verrühren und servieren.

Hast Du auch Lust auf indisches Essen? Dann schau doch mal hier in meine über 80 Rezepte aus der Kategorie „indisch“ oder auf Hari Ghotras Seite. Da findest Du sicher Dein ganz persönliches Lieblingsgericht!

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  1. Na, da werd ich mir diese indische Seite doch glatt mal anschauen, wer weiß vielleicht kommt dann die Lust auf indisch zurück, die kam mir etwas abhanden.

    1. tatsächlich? warum denn das? schau doch mal, ob dir hari die inspiration zurückbringen kann. mich beruhigt das stundenlange köcheln immer sehr… (aber nur, wenn ich zeit u. lust dazu habe!)

      1. irgendwie wurde mir das zu chaotisch. enn ich jetzt mal ganz bewußt so ein Curry nach Rezeptzubereite bin ich meist positiv überrascht

  2. Sabina Feichter says:

    Dankeschön. Lg Sabina

  3. das koch ich nach, aber die teile vom toten lamm lass ich natürlich weg:
    https://campogeno.files.wordpress.com/2016/04/vegan-lamm.jpg

    1. Kann man machen. Ist dann halt ein komplett anderes Gericht. Aber die indische Küche hat ja genügend Vegane & Vegetarische Rezepte!

  4. kaltmamsell says:

    Schmeckte ausgezeichnet! So gut, dass ich mir eine hochgezogene Augenbraue von Herrn Kaltmamsell einhandelte, der indische Gerichte eigentlich für sein Revier hält.

    1. Herzlichen Dank für das Feedback. Hochgezogene Augenbraue rocks!

  5. Dirk Jung says:

    Ich würde dieses schöne Rezept gern kochen und habe eine technische Frage dazu: Ich mag Kochrezepte gern ausgedruckt neben mir liegen haben, wenn ich koche, damit sie dort in Ruhe zufetten können :-). Ich bin in keiner der von Dir angebotenen Social Media unterwegs sondern habe „nur“ email und Whatsapp. Hast Du einen Rat für mich? ICh finde bei anderen Foodbloggern die Funktion „Rezept drucken“ immer so schön praktisch..

    Danke im Voraus und Gruß aus Portugal

    1. Julia Author says:

      Lieber Dirk. Markiere doch einfach den Text-Teil, der Dir wichtig ist mit der rechten Maustaste, kopiere ihn in ein leeres Word-Dokument und drucke dies aus. Ich hoffe, das klappt? Viel Spaß beim Nachkochen & Genießen!

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