Kochen für die Zombie Apokalypse: Brombeermarmelade mit Gin

Du fragst Dich, wie ich jetzt den Bogen von Zombies zu Brombeermarmelade hinbekomme? Pass auf! Wenn ich derzeit morgens laufen gehe, begegnen sie mir im Dutzend. Nein, keine Zombies (wobei…), sondern hektisch rennende Eichhörnchen, die mit dicken Backen Nüsse und Kram ins Winterquartier bringen. Sie wirken, als wären sie dem Aufruf der Bundesregierung gefolgt, sich mit Vorräten einzudecken für den Fall, dass die Infrastruktur zusammenbricht.

Die Häme, die über unsere Regierung anschließend hereinbrach (Stichwort: Hamsterkäufe), können die Eichhörnchen und ich nicht verstehen. Auch ich finde es beruhigend, wenn ich in Tiefkühlfach und Vorratsschrank Lebensmittel gelagert habe, die uns beide mehrere Tage gut versorgen würden. Pasta, Reis und Hülsenfrüchte stehen hier ohnehin bereit. Dazu ein paar Fischkonserven oder eingelegtes Gemüse. Im Tiefkühler haben wir Kartoffelsuppe, Bolognese (die Pasta will ja keiner nackt essen!) oder auch tiefgefrorenes Gemüse, einige Scheiben Brot, „Reste“ von Schmorgerichten, Butter uvm.

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Batterien, Kerzen und ausreichend (!) Toilettenpapier befinden sich doch vermutlich auch in Deinem Haushalt, oder? Und falls Zombies Alkohol in ihrem Essen verabscheuen, hätten wir ausreichend Wein im Keller…

Diese beruhigenden Vorräte helfen Dir ja nicht nur, falls die Zombie Apokalypse ausbricht, ein Terrorakt die Stromversorgung kappt oder ein Unwetter den Weg zum Supermarkt abschneidet! Du kannst ja auch mal krank sein, nicht zum Einkaufen kommen oder einfach beschließen, das Wochenende mit allen Staffeln der „Gilmore Girls“ auf der Couch zu verbringen.

Vollends die Kinnlade runtergeklappt ist mir bei einem Interview mit einem Katastrophenforscher. Er sagte, die Deutschen legten keine Vorräte mehr an, könnten sowieso gar nicht mehr einwecken und bestellten sich lieber Pizza beim Lieferdienst. Alles so einfach und bequem wie möglich. Sei ja eh immer alles jederzeit verfügbar. Das bestätigten Umfragen.

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Whaaaaat? Leben wir Foodies auf einer kleinen Vorratsinseln, unbemerkt von der Außenwelt? Sind wir die Einzigen, die eine Zombie Apokalypse überleben können? Und gibt es unter Zombies auch einen Trend zu Dry Aged Fleisch? Über diese Fragen lässt sich am besten beim Kochen nachdenken.

Deshalb habe ich bei einem spätsommerlichen Abendspaziergang mit K. Brombeeren gepflückt, die Arme Dornen, Brennnesseln und Spinnen ausgesetzt und meine Ernte noch am Abend zu einer herrlichen Marmelade mit Nektarinen und Gin verkocht! Zombie Apocalypse? Lass sie ruhig kommen!

Brombeermarmelade Brombeeren Rezept German Abendbrot

Zutaten für Brombeermarmelade mit Nektarinen und Gin (3 Gläser a 250 ml)

350 gr Brombeeren (die Ausbeute war nicht so super ergiebig)

2 Nektarinen, ohne Kern und in Würfel geschnitten

4cl Gin

150 ml Apfelsaft

250 gr Gelierzucker

1 EL brauner Zucker

1/2 kleine, getrocknete Vogelaugenchili

Zubehör: Topf, sterilisierte Gläser, Schöpfkelle

Zubereitungszeit: 45min

So geht’s:

Brombeeren von Blättchen oder kleinen Zweigen befreien. Nektarinen waschen, entkernen und das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden.

Früchte und Saft in einen ausreichend großen Topf geben, Deckel schließen und aufkochen lassen.

Hitze reduzieren und den Zucker (Gelierzucker und braunen Zucker) unter Rühren hinzugeben, bis er geschmolzen ist.

Gin hinzugeben.

Jetzt alles vier Minuten sprudelnd kochen lassen bei offenem Deckel.

Bei Bedarf Gelierprobe machen (einen Löffel der Marmelade auf einen Unterteller geben und schauen, ob das Zeug geliert. Notfalls weiterkochen oder etwas Säure (Zitronensaft) hinzugeben)

Marmelade in die sterilen Gläser füllen bis zum Rand, verschließen und abkühlen lassen.

Die Nektarine hilft beim Gelieren (Du kannst auch ungeschälte Äpfel verwenden, Stichwort: Pektin!), der Gin ist nur ganz zaghaft zu schmecken und die Chili hinterlässt ein ganz zartes Kribbeln auf der Zunge. Köstlich auf Frischkäse und einem Roggenbrötchen oder zum Käse! So macht Vorratshaltung Spaß!*

 

*Tolle weitere Ideen für das Einkochen, Einwecken, Haltbarmachen findet Ihr übrigens auf dem Pinterest-Board „Sommer im Glas“.

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  1. ahh, nochmal anders als meine Gin-getränkte Brombeermarmelade.

    1. Ui, hast Du die im Blog? Dann guck ich gleich mal…

      1. Brombeeren, Part two….

  2. Wie stets: herrlich erfrischend zu lesen – danke!

    Bevorraten ist mein täglich Brot hier in Thailand:
    einerseits weil jetzt gerade Monsunzeit ist und der Starkregen manchen Einkauf verunmöglicht (einkaufen mit dem Roller!), andererseits weil hier die Lagerbewirtschaftung von Geschäften total anders läuft, was zur Folge hat, dass ganz alltägliche Dinge plötzlich einige Wochen nicht erhältlich sind. «No hääf» (no have, we don’t have this – das haben wir nicht), heisst es dann ganz einfach. Eine bestimmte Menü-Folge planen? Besser nicht, Spontaneität ist stets gefragt!

    Zombies gibt es hier auch: in Form von Unterhemden tragenden Touris… ;o)

    Mit besten Grüssen aus Fernost,
    FEL!X

    1. Herzlichen Dank, Felix! Ich bin auch immer sehr froh, dass ich hier so viel bekomme. Das „no have“ kenne ich allerdings aus unserem Asia-Laden auch 🙂 Und, ja, die Zombies sind bereits unter uns!!!!

  3. und falls du noch Gin übrig haben solltest schmeckt der mit Ingwerbier vermischt auf Eis einfach köstlich…

    1. danke für den tipp. auch wenn ich gin lieber klassisch zum tonic mag. mit einem rosmarinzweig drin. und viel eis. hmmm…

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