Wieviel L-EI-den steckt im Ei?

„Heut‘ mach‘ ich mir kein Abendbrot, heut‘ mach‘ ich mir Gedanken.“ Genauer gesagt: Woher kommt unser Ei? Und wie können wir das Kükenschreddern eindämmen? Wenn Du das nicht lesen magst, komm bitte Freitag wieder! Aber vielleicht kannst Du mir ja auch helfen…

Wenn Du gerne isst und trinkt, genießt und auf Dich achtest, hast Du vermutlich zwangsläufig auch einen Blick auf die Herkunft Deiner Lebensmittel und entscheidest bewusst, welche Milch, welche Eier und welches Fleisch Du kaufst. Das ist bei Dir vielleicht ausgeprägter als bei mir. Vielleicht aber auch nicht – und möglicherweise abhängig von Interesse, gesundheitlicher Notwendigkeit, finanzieller Ressource, Zeitmanagement und vielem mehr.

Trauriges_Ei

Dabei vermeide ich hier im Blog ganz bewusst ein Dogma. Dogmen sind mir fern und machen mich bestenfalls aggressiv. Weniger Dogma täte so mancher Debatte gut. Nicht nur in puncto Lebensmittel.

„Gutmensch“? I’ve been called worse!

Aber ich versuche hier auch relativ transparent und authentisch darüber zu schreiben, welche Produkte ich verwende und woher sie kommen. Dabei stelle ich Dir, lieber Leser, natürlich frei, ob Du selbst auch Bio-Produkte nutzt, saisonal und/oder regional einkaufst, den kleinen Laden um die Ecke unterstützt, Dich auf dem Wochenmarkt inspirieren lässt oder auch nicht. Deine Entscheidungen liegen bei Dir und werden von mir nur kommentiert, wenn Du mich darum bittest. Und ich halte dann auch mal aus, dass ich giftig angeschrieben werde, weil ich eine Bio-Forelle aus dem nahen Wispertal kaufe. Mei, nennst Du mich halt öffentlich „Gutmensch“. I’ve been called worse…

Gleichzeitig versuche ich mit mir selbst realistisch zu bleiben und skeptisch gegenüber all den „Richtigmachern“ im Netz. Auch wenn ich gerne die Gartengurken meines Frankfurter Gemüsehändlers auf dem Wochenmarkt kaufe, schaffe ich es manchmal eben nur in den Supermarkt. Ich versuche es zu vermeiden. Nur gelingt es mir halt nicht immer. Mei, nennst Du mich halt öffentlich „gewissenloses Herdenvieh“! I’ve been called worse…

Alles bio oder was?

Und da haben wir sie gerade mal angekratzt, die Diskussion, ob bio wirklich bio ist und ob saisonal/regional nicht ohnehin viel besser wäre als großflächige Bio-Landwirtschaft! Fass ohne Boden und so…

Seit ich meine Zeit freier einteilen kann, ist auch das Einkaufen deutlich optimiert. Ich kann den Marktbesuch jetzt auch mittwochs machen, habe einen besseren Überblick über Reste/Vorräte und kann besser planen, was es wann zu essen gibt. Aber das ist halt meine (momentane) Situation und vielleicht nicht unbedingt Deine.

Du musst vielleicht nehmen, was die Tafel Dir in die Hand drückt? Oder Du kommst nur einmal die Woche zum Großeinkauf wegen Nachtschicht, Kindern, Infrastruktur? Oder Du bist Selbstversorger und baust Dein eigenes Gemüse an, hast Hühner und Schafe? Ich sag‘ doch: Dogmen liegen mir fern.

Schau hin, frag nach!

Es gibt noch unzählige Facetten des Themas. Aber mir geht’s heute ganz konkret um’s Ei! Dabei dachte ich, ich wäre auf der sicheren Seite. Meine Bio-Eier kaufe ich an einem Stand auf dem Markt, einem Selbsterzeuger aus Wetzlar. Oder an einem demeter-Stand, der seine Eier von einem Biohof bei Wiesbaden bezieht. Alle sind sie mehr oder weniger nach diversen Standards zertifiziert. Ich frage nach, erhalte Auskunft, kann mich im Netz über die Herkunft informieren. Ich erfahre: Den Hennen geht es gut, sie bekommen Auslauf, Biofutter, Licht und Luft und leben länger als ihre armen Schwestern. Das ist schon mal gut so. Natürlich sind die Eier teurer als im Supermarkt. Aber ich zahle diesen wirklich kleinen Obulus gerne.

Bleibt das Leid mit dem Ei.

Ein glückliches Huhn legt glückliche Eier. Dachte ich. Aber Eier legen nunmal ausschließlich Hennen. Eine glückliche Henne ist ein guter Anfang. Aber was passiert mit den anderen 50% der Huhn-Bevölkerung, den Hähnen? Selbst demeter- und Bioland- oder Naturland-Höfe, die mitunter Großes leisten im artgerechten Umgang mit dem Huhn, können die Hähne nicht gebrauchen. Auf einer sehr transparent gemachten Website eines Biohofs habe ich gelesen:

Da der Markt für Legehennen-Küken in Händen dreier europäischer Großfirmen liegt,stammen auch die meisten Bio-Legehennen aus der Hochleistungszucht.
Die Zucht richtet sich seit vielen Jahrzehnten nach der „Verwendung“ des Geflügels:
Legehennen wurden konsequent auf Legeleistung – sprich viele Eier –gezüchtet,
Masthähnchen auf maximalen Fleischansatz. Im Umkehrschluss gilt: Ein Hahn der Legerasse setzt nicht nennenswert Fleisch an. Deswegen werden seitdem sämtliche männlichen Legeküken nach dem Schlupf getötet. Das betrifft auch Biobetriebe, da die Brütereien konventionell produzieren und die zukünftigen Legehennen als Eintagsküken in die Bio-Aufzuchtbetriebe kommen. Aus ethischen Gründen wird fieberhaft daran gearbeitet, dass dieser Kükenmord für Bioland-Betriebe nicht mehr stattfindet.
Eine einfache Lösung haben auch die Biohöfe bisher noch nicht gefunden – soweit ich weiß.

Ei_traurig

Durch die Gewissheit, dass die Hennen meines Frühstückseis gut gehalten werden, war mir bisher nicht bewusst: Auch Bio-Eier bedeuten, dass männliche Küken „wertlos“ sind. Aber dann gab es die Debatte um das Kükenschreddern, nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster zu dem Urteil kam, das massenhafte Töten männlicher Küken sei mit dem Tierschutz vereinbar. Grund: Mangelnde Alternativen für Betriebe. WTF?!

Kükenschreddern! Da ist das Wort schon zum Kotzen!

Ich glaube, dass der Mensch von Natur aus alles andere als gut ist. Deshalb überrascht mich wenig, was wir so über unsere Nahrungsmittel erfahren. Aber bei den Bildern zum Kükenschredder-Urteil kam in mir die Wut hoch und mit ihr die Tränen, weil ich es zum Kotzen, nein: ZUM KOTZEN finde, dass „die Aufzucht der ausgebrüteten männlichen Küken für die Brütereien mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand verbunden ist“ (so lautet die Urteilsbegründung).

Ja, es gibt mal mindestens zwei Geschlechter bei Lebewesen. Und wenn eines uns nicht lukrativ genug erscheint, töten wir es? Nein, sorry, wir töten es nicht, wir SCHREDDERN es? Ich komme darüber nicht hinweg und surfe als gut informierter Verbraucher natürlich prompt zur Initiative Bruderhahn, die sich dafür einsetzt, dass auch die männlichen Küken aufgezogen und dem Verbraucher angeboten werden.

Initiative Bruderhahn – eine Alternative?

Für lediglich 4 Cent mehr pro Ei, so verspricht die Initiative, könne das grausame Schreddern gestoppt werden. Top! Mach‘ ich! 4 Cent pro Ei bezahle ich gerne. Du doch sicher auch? Dann schau mal schnell hier, ob ein Händler in Deiner Nähe die Bruderhahn-Eier anbietet. Denn ich habe leider kein Glück: In meinem PLZ-Bereich gibt es nur einen Händler! Und der sitzt in Darmstadt und ist somit rund 50km von mir entfernt. Das ist im Rhein-Main-Gebiet etwa mit 45min Autofahrt gleichzusetzen. Eine öffentliche Verkehrsverbindung gibt es erst gar nicht. 50km Autofahrt für 6 Eier ist m.E. weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.

Auch ein Blick in die umliegenden Bioläden ergeben: Zwar zertifizierte Bio-Eier aber keine der Bruderhahn-Initiative. (Und ich bin hier noch gesegnet mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten. Wie viele von uns haben keine große Auswahl? Da wirkt die Aussage einiger Politiker und Initiativen, man solle doch den Verbraucher entscheiden lassen wie blanker Hohn!)

Was soll ich also tun?

Ich kann künftig auf Eier verzichten. Da ich nicht mit dubiosen Ersatzprodukten kochen will, wird das zwar ein großes Opfer. Aber es bleibt dennoch ein Problem: Damit rette ich kein einziges Küken vor dem Schredder.

Ich kann 50km mit dem Auto fahren und gleich für Freunde und Familie Eier mitbringen. Das ist immer noch ökologischer Irrsinn, unterstützt aber die Initiative Bruderhahn und rettet folglich einige männliche Küken. Von der eingangs erwähnten Realität rede ich hier lieber nicht: Will und KANN ich mir wirklich 1/2 Tag pro Woche für Bestellannahme, Einkaufsfahrt und Verteilung der Eier freinehmen?

Gibt es einen Online-Versand für Bruderhahn-Eier? Ich kann mir nicht mal vorstellen, dass Eier überhaupt online verschickt werden. Kühlkette und so… Dafür würde ich einfach mal ignorieren, dass ich nicht gerne im Internet bestelle. Denn auch das ist ökologisch Mist.

Aber vielleicht hast Du ja DIE Idee?

Vielleicht hast Du mit Freunden eine Hühner-WG gegründet und bist Selbstversorger, der mir Tipps geben kann, wie sowas auch in der Stadt funktioniert (nur: Was macht der Züchter Deiner Hennen mit den Brüdern?)

Oder Du kennst einen Versandhändler, der Bruderhahn-Eier und -Fleisch anbietet?

Oder Du pendelst sowieso täglich zwischen Darmstadt und Wiesbaden hin und her und kannst mit mir eine Egg-Supply-Chain einrichten?

Oder Du kennst vergleichbare Initiativen, die sich ebenfalls für die Bruderhähne einsetzen?

Ich freue mich über Deine Hinweise, Ideen, Anregungen.

Glückliches_Ei

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  1. rosalili says:

    Guten Morgen,
    in Berlin gibt es Bruderhahn-Eier von verschiedenen Lieferanten bei Alnatura. In Wiesbaden ist doch auch ein Alnatura? Ich würde dort mal nachfragen, ob sie die Eier ins Programm nehmen, früher gab es bei Alnatura auch ein „Wunschboard“ für Produktwünsche der Kunden.
    Viele Grüße
    rosalili

    1. Danke, Rosalili, das ist eine gute Idee. Wenn genügend Menschen sich das wünschen, klappt es vielleicht!

  2. Perfide finde ich ja die Idee ansich, und warum diese sich so quasi unbemerkt von der Öffentlichkeit so massiv verbreiten konnte. Ich denke mal drüber nach, wie das so ist, mit dem Eier-Kauf… werd mal bei meinem Bauern nachfragen. Und- ein befreundeter Mensch nahe des Zweithaushalts hat ein Hühnerhaus gebaut und 4 Hennen angeschafft- die mehr legen als sie essen können. Da werd ich auch nachhaken- denn am Besten ist doch das Nachbarschafts- Ei, von persönlich bekannten Hühnern.

    1. Ja, hätte ich einen Garten und tolerante Nachbarn, wären eigene Hühner fein. Ich kann ja mal rumfragen, ob auch jemand Eier-Überschuss hat!

      1. wobei die Hennen ja auch aus einem Zuchtbetrieb stammen. Na, ich versuch mal ob ich ein Nachdenken erreichen kann- vielleicht ergibt sich ja auch da mal eine Alternative. Kleintierzüchter- Vereine?

  3. Danke dafür! Bei mir in der Nähe gibt es da leider auch nichts. Die nächsten Anbieter sind in Köln und Bonn. Da kann ich höchstens mal was mitnehmen, wenn ich sowieso da bin… leider nichts für den normalen Einkauf. Aber vielleicht lohnt sich mal das Nachfragen bei meinem lokalen Bio-Bauern. 4 Cent sind ja wirklich nicht die Welt – vor allem, wenn man sich überlegt für welchen Mist man sonst noch so alles wesentlich mehr Geld ausgibt…

  4. Im Bio-Bereich gibt es einige Initiativen, den Kükenmord aus der Welt zu schaffen. Die Initiative Bruderhahn ist eine (der größten) davon. Aber auch im Kleinen wird hier – für den Verbraucher häufig im Verborgenen – viel investiert, es dauert eben auch, Hühnerrassen wieder zurück- oder neu zu züchten. Leider werden diese Unternehmen von den Banken ausgebremst, für so etwas gibt es keine Kredite. Hier kann man auch fördernd tätig werden, manche Biobetriebe nutzen die „Graswurzelbewegung“ aka Kleinkredite der Bürger. Sei dies (z. B. im Voralpenland) der kleine Ziegenhof oder das deutlich größere Gut Herrmannsdorf (Herrmannsdorfer Landwerkstätten), welches das Projekt Herrmannsdorfer Landhuhn betreibt – die Züchtung von Zweinutzungshühnern. Im Hofladen (und den Münchner Filialen) gibt es dann die Eier und das Fleisch, aber … noch mal deutlich teurer als ohnehin im Bioladen gewohnt. Das muss der Verbraucher auch bezahlen wollen und können. So sind unsere Eier und unser Fleisch zwar teuer, aber das sind sie mir wert. Zum Lesen über das Projekt: http://blog.herrmannsdorfer.de/. Vielleicht gibt es so etwas ja auch bei Euch in der Region. Fragt in den (Bio-) Geschäften nach solchen Eiern und schaut Euch auf Märkten und in Hofläden auf dem Land um.

    1. Danke. Noch bin ich nicht fündig geworden. Aber ich bleibe dran.

  5. Moin Moin, danke für Deine Worte und den Hinweis….. Ich kaufe auch immer die teuren Bio-Eier von glücklichen Hühnern und dachte, damit ist es erledigt und ich esse die Eier (ich LIEBE Eier) mit gutem Gewissen…..
    Das ist jetzt vorbei 🙁
    Zum Glück gibt es hier in Hamburg eine Menge Adressen, eine sogar in der Nähe meiner Wohnung, so dass ich meine Eier hoffentlich dort bekomme….
    Ich werde es auf jeden Fall probieren…..
    Würde auch alles gern (wie früher) auf dem Wochenmarkt kaufen, also Fleisch, Gemüse etc, aber die Öffnungszeiten (meistens 11-16 oder 17 Uhr) sind mit meinen Arbeitszeiten leider absolut nicht kompatibel, was ich sehr schade finde.
    Liebe GRüsse aus Hamburg von Manuela

    1. Danke, Manuela. Super, dass Du Händler vor Ort hast! Unser Markt startet um 7h. Das bekomme ich glücklicherweise vor der Arbeit hin. 11-16h ist echt doof. Gibt’s vielleicht einen Markt nahe Deines Jobs? Dann könntest Du in einer Mittagspause dorthin…

  6. So einen Markt hatte ich hier bis letztes Jahr…..
    Mit einer wunderbaren Auswahl….
    Die waren morgens noch am Aufbauen und ich hab trotzdem alles bekommen. Leider gibt es den Markt nicht mehr.
    Alle anderen sind dann so weit entfernt, dass ich mit dem Auto fahren muss – aber man kann dort nicht parken….
    Ebenso die Märkte am Sonnabend…. Da muss man in den Anwohnerstrassen herumkreisen, das ist mir zu nervig.
    Also fahre ich halt abends zu einem der Supermärkte – mit den vielen Parkplätzen 🙁

    1. Ich überlege, künftig 1 x wöchentlich mit einer Freundin zu einem Biohof zu fahren u. dort Milch, Eier, Käse usw. einzukaufen. Aber das geht natürlich nur, wenn man halbwegs flexibel ist. Zu Agenturzeiten war das für mich auch undenkbar…

  7. Christoph says:

    Mein Vater ist früher auf dem Heimweg von der Arbeit alle zwei Wochen bei einem Bauern vorbeigefahren und hat für uns und einige Verwandte Eier geholt. Wenn die Hühner „schlecht gelegt“ hatten, gab es eben bei uns in der Familie die nächsten zwei Wochen weniger Eier, was wir sehr gut überlebt haben.

    Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass viele Menschen davon ausgehen, dass alles immer in großen Massen verfügbar sein muss (mittlerweile ist das ja auch schon der Anspruch an Bio-Produkte). Das führt dann letzten Endes zu einer massiven Produktion, die so scheußliche Nebeneffekte wie das Töten männlicher Küken mit sich bringt. Ideen wie die „Bruderhahn“-Initiative sind zwar lobenswert, aber im System der industriellen Produktion nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein.

    Eine wirkliche Verbesserung der Situation kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wenn eine Mehrzahl der Verbraucher deutlich weniger Eier kaufen und insgesamt anerkennen würde, dass Naturprodukte eben nur beschränkt vorhanden sind und Verzicht kein Beinbruch sein muss.

    1. Da gebe ich Dir recht. Deswegen war ja auch eine Überlegung von mir, keine Eier mehr zu essen. Aber solange in der Industrie palettenweise Eier verwendet und im Handel weggeschmissen werden, weil wir mit unserer idiotischen MHD-Regelung nichts essen, was am nächsten Tag „abläuft“, ändert sich leider nicht viel. Ich werde weitersuchen…

  8. Wunderbar geschrieben, du sprichst mir aus der Seele! Ich habe auch eine Zeit lang auf den Konsum von Eiern verzichtet. Hier in Hannover ist das Projekt Bruderhahn allerdings ganz groß, unsere Tiermedizinische Hochschule forscht da auch fleißig mit. Weniger Eier konsumiere ich trotzdem und zahle dann liebend gerne den höheren Preis. So habe ich auch gelernt wirklich jedes Ei, das ich verwende wert zu schätzen.
    Im Moment habe ich starke Probleme mit Milch, da werde ich mir auch noch mal einige Gedanken machen müssen.
    Aber noch einmal vielen Dank für den Artikel, ich hoffe er erreicht sehr viele Leute!

    Liebe Grüße

    Florian

    1. Danke Dir, Florian. Ich hab schon gute Tipps bekommen, die ich als Update posten werde. Milch willig mir demnächst mal in einem Biohof holen. Wie früher, als ich mit Milchkanne und 50 Pf zum Bauern geschickt wurde 🙂

  9. Ich frage mich was da mit meinem Namen passiert ist 😀
    Milch kaufe ich beim vom lokalen Biobauern auf dem Markt, aber irgendwie fühle ich mich dabei auch nicht so wohl…

    1. Florianlorian? 🙂 Manche Höfe vermarkten direkt. Das sichert zumindest faire Bezahlung, kurze Lieferwege & oft auch artgerechte Haltung, da es meist Bio-Betriebe sind. Das ist besser als die 39 Cent Plörre aus dem Discounter!

      1. Ja aber dafür 39 Jahre haltbar! Ich kaufe auch fast direkt vermarktet, wenn ich es nicht auf den Markt schaffe trotzdem aus der Region. Die Qualität schmeckt man auf jeden Fall!

  10. brittakama says:

    Ein ganz toller Artikel Julia. War es der, um den du dir letztens Gedanken gemacht hattest?
    Das mit dem Ei ist auch so ein Thema, was mich immer wurmt. Ich liebe Eier und ich backe ja auch viel, aber das Kükenschredder ist schon eine ganz, ganz schlimme und dekadente Sache.
    Ich frage mich oft, warum man nicht einfach die Brüder, die halt nicht so tolles bzw. so viel Fleisch haben, als Suppenhühner, für Fond oder sonstwas verkaufen kann. Liegt wohl daran, dass keiner mehr Lust hat auf den Aufwand, selbst ein Suppenhuhn ist hier schon schwer zu beschaffen, weil kaum einer mehr Suppe selbst kocht.
    Ich kaufe übrigens nicht immer Bioeier, sondern sehr gerne auch Freilandeier von einem Hof, der nur ein paar km entfernt ist und die regelmäßig Tage der offenen Tür anbieten, da werden die Hühner ziemlich ordentlich gehalten und das kann man sich jederzeit ansehen. Mir persönlich ist das oft lieber als ein Bioei unbekannter und möglicherweise gefakter Herkunft, zumal diese Eier auch geschmacklich wirklich bombig sind.
    Einen Online-Versand für Eier fände ich allerdings auch skurril und nicht gerade ökologisch so toll, aber ich wünsche mir sehr, dass bald eine Lösung für dieses schreckliche Schreddern von kleinen Leben gefunden wird.

    1. Genau. Darum ging’s. Und danke Dir für das Lob :-* Ich hab ein paar tolle Tipps bekommen & veröffentliche ein Update mit ihnen.

  11. Ich bin so oft zwischen Wiesbaden und Darmstadt für mein irisches Tanzen gependelt, daß ich sagen kann: natürlich gibt es eine öffentliche Verbindung, die funktioniert! (Bis auf 2-3 von schätzungsweise 200-250 Fahrten …)
    Ich würde an Deiner Stelle mal hinfahren, Flyer mitnehmen und diese in den Mainzer Bioläden verteilen …

    1. Zwischen WI und DA gibt es natürlich Verbindungen. Aber der Hof liegt außerhalb, so dass ich laut RMV-App eben nicht so ohne Weiteres dorthin komme. Kannste mir glauben… Aber ich hab ja jetzt glücklicherweise eine Quelle in WI gefunden. Da muss ich dann auch nicht nach Mainz zum Flyer-Verteilen 😉

  12. Das traurige Ei macht mich direkt mit traurig 🙁 Ansonsten nochmal, toll dass du dich einsetzt, auch wenn ich deine beiden Beiträge jetzt in umgekehrter Reihenfolge gelesen habe 😉 Liebe Grüße!!

  13. Danke für den Artikel und die gesammelten Tipps und Hinweise! Ich könnte auch kotzen. Was kann der Mensch doch für ein widerliches Geschöpf sein…..
    GRuss,
    Claudi

    1. Danke. Ich bin froh jetzt eine Alternative zu haben!

  14. Hm, irgendwie ist mir das Problem schleierhaft. Entweder finde ich es furchtbar, dass Tiere überflüssig für den menschlichen Konsum getötet werde und handle danach, oder ich finde mich damit ab.
    Warum hier (auch in den Kommentaren) von „Kükenmord“ gesprochen wird, aber nicht davon, dass ein „Bruderhahn“ auch „ermordet“ wird nur eben ca. 180 Tage später, erschließt sich mir wirklich überhaupt nicht. Bei der Schlachtung finden laufend Fehlbetäubungen statt. Die Betäubungsmethoden sind allesamt selbst nicht leidfrei. Was genau ist also der Unterschied zwischen Töten an Tag 1 oder an Tag 180?
    Ich möchte hier wirklich nicht provozieren, aber nachvollziehen kann ich das überhaupt nicht.

    1. Julia Author says:

      Danke für Deinen Kommentar. Meines Erachtens liegt der Unterschied (aus Sicht eines Fleischessers!) darin, dass Bruderhähne geschreddert werden, statt sie aufzuziehen und dann als Hühnerfleisch anzubieten. Stattdessen tötet man sie, züchtet aber zusätzlich Tonnen an fleischlieferndem Geflügel.
      Darüber hinaus werden auch die eierlegenden Hühner in Betrieben, die Bruderhähne mit aufziehen, nicht nach 180 Tagen getötet, sondern leben deutlich länger. Mir als Fleischesser geht es also auch darum, wie die Tiere gehalten werden.
      Ich verstehe natürlich, dass für Vegetarier oder Veganer diese Diskussion nicht relevant ist.
      Liebe Grüße, Julia

      1. Hallo Julia,
        danke für deine Antwort.
        „Stattdessen tötet man sie, züchtet aber zusätzlich Tonnen an fleischlieferndem Geflügel.“
        Ok, das leuchtet mir ein. Danke.
        „Darüber hinaus werden auch die eierlegenden Hühner in Betrieben, die Bruderhähne mit aufziehen, nicht nach 180 Tagen getötet, sondern leben deutlich länger.“
        Da muss ich dich leider enttäuschen:

        „Die Hähne werden bis zur 5. Woche mit den Hennen zusammen aufgezogen. (…) Dann werden die Hähne in den Maststall umgesiedelt und in einer Premiumhaltung in bäuerlicher Landwirtschaft 18-22 Wochen lang gemästet.“

        Quelle:

        http://www.bruderhahn.de/das-garantieren-wir/#_premiumhaltung

        Das heißt, sie leben zwischen 23 und 27 Wochen, also zwischen 161 und 189 Tagen.

        Liebe Grüße, Vega

        1. Julia Author says:

          Danke für den Link. Es ist immer gut und wichtig, dass sich Verbraucher informieren und über ihren Konsum nachdenken. Allerdings ist die Initiative Bruderhahn auch nicht die einzige ihrer Art. Man hat also auch hier eine gewisse Wahl – bis hin zur Entscheidung ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Liebe Grüße, Julia

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