Wir retten, was zu retten ist: Johannisbeerchutney 

Der Rettungstrupp ist wieder unterwegs! Im Juli, wenn sich die Stände der Wochenmärkte nur so biegen unter Obst und Gemüse aus regionalem Anbau, zeigen wir Foodblogger Dir, wie Du Marmeladen und Chutneys machen kannst, ohne industrielles Fertigzeugs.

Wir retten was zu retten ist Foodblogger German Abendbrot

Du weißt ja, dass ich kein Süßfrühstücker bin. Gib mir ein Käsebrot und mein Tag kann starten! Aber an herrlich reifem Obst kann auch ich nicht vorbeigehen. Am liebsten esse ich Himbeeren, Kirschen oder Pflaumen gleich so aus der Hand. Nur ist die Zeit üppiger Obsternten nicht von Dauer.

Johannisbeeren frisch vom Markt saisonal kochen Johannisbeerchutney Foodblog German Abendbrot

Spätestens wenn die Quitten (Quittenkompott!) reif sind, ist der Herbst schon ganz nahe. Deshalb koche ich für mein Leben gerne Chutneys: Sie passen köstlich zu Käse, indischen Gerichten oder Gegrilltem und fangen den Sommer ein!

Für unsere Rettungsaktion habe ich ein köstliches Johannisbeerchutney für Dich!

Johannisbeeren Chutney hausgemacht indisch Foodblog German Abendbrot

Das Prinzip beim Chutney-Kochen ist denkbar einfach:

Du benötigst wie für eine gute Sauce Zwiebeln und Gewürze. Die süß-saure Mischung, die gleichzeitig für die Haltbarkeit Deines Chutneys sorgt, erhältst Du mit Essig und Zucker. Chilis, Ingwer, Pfeffer, Curry oder Garam Masala machen dann Dein Chutney richtig indisch! Wenn Du alles schön köcheln lässt, bis es sämig wird (ein Äpfelchen hilft beim Binden!), hast Du schon Dein Chutney! So easy!

Zutaten für mindestens 500ml Chutney aus Johannisbeeren:

250 gr rote Johannisbeeren, gewaschen, trockengetupft und entstielt

1 EL Ghee oder Rapsöl

1/2 Stange Zimt

1 Lorbeerblatt

1/2 rote Zwiebel, fein gehackt

1 daumennagelgroßes Stück Ingwer, geschält und fein gehackt

1 mehliger Apfel, fein gehackt

1 scharfe, rote Chili, fein gehackt

3 TL weiße Mohnsamen

Apfelessig (Menge je nach Belieben, mindestens aber 4 EL)

brauner Zucker (dito – schmeck‘ ab, wie es Dir am besten gefällt. Ich hatte ebenfalls 4 EL)

Prise Chayennepfeffer

Prise Salz

Zubereitungszeit: 45min

Zubehör: Großer Topf mit Deckel, sterilisierte Schraubgläser

So geht’s:

Alle Zutaten vorbereiten. Topf aufstellen und das Öl darin erhitzen. Zwiebeln anschwitzen und mit Zucker karamellisieren. Lorbeerblatt, Ingwer, Chili, Zimt und Mohnsamen anschwitzen, bis ein aromatischer Duft aus dem Topf steigt.

Jetzt die Johannisbeeren, den Essig und den Apfel hinzugeben. Alles gut umrühren und mit dem Kochlöffel einige Beeren zerquetschen, damit Saft austritt. Mit Chayennepfeffer und Salz abschmecken. Den Topf schließen und ca. 15 min bei mittlerer Hitze köcheln lassen.

Hat das Chutney die Konsistenz, die Du magst? Sonst gib noch etwas Essig hinzu oder eine kleine (!) Menge Wasser. Auch ein Schluck Apfelsaft passt gut… Schmeck‘ Dein Chutney ab: Fehlt Zucker? Oder Schärfe?

Lass das Ganze noch etwas mit geöffnetem Deckel köcheln, bis die Masse schön mulmig und marmeladig wird. Dann füll‘ sie in die sauberen Gläser bis zum Rand und verschließe sie gut. Lass‘ sie abkühlen und stell‘ sie an einen dunklen Ort. Dann hast Du monatelang Freude an Deinem Chutney.

Das Johannisbeerchutney ist köstlich zu Käse und zu gegrilltem Rindfleisch. Ich bin aber auch schon gespannt, wie es zu Wild schmeckt!

Viele weitere Chutney-Rezepte – aus Tomaten, Nektarinen, Pflaumen, Mango, Stachelbeeren, Cranberries, Rote Bete, Rhabarber uvm. – findest Du hier im Blog.

Der Rettungstrupp hat aber noch jede Menge Rezepte gesammelt. Schau‘ doch mal, was die Bloggerkollegen für Dich haben und schwing‘ den Marmeladenlöffel!

Pane-Bistecca – Apfel-Pfirsich Chutney
Genial Lecker – Kirsch-Erdbeermarmelade 
Barbaras Spielwiese – Apfel-Lavendel-Gelee 
multikulinarisches – Aprikosen-Vogelbeer-Marmelade
Anna Antonia- Omas Apfelgelee
Brittas Kochbuch – Mango-Chutney klassisch 
Auchwas -Beeren treffen auf Tropen “Jo-Hi-Ma-Va-Gelee
Sakriköstlich – Zwiebel-Kirsch-Chutney
Unser Meating – Kiba-Marmelade
Was du nicht kennst… – Bacon Jam 
Leberkassemmel und mehr – Zwiebelmarmelade
Brotwein – Paprikamarmelade

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  1. panebistecca says:

    Ui das kann ich mir sehr gut als Chutney vorstellen, denn ich liebe es saeuerlich. Werde ich ausprobieren!

    LG Wilma

    1. ich mache ja aus fast allem chutney. hast du die anderen links zu meinen chutneys gesehen? gerade tomate oder paprika sind auch schön säuerlich…

      1. panebistecca says:

        Rhabarber Chutney…. wow ich werd wahnsinnig!

        1. ja, das ist genial.

  2. Klingt toll, ich habe noch einige Johanniseeren am Strauch, mal sehen, wie viele das sind.

    1. du kannst das rezept auch dritteln oder halbieren. wichtig ist einfach das abschmecken sowie ein ausgewogenes säure-zucker-verhältnis. eigene johannisbeeren sind natürlich super!

  3. Ich hatte auch mal ein Rezept für ein Johannisbeer-Chutney mit ordentlich Zimt drin. Leider ist es mir abhanden gekommen, also werde ich Deins mal ausprobieren. Vielen Dank.

    Liebe Grüße, Britta

    1. gerne! die zimtmenge kannst du ja einfach erhöhen. ich finde es dann schnell zu „weihnachtlich“. kommt aber auch auf den zimt an 🙂

  4. Toll endlich was Neues mit Johannisbeeren und Chutney ist immer willkommen. Das Rezept gefällt mir sehr gut, danke.
    Liebe Grüße
    Ingrid

    1. das freut mich. viel spaß beim ausprobieren!

  5. *wasserimmundzusammenlauf*

    1. klar, bei den gewürzen!!

  6. Klingt wunderbar! Und die Farbe erst…Das werde ich mal ausprobieren. Danke für das tolle Rezept 🙂

  7. Zu Wild stelle ich mir das köstlich vor. Danke für dein tolles Rezept.
    Liebe Grüße Janke

    1. ja, irgendwann ist auch wieder wild-saison 😉 bis dahin wird gegrillt!

  8. Ich habe heute gerade Hühnchen mit Roten Johannisbeeren, Honig und Thymian gemacht. Als Chutney habe ich die roten Gesellen noch nicht probiert. Grundsätzlich bin ich wohl nicht so der ausgemachte Chutney-Fan. Deines klingt aber fein und hier stehen ja noch 200+ Gramm Rote Johannisbeeren rum. Weißt du Bescheid …

  9. Rote Johannisbeeren als Chutney, dass ist eine ganz neue Anregung für mich. Das säuerliche wird bestimmt gut passen. Ich habe noch ein paar späte am Strauch….

    1. Ach, wie ich Euch Gärtner beneide…

  10. Ich gestehe, das kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen! Müsste ich mal probieren. Ich liebe ja die ganz klassische Ribiselmarmelade.

    lg.Sina

    1. Das verstehe ich. Ich fand das anfangs auch strange. Aber seither mache ich ja jedes Jahr die unterschiedlichsten Chutneys. Mein Favorit ist Rhabarber. Gerade säuerliches Obst passt hervorragend, denn sauer-scharf-süß ist im asiatischen eine beliebte Kombi!

      1. ja da hast du wohl recht, gibt’s im asiatischen Raum Ribisel? Man müsste es einfach mal ausprobieren um mitreden zu können 🙂
        lg. Sina

        1. Haha! Jetzt haste mich. Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Aber die Kombi mit dem säuerlichen Obst (Limette, Mango, unreife Papaya) ist ja klassisch…

          1. naa..ich wollte dich nicht seckieren, aber ich weiß das auch nicht und dachte duweißt es ggg

          2. Nee, keine Idee…

  11. Das Johannisbeerchutney klingt lecker! Ich kann mir das gut zu gegrilltem vorstellen. 🙂
    LG Sylvia

    1. Unbedingt! Ein schönes Steak oder Lamm passt herrlich dazu. Aber auch zu Haloumi, falls es vegetarisch sein soll…

  12. jassy9876 says:

    Ganz gleich was es ist: sobald Johannisbeeren im Spiel sind, muss es gut sein 🙂 Aus ihnen ein Chutney zu machen ist eine ganz wunderbare Idee, auf die ich selbst zugegebenermaßen vermutlich nicht gekommen wäre. Klasse!

    Viele Grüße,

    Jasmin

    1. ich versuche aus fast allem ein chutney zu machen 😀

  13. Daniela says:

    Das stell ich mir gut zu gegrilltem Käse vor 🙂
    Viele Grüße
    Daniela

  14. Mir fällt auf, dass ich viel zu selten Chutneys mache und koche, dabei sind die wirklich lecker und mir auch deutlich lieber als süße Marmeladen.

    Wenn ich mir die Zubereitung und die Gewürze in Gedanken auf der Zunge zergehen lasse, mmhmmm! Das schmeckt sicher genial!

  15. Das klingt wirklich sehr, sehr gut.
    Liebe Grüße, Tanja

  16. Aus roten Johannisbeeren hab ich bislang noch kein Chutney fabriziert, nur aus schwarzen- und bin über deine Methode ganz glücklich die Gewürze zunächst im Fett anzuschwitzen- so hab ich das nämlich im Ayurveda-Kochkurs gelernt. Hiesige Rezepte lassen diesen Schritt meistens aus…

    1. das macht man in der indischen küche fast immer. es hebt die aromen und soll auch zur verträglichkeit beitragen. in manchen rezepten findet man auch ein so genanntes „temper“. da kommen dann noch mal in öl geröstete gewürze als finish über das bereits fertige gericht. ach, jetzt hab ich lust indisch zu kochen und gar keine zeit!!

  17. Da hatte ich dieses Jahr so viele rote Johannisbeeren und kannte dieses Chutney noch nicht – das merke ich mir aber auf jeden Fall für die Ernte im nächsten Jahr!

  18. Wie schon mehrfach erwähnt, sind wir keine Chutney-Freunde. Aber ich habe einen schönen Strauch mit roten Johannisbeeren und immer nur Marmelade ist langweilig. Also werde ich mal wieder Chutney kochen und verschenken. 😉

    Gruß Katrin

    1. mach‘ es weniger scharf und es ist fast wie marmelade. halt eine würzige. zu käse oder gegrilltem sowie wild wirklich köstlich. ich bin gespannt!

  19. Christine says:

    Wenn ich keinen weißen Mohn finde, was nehme ich dann??

    1. Julia Author says:

      Cashewnüsse?

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