Aloo Gobi: Vegetarisches Curry mit Blumenkohl und Kartoffeln

Ich halte mich für einen äußerst toleranten Esser. Aber bei zwei Gemüsen streike ich: Blumenkohl und Rosenkohl. Heute stelle ich mich zumindest dem ersten Feind: Mit einem scharfen Aloo Gobi!

Seit jeher hasse ich den Geruch von Blumenkohl. Und dieses komisch krümelige Gefühl auf der Zunge. Meist kommt er auch noch in Sahne ertränkt und mit Käse und Schinken überbacken als riesiger weißer Berg auf den Teller. Wer braucht sowas?

Während ich mich auch weiterhin weigere, die Existenz von Rosenkohl anzuerkennen, will ich dem Blumenkohl eine Chance geben. Schmeckt er mir doch immer dann, wenn er in Maßen einem indischen Curry beigegeben ist. Klassisch ist beispielsweise das Aloo Gobi. Klingt ja auch gleich viel schöner als „Kartoffeln und Blumenkohl“, oder?

Ich raffe also meine virtuellen Röcke und springe über meinen Schatten: Voila, meine persönliche Variante eines köstlich scharfen, knackigen Aloo Gobi:

Aloogobi

Zutaten für eine große Pfanne Aloo Gobi für mindestens 2 Personen:

1 kl. Blumenkohl, in mundgerechte Röschen zerteilt

2 mittelgroße, festkochende Kartoffeln, geschält und gewürfelt

1 Karotte, gewürfelt

4 braune Champignons, gewürfelt

4 EL TK-Erbsen

20 frische Curryblätter

1 scharfe, rote Chili, gehackt

1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste (oder etwas Ingwer und Knoblauch frisch gehackt)

1 EL Ghee (vegan: Sonnenblumenöl)

1 Zwiebel

200 ml Tomatensaft (oder gleiche Menge stückige Tomaten aus der Dose)

200 ml Gemüsebrühe

1 TL Panch Phoran (bengalisches 5-Gewürze-Pulver aus braunen Senfsamen, Schwarzkümmel, Fenchelsamen, Kreuzkümmel (Cumin) und Bockshornkleesamen zu gleichen Teilen gemischt und gemörsert)

1 TL Chilipulver

1 TL frisch gemahlener Cumin

1 EL scharfes Curry (etwa Madras Curry nach diesem Rezept)

1 TL braune Senfsamen

Salz

brauner Zucker

2 EL Joghurt (10% Fett) (vegan: 3-4 EL Kokosmilch)

Beilagen: Naan-Brot und Gurken-Raita (Joghurt mit gewürfelter Salatgurke, etwas Salz und Cumin mischen, etwa 30 min ziehen lassen)

Zubehör: große Pfanne (gerne beschichtet) mit Rand und Deckel

Zubereitungszeit: Mit der ganzen Schnippelei rund 45 Minuten

So geht’s:

Das Gemüse vorbereiten, alle Gewürze bereitstellen. Pfanne erhitzen und Blumenkohlröschen darin anrösten. Beiseite stellen.

Ghee in der Pfanne erhitzen. Senfsamen anrösten, bis sie zu springen anfangen.

Zwiebeln, Chili und Ingwer-Knoblauch-Paste hinzugeben, alles gut vermischen und anschwitzen.

Etwas zuckern, bis alles leicht karamelisiert.

Die Gewürze in die Pfanne geben, bis sich das Aroma duften ausbreitet.

Curryblätter hinzugeben und leicht mit andünsten.

Mit Tomatensaft und Gemüsebrühe ablöschen. Aufköcheln lassen und die Hitze reduzieren.

Karotten- und Kartoffelwürfel hinzugeben und bei geschlossenem Deckel mindestens 15 min dünsten.

Wenn Kartoffel und Karotte fast gar sind, Blumenkohl hinzugeben und ebenfalls unter geschlossenem Deckel etwa 10 min bei leichtem Köcheln gar dünsten. (Eventuell noch etwas Flüssigkeit hinzugeben)

Wenn der Blumenkohl gar ist, die Champignons und Erbsen hinzugeben und erhitzen. Alles mit Salz und noch etwas Zucker, eventuell auch Panch Phoran und Chilipulver, abschmecken.

Hitze ausstellen und den Joghurt unterziehen.

Mit Naan und Gurken-Raita servieren.

Fertig ist ein köstliches vegetarisches (oder veganes) Curry, in dem mir sogar der Blumenkohl schmeckt. Weiches Naan und das kühlende Raita neutralisieren die prickelnde Schärfe. Ich bin jetzt Fan!

Skeptiker nehmen einfach ein paar weniger Röschen für den Anfang. Ganz klassisch ist Aloo Gobi ein Curry nur aus Blumenkohl und Kartoffeln. Die Karotte, Champignons und Erbsen liefern aber noch zusätzliche Konsistenzen und etwas mehr Abwechslung im Mund. Probier‘ es doch mal aus!

Wen nicht stört, dass der Joghurt beim Aufwärmen leicht ausflockt, kann sich Reste am nächsten Tag noch mal prima aufwärmen und mit etwas Reis essen. Bringt Bollywood-Flair in die Büro-Küche!

 

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  1. Witzig und interessant, wie verschieden Geschmäcker sind. Ich esse Blumenkohl sehr gerne, und selbst Rosenkohl, so er noch knackig daherkommt, schmeckt mir. Viel besser als Kohlrabi, oder Rote Bete…
    dein Curry ist ein Klassiker, so ähnlich hab ich das auch schon zubereitet.

    1. Oh, Kohlrabi und Rote Bete mag ich mittlerweile sogar sehr. Aber Rosenkohl wird kein Freund mehr… Als Curry schmeckt aber eh fast jedes Gemüse, weil der Eigengeschmack ein bissl in den Hintergrund tritt…

  2. Als Kind mochte ich Rosenkohl auch nie. Mittlerweile esse ich ihn aber echt gerne. Wie sich die Geschmäcker doch ändern. Blumenkohl dagegen fand ich schon immer lecker – wieso hab ich bisher Aloo Gobi nie probiert?! Bin doch auch ein Fan der indischen Küche. Hab ich was verpasst. Danke für’s Rezept teilen 🙂

    1. Gerne geschehen. Ich hab’s schon 1000 x gegessen, aber nie verbloggt. Wurde mal Zeit 🙂

      1. Ja, kommt auf meine To-cook-Liste 😉

  3. Kaum isst man das Gemüse in einer geeigneten Zubereitungsart, schmeckt’s auch 😉 In Sahnesauce oder mit Käse überbacken wäre mir Blumenkohl auch nichts. Es gibt interessanterweise abseits der deutschen Küche noch mehr leckere Rezepte dazu: in Olivenöl gebratene Scheiben/Stückchen mit Ras-el-Hanout gewürzt oder italienisch mit Kapern und Sardellen (Pasta-Alarm)… Und Rosenkohl … ignorier ihn nicht für immer, auch da gibt es besseres als Oma, Mama und Köche in deutschen Restaurants und Kantinen oft anzubieten haben. Und da sind echt leckere Varianten dabei. Wichtig bei beiden, Blumenkohl und Rosenkohl ist Frische (!) und Bioware ist empfohlen. Trau Dich, probier herum, Du wirst staunen.

    1. Bei Rosenkohl tue ich mir echt schwer. Ich fühle mich schon als Held, dass ich mittlerweile Kohlrabi, Rote Bete und – jetzt auch – Blumenkohl richtig mag. Aber der Geruch von Rosenkohl… Das geht einfach (noch) nicht. Aber ich arbeite dran 🙂

  4. Vielleicht ist in den Kohlsorten, die Du nicht magst, einfach etwas drin, was Deinem Körper nicht gut tut. Oder etwas, das er nicht braucht.

    Über mich hat jahrzehntelang die halbe Welt den Kopf geschüttelt, weil ich vor Erdbeeren schreiend davon laufe. Allein der Geruch lässt mich schon würgen. Mittlerweile weiß ich, dass ich hochradig histaminsensibel bin und Erdbeeren prall voll von Histamin sind.

    Nach Brombeeren und schwarzen Trauben mit Kernen bin ich dagegen regelrecht süchtig. Und siehe da: diese Früchtchen haben einen hohen Mangangehalt und ich chronischen Manganmangel.

    Passt also alles wunderbar. 🙂

    Der Körper, bzw. Geschmackssinn sorgt wohl einfach für uns.

    1. Klasse! Dann schiebe ich es darauf 🙂 Du hast recht. Oft sagt einem der Körper, was er gerade braucht. Und Rosenkohl braucht meiner nie!!

      1. Sollte ich Dir vor der finalen Absage nicht besser doch erst das Rezept für den leckeren marinierten und gebackenen Rosenkohl schicken? Als letzten Versuch sozusagen? Der hat schon so manchen Rosenkohl-Hasser – wenn schon nicht zum Liebhaber bekehrt, so doch angenehm überrascht 😉

        1. unbedingt! auch wenn das rezept wohl bis zur nächsten saison warten muss. aber ich probier’s aus. versprochen! 🙂

  5. Etwas mit Curry könnte hier auch mal wieder auf den Tisch! Rezept nehme ich mal mit 🙂 Und ich schließe mich an, zumindest beim Rosenkohl…

    1. Och, Curryrezepte gibt es ein paar hier im Blog… 😉 Lasst es Euch schmecken & schönes Wochenende!!

  6. maria kugelmann-metz says:

    das gibt es morgen :-), alles im Haus, juhu
    VG Mantine

    1. Julia Author says:

      Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen!

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