Friday Night Dinner Date: Zimtiger Orangen-Gugelhupf

Wenn das Leben Dir keine Zitronen gibt, nimm halt Orangen!

Service-Hinweis: Es hilft ungemein, wenn Du Dir freitags schon überlegst, welchen Kuchen Du am Wochenende essen möchtest. Dann kannst Du nämlich Butter, Mandeln und Schokolade einkaufen und hast einen feinen Schokoladen-Gugelhupf!

Und jetzt wird es intellektuell: In der Literatur gibt es die Technik des „Stream of Consciousness“ (aka Bewusstseinsstrom). Dabei wird der Leser in die Gedankenwelt und Assoziationsketten des jeweiligen Charakters hineingesogen. Als Leser hörst Du quasi, was der Mensch im Buch da gerade denkt. Besonders gelungen findest Du das in James Joyes „Ulysses“. Aber auch in Virginia Woolfes „Mrs Dalloways“ oder Knut Hamsuns „Hunger“ ist diese Technik meisterhaft zu Papier gebracht.

Als weiteren Schritt im Modul I unseres kleinen Literaturkurses heute: Das Praxisbeispiel! Oder: Julia will backen!

Aaaaah, Sonntag! Der bEdW schläft noch? Die Sonne scheint tatsächlich? Dann geh ich mal laufen… Erstmal in’s Badezimmer… Ach, da liegen ja sogar schon die Laufklamotten bereit. Wie klug von mir. Gucke gerade mal aufs Handy, was es so Neues gibt. Hmm. Hmmm.. Überall Winterbilder? Naja, hier im milden Wiesbaden natürlich wieder mal nix zu sehen, oder? HUCH! Ist ja alles weiß draußen. Wie kann das denn liegenbleiben? Na, was sagt die App? MINUS 6 GRAD???? Ich kann jetzt keinesfalls krank werden. Ich bin selbständig. Nix da! Ich bleib drin. Erstmal Tee machen. Ach, zu so einem Tee wäre ein schokoladiger, saftiger Gugelhupf nett. Da kann ich jetzt die Zeit nutzen. Wer will schon bei minus 6 Grad laufen gehen? Oh, keine gemahlenen Mandeln mehr da. Verdammt! Dann muss es halt ein Zitronengugelhupf werden. Der braucht keine Mandeln. Verdammt! Auch keine Zitronen mehr im Haus. Wie kann sowas passieren? Wo wir doch so gerne Sprizz trinken… Naa, nimmste halt Orangen. Yeah! Tolle Idee. Ich bin so ein Fuchs! 

Guglhupf

So, was brauche ich noch? Ah, ja. Eier, Butter… Verdammt! Keine Butter im Haus. I werd narrisch!! Was mach‘ ich jetzt? Thank God für die Food-Community und dieses Internet. Aha, man kann das Ganze durch Öl ersetzen. Gramm oder Millilieter? Tja. Gibt ungefähr 100 Umrechnungstabellen. Naja, ich probier das mal aus… Dumdidum…“

Lieber Leser, so geht „Stream of Consciousness“!

Und so geht mein zimtiger Orangengugelhupf:

Zutaten für eine kleine (16cm) Guglhupf- oder Napfkuchen-Form:

125 gr weiche Butter 100 gr Rapsöl

100 gr Muscovado-Zucker

20 gr Vanillezucker

2 Eier (M)

2 EL Triple Sec oder anderen Orangenlikör

eine Prise Salz

eine gute Prise Zimt

Abrieb von einer halben Bio-Orange

125 gr Mehl Type 405

30 gr Speisestärke

1 EL Backpulver

1 EL Orangensaft

Für den Guss:

60 gr Puderzucker

1 kleine Prise Zimt

Orangensaft

Zesten von einer halben Orange

Die Zubereitung ist denkbar einfach:

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Backform mit etwas Butter Öl einfetten. Öl und beide Zucker mit dem Handquirl verrühren. Dann Eier, eine Prise Salz, Prise Zimt hinzugeben und alles gut vermischen. Dann Mehl, Stärke und Backpulver miteinander vermischen und Esslöffel-weise unterrühren. Zum Schluss noch den Triple Sec und Orangensaft unterrühren und alles noch mal gut miteinander vermischen. Den Teig in die Form füllen, glatt streichen und auf der mittleren Schiene etwa 45 min backen (mein Backofen ist etwas “langsamer” als andere. Vielleicht reichen bei Euch schon 35-40 min. In jedem Fall ist die Pieks-Probe mit einem Holzspießchen ratsam).

Nach der Backzeit den Kuchen herausnehmen und gut abkühlen lassen. Aus der Form kippen und aus Puderzucker, Zimt und dem Orangensaft einen Guss anrühren. Über den Kuchen geben und abschließend mit den Zesten garnieren.

Seid nächste Woche wieder dabei, wenn es heißt:“Der Zauberberg“ – Was will uns der Autor damit sagen?

Habt ein schönes kuscheliges Wochenende!

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  1. hihi…. heute sind hier -7° und ich überlege sehr stark ob ich eine Einkaufsrunde absolvieren soll. Meinen Kuchen fürs Wochenende hab ich schon überlegt- und werd gleich die Zutaten recherchieren, danke für den Schubs!

    1. Bin gespannt, was Du backst!

      1. obs in den blog schafft- fraglich. So viel Kapazitäten hab ich momentan nicht- und immer nur im Telegramm-Stil schreiben wie heute- wobei, für die Leserschaft kann so was Kurzes ja durchaus auch attraktiv sein.

  2. Der sieht mal wieder super lecker aus 😍 habe sofort Hunger bekommen und bin froh, dass ich gleich Mittagspause habe.

    Lieben Gruß
    Nadine

    1. Und jetzt: WOCHENENDE!!!

  3. Köstlich…..sowohl der Kuchen als auch der erklärende Exkurs, hihi.
    Gruss,
    Claudi

  4. der Kuchen ist prima geworden, allerdings war ich kurzzeitig irritiert durch die Zutat Milch (MILCH? wo kommt die denn her?). Das Weglassen hatte keine negativen Folgen, allerdings habe ich die klassische Variante mit Butter gewählt (hatte halt welche da, die wegmusste, die Neujahrsgäste sind heimgefahren).
    In meinem Ofen war die Springgugelhopfform in 30 Min. fertig und irgendwann lerne ich vielleicht noch, dass man für Guss überraschend wenig Flüssigkeit braucht, sonst wird er so dünn wie bei mir….

    1. Milch? Verdammt. Da ist mir irgendwo ein Fehler unterlaufen. Danke für den Hinweis. Werde ich sofort ändern. Ja, beim Guss lieber mit wenig Flüssigkeit anfangen und ggf. mehr nehmen. Mag ja auch jeder den Guss anders. Schön, dass er Euch geschmeckt hat & danke für das Feedback!

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