Wir retten Brot und Brötchen: Ein Toast auf Toastbrot!

Unser Rettungstrupp ist unterwegs und bietet wieder leicht nachzukochende Alternativen zu Convenience-Food und Fertigtüten. Diesmal: Brot & Brötchen!

Wie auch in den letzten Monaten (meine Beiträge findest Du hier) geht es im Juni darum, unseren Lesern Alternativen zu Fertiggerichten, Tütchen und Abgepacktem aufzuzeigen. Das Thema heute heißt: Brot & Brötchen.

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Da ich aber mit guten Bäckern in der Umgebung gesegnet bin, gerne gutes Handwerk unterstütze und gar nicht gerne backe, habe ich mir diesen Monat eine Hilfe ins Haus geholt.

Vielmehr: Eine Gast-Bloggerin! Herzlich willkommen, Henriette von Lanis Leckerecke

Henriette bloggt seit 2013 und hat einen dieser Blogs, wie ich sie liebe: authentisch, persönlich, ohne schnickischnacki. Besonders interessant finde ich ihre Beiträge zu den Tüteninhalten, die sie sich bei der örtlichen „Tafel“ holt. Welche Produkte verschenkt sie weiter? Welche haben ihrer Familie, bestehend aus Freund und zwei kleinen Kindern (5 + 2), geschmeckt? Wie macht man aus wenig viel?

Das alles ist launig beschrieben, bodenständig fotografiert und äußerst appetitanregend. Gerade haben es mir das schnelle Omelette und das Bauernfrühstück aus der „Juni-Tafeltüte“ angetan…

Aber jetzt überlasse ich Henriette das Wort:

Hallo Ihr lieben Leser von GermanAbendbrot. Überrascht, dass heute hier nicht Julia schreibt? Ich erzähle Euch mal wie es dazu gekommen ist.

Ich liebe es Brot und Brötchen zu backen. Eines der beliebtesten Gerichte in meinem Blog sind z. B. die Krabbelgruppenbrötchen und auch das einfache Weizenmischbrot aus dem Topf erfreut sich recht großer Beliebtheit.

Regelmäßig rege ich mich über die Backtheken in Supermärkten und Discountern auf, denn das was hier verkauft wird, hat mit der deutschen Brotbacktradition überhaupt nichts zu tun. Fertige Rohlinge die in Österreich, Polen, Ungarn und wer weiß wo noch produziert werden, mit seltsamen Zusatzstoffen behandelt sind, damit sie trotz Lagerung gut aussehen nach dem Aufbacken und überhaupt. Habt Ihr mal an diesem „Billigbrot“ gerochen? Ich finde es riecht immer irgendwie muffig – egal ob frisch oder 2 Tage alt (wobei es im Laufe der Zeit immer schlimmer wird…).

Da ich nicht als Einzige diese Einstellung vertrete, ist „Brot und Brötchen“ das aktuelle Thema der Rettungstruppe. Und ich stand vor dem Problem – was soll ich denn nun verbloggen?? Einerseits war da ein wirklich super Toastbrot, das in den Blog soll und dann hab ich noch ein ganz wundervolles Brot mit Kartoffelbrei und Möhrenraspel auf Lager. Die Lösung war dann ganz einfach – ein Brot gibt es bei mir und das andere landet bei jemandem als Gastbeitrag. Und Julia hat halt als erste HIEEEEEEEEEEER gerufen *g*. Ihr bekommt nun also:

Ein feines Toastbrot zum Selberbacken!

Toastbrot

Toastbrot ist bei uns immer so eine Sache. Da muss ich mich meist der Familie beugen und das doofe Super Sandwich kaufen, weil das ist ja so schön leicht und fluffig und naja *seufz*. Meine bisherigen Versuche selbst Toast zu backen waren nicht sonderlich erfolgreich, ich musste es letztlich nahezu allein aufessen…

Mein letzter Versuch war nun der Wunderteig von Stevan Paul. Sein hochgelobtes Buch „Auf die Hand“ (in dem der Wunderteig auch drin ist) hat es zwar noch immer nicht in mein Kochbuchregal geschafft, aber irgendwann… Glücklicherweise ist der Wunderteig so gut, dass er auch diverse Male bereits verbloggt wurde. (Anmerkung von Julia: Ich habe mit dem Teig diese Hot Dog Brötchen gemacht. Himmlisch!)

Für 1 Toastbrot (für eine normale Kastenform)

450 g Mehl T 405

50 g Maisgrieß oder Maismehl

50 ml Milch

40 g Zucker

½ Würfel frische Hefe

2 Eier

80 g Butter

5 g Salz

Außerdem 1 Eigelb und 1 EL Sahne

Das Mehl in einer Schüssel mit dem Maisgrieß/Maismehl vermischen. Die (wenn möglich zimmerwarme) Milch mit 150 ml lauwarmem Wasser und dem Zucker verrühren. Die Hefe hineinbröckeln und mit einem Schneebesen solange rühren, bis die Hefe sich aufgelöst hat.

In das Mehl eine Mulde drücken, die Flüssigkeit hineingeben und mit ein wenig Mehl verrühren. Dann von beiden Seiten mit Mehl bedecken, mit einem Tuch bedecken und für 30 Minuten gehen lassen. Eier und Butter aus dem Kühlschrank nehmen.

Die Eier, die Butter (in kleinen Stückchen) und das Salz in die Schüssel geben und alles in ca. 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten (am besten mit einer Küchenmaschine, alternativ mit den Knethaken des Handrührers). Mit bemehlten Händen eine Kugel formen und noch einmal 30 Minuten gehen lassen.

Die Kastenform mit Butter einfetten und mit Mehl ausstreuen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 6 etwa gleich große Portionen teilen. Aus jeder Portion eine Kugel formen und die Kugeln hintereinander in die vorbereitete Kastenform setzen. Den Backofen auf 180°C vorheizen und die mit einem Tuch abgedeckte Form noch einmal ca. 30 Minuten in Ruhe lassen.

Eigelb und Sahne verrühren, den Teig damit bestreichen und auf der 2. Schiene von unten etwa 45 Minuten backen. Zum Ende hin vielleicht mit Alufolie abdecken, es wird oben recht dunkel.

Das Toastbrot mit einem scharfen Messer aus der Form lösen und vollständig abkühlen lassen vorm anschneiden (ansonsten ist es viel zu weich und lässt sich nicht herunterschneiden).

Ich gebe zu, das ist deutlich mehr Aufwand als „rein in den Supermarkt, Sandwich in den Wagen, bezahlen“. Aber bei diesem Toastbrot weiß man was drin ist und es schmeckt wirklich gut. Nicht zu süß, nicht zu salzig und trotzdem locker fluffig! Ich würde sagen, probiert es einfach mal aus, denn dieses Brot haben sogar Kinder und Mann hier gegessen (und einen Teil hatte ich sogar zur polnischen Oma mitgenommen, die es ebenfalls total lecker fand). (Anmerkung von Julia: Polnische Omas haben IMMER recht!)

 

Herzlichen Dank an Henriette

…für das wunderschöne Toastbrot! Weitere Rezepte zum Nachbacken findest Du heute bei den anderen Foodbloggern unserer Rettungstruppe (s.u.).

Hast Du noch eine Idee, was wir unbedingt mal „retten“ sollten?

Paprika meets Kardamom: Naan aus der Pfanne
magentratzerl: Pletzl 
Giftigeblonde – Bierbrot
Summsis Hobbyküche – Baguette 
Was du nicht kennst… – No Knead Bread
Dynamite Cakes – Focaccia mit roten Zwiebeln
brotbackliebeundmehr – Karottenbrot mit Kürbiskernen 
Kochen mit Herzchen – Niederrheinischer Butterstuten 
Anna Antonia – Pain au Chocolat 
Cuisine Violette – Vollkorntoast mit Emmer-Mehl 
Prostmahlzeit – Hanfbrot 
Food for Angels and Devils – (ein)genetztes Brot 
Feinschmeckerle.de – Kieler Semmeln
Das Mädel vom Land – Kammutbrot
Meins! Mit Liebe selbstgemacht – Pide
Obers trifft Sahne – Walnuss-Bier-Brot
Fliederbaum – Dinkel-Erdmandel-Brot

 

 

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  1. Hihi- sehr angenehm für mich einen Beitrag in Ruhe vor der Arbeit lesen zu können- das Toastbrot klingt gelingsicher und sieht klasse aus!

    1. Ja, bei mir geht’s immer um 7h online

  2. Der Teig ist wirklich großartig und gelingsicher! Ich liebe ihn! Sollte ihn auch bald mal wieder verbacken 🙂

    1. und er lässt sich gut einfrieren: ich hatte zu viele hot dog rolls u. habe sie eingefroren. nach dem auftauen hat man keinen unterschied geschmeckt!

  3. panebistecca says:

    Das habe ich jetzt noch nie selbstgemacht, aber jetzt wage ich es mal!

    LG Wilma

    1. unbedingt. das ist sogar mir gelungen 🙂

  4. Hallo,
    klasse Idee auf diesem Blog eine Gastbloggerin mit einem super Rezept zu beglückwünschen, Das Rezept ist toll besonders mit dem Maismehl gefällt mir gut, gibt einen tolle Farbe. Gerne werde ich das Rezept ausprobieren, DANKE.
    Liebe Grüße
    Ingrid

  5. Super! GAstbloggen für #wirrettenwaszurettenist, diese Idee fand ich auch schon einmal klasse hihi, oder mehrmal.
    Ich kenne das hochgelobte Buch auch nicht, habe aber dieses Brot auch schon öfter gelesen.

    Was zu den Fertigrohlingen zu sagen ist, weil auch Österreich explizit genannt wurde: Wir regen uns über die Rohlinge aus Deutschland auf, die bei uns verkauft werden und auch aus Polen oder Ungarn. Doppelt schade weil es grad bei uns und auch in Ungarn und den anderen genannten Ländern wirklich gutes Brot zu kaufen gibt. In Ungarn gibt es sie noch, die kleinen Bäckereien, die köstliches Brot und kleine Kuchen verkaufen.
    Diese Rohlinge Sache sollte wirklich ein Ende haben, leider, solange wer Brot um 1.50 und Semmeln um 15 Cent haben will und kauft, wird das nicht passieren.

    Finanzielle Überlegungen fallen da raus, weil günstig kann man selber backen, wenn man sich den Bio.- oder echten Bäcker nicht leisten kann.

    Sorry für den Roman!

    lg. Sina

    1. Danke für das Feedback aus Österreich. Ich finde Selberbacken nicht wirklich günstig (wenn man z.B. den Strom mit einbezieht) und sehr zeitaufwendig. Deshalb unterstütze ich ortsansässige Bäcker, damit es sie noch lange gibt. Aber diese Back-Discounter gibt es auch hier überall. Gruselig. Dann wirklich lieber selber machen. Das Toastbrot ist ja sogar mir gelungen! 🙂

      1. Also wenn ich jetzt von einem Grundrezept ausgehe, wie bei diesem Toast zb…wenn man die Ergiebigkeit und die Inhaltsstoffe einem gekauften Discounter Toast gegenüberstellt, ist das selbst gemachte günstiger ggg..wobei ich jetzt nicht genau weiß was Discountertoast in D kostet, bei uns, und wenn ich kaufe, dann keinen beim Discounter sondern einen zumindest in Bio Qualität möglichst Vollkorn, zahl ich schon für 500 g 2-3 Euro je nach Marke.

        1. ich dachte eher an die sauerteigbrote u. das brot vom bäcker. beim toast hast du recht. und: zu wissen, was drin ist, ist eh unbezahlbar!

          1. ja Sauerteigbrote, die richtigen echten, guten sind auch hier nicht kostengünstig..

    2. Ich habe mich für meinen eigenen Beitrag dann auch noch einmal damit auseinander gesetzt und diese Billig-Teiglinge werden auch unter grauenvollen hygienischen Zuständen in Deutschland produziert *seufz* Dazu kommt noch Niedriglohn vom feinsten, Mobbing, alte Maschinen und was weiß ich nicht noch alles. Letztlich muss das eigentlich alles weg. Aber dafür müssen deutlich mehr Menschen umdenken – solange es immer nur um billig, günstig, nix bezahlen geht, wird es da keine Änderung geben. Leider 🙁

      1. Was du sagst, genauso ist das liebe Jette!

      2. wäre das ganz teurer, würde vielleicht auch endlich weniger weggeworfen. das ist doch alles irre! danke dir jedenfalls für deinen beitrag!

  6. Hach so warme Worte <3 Ich freue mich, dass Dir der Gastbeitrag gut gefällt – und ich will endlich mal HotDog-Brötchen machen. Gut zu wissen, dass der Wunderteig dafür auch super ist 😉

    1. ich fand sie klasse. ich hätte sie kleiner machen müssen. aber das war ja mein fehler 🙂 und der teig ist so irre ergiebig. ich freue mich sehr über deinen beitrag. gerne immer wieder :-*

  7. Und noch ein Toastbrot – cool! Danke fürs Rezept … Liebe Grüße!

  8. Der Wunderteig geht wirklich für alles…..und wurde ja a schon alles gesagt 😁

  9. Cool! Ich werde es bestimmt auch bald ausprobieren! Danke!
    Wenn du Lust und Zeit hast, kann du ja mal bei mir vorbei schauen! 🙂
    Liebe Grüße!

  10. An Toastbrot muss ich mich unbedingt mal versuchen, um Futter für meinen Sandwich-Maker zu haben. Ich liebe die „Calzone für Arme“… 😉

    Liebe Grüße, Britta

  11. was für ein schönes Toastbrot! Ich suche schon länger nach einem richtig guten Rezept dafür!

    1. Voila! Hier ist es 🙂

  12. turbohausfrau says:

    Von diesem Teig habe ich schon so viel gelesen und wirklich nur Gutes! Scheint an der Zeit zu sein, den endlich einmal auszuprobieren.
    Fein, wenn die Retterinnen so zusammenhalten und solche Gastpostings möglich sind!

  13. Toastbrot selber machen – ich glaube das sollte ich mal mit auf meine To-Do-Liste setzen. Das habe ich bisher noch nicht in Angriff genommen, aber wenn selbst die polnische Oma und die Familie überzeugt sind, würde ich sagen, dass das Brot absolut überzeugt hat.
    Gruß,
    Alexandra

    1. unbedingt! und der teig schmeckt auch toll für hamburger oder hot dogs.

  14. das sieht ja lecker aus! ich muss gestehen, dass ich auch eine intensive toastbrot-selbst-back-phase hatte und das irgendwie schleifen liess… gleich nach dem urlaub werde ich mal wieder meine tk-vorräte mit hausgemachtem toastbrot auffüllen. danke für die Inspiration 🙂

    1. Gerne geschehen! 🙂

  15. Hallo ihr Zwei 🙂

    Also ich liebe selbstgemachtes Brot in allen erdenklichen Arten und Weisen. Eines meiner ersten selbstgebackenen war auch ein Toastbrot, das erstaunlich gut funktionierte. Das Rezept dafür fand ich bei einer Bloggerin und ich nutze es heute noch. Wobei ich sagen muss, das klassische, weiße Toastbrot gibts leider nur selten bei uns, denn irgendwie steh da nur ich alleine drauf 🙂

    Viele Grüße,

    Jasmin

    1. die meisten backrezepte finde ich auch online. bücher rentieren sich bei meiner wenigen backerei nicht! toll, dass wir blogger uns inspirieren!

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