Kochen mit Gewürzen: Zimt, Kardamom, Nelken in der indischen Küche

Zimt, Kardamom, Nelken – darum bittet meine liebe Foodina beim Blog-Event auf Zorras Kochtopf. Wie könnte ich da widerstehen? Ob wärmender Chai, fruchtiges Chutney oder feuriges Vindaloo: Diese 3 Gewürze (und viele mehr) sind bei mir rund um’s Jahr im Einsatz!

Wenn Du hier öfter mal reinliest, dann weißt Du, dass die indische Küche für mich ganz weit oben auf meiner Liste der liebsten Länderküchen steht. Ob vegane Linsensuppe, fruchtige Chutneys, feurige Vindaloos, gefüllte Dosa, klassisches Chicken Tikka Masala oder hausgemachte Currymischungen und Garam Masala – niemals dürfen die exotischen Gewürze fehlen, die die indische Küche zur Aromaexplosion machen.

Also mache ich mir erstmal einen würzigen Chai Tee – nicht die süße Brühe aus den Star****s dieser Welt! – und nehme Euch mit auf eine kleine Indien-Tour durch das Blog.

Chai

Wie ich den Chai mache? Ich mörsere 1 braunen Kardamom, getrockneten Ingwer, 1/4 Stange Zimt, Fenchelsamen, 2-3 Nelken, 1/2 Sternanis und eine Prise Muskat sowie ein Stückchen Macis. Pro Tasse verwende ich einen starken Assam-Tee, den ich ganz normal aufbrühe. 1/4 TL der Gewürzmischung erwärme ich in Milch und gebe je nach Laune noch eine Prise Zucker hinzu. Die Gewürzmilch kommt dann in den Assam-Tee.

Natürlich kannst Du die Gewürze aber auch direkt in den Tee geben und ziehen lassen. Inder trinken ihren Chai allerdings immer mit Milch und Zucker.

So. Jetzt haben wir ein würziges Heißgetränk. Dann geht’s mal los:

Eines meiner All-time-Favourites ist das Malabar Fisch Curry: Säuerlich, scharf, leichte Kokosnote – himmlisch!

Ebenso köstlich, aber „wärmer“ und besser für die Wintermonate geeignet ist ein Rogan Josh aus den Anfangstagen des Blogs:

Ganz zu schweigen von diesem Schweine-Curry aus Goa: Chiristas Ghassi!

Garam Masala mit seinen wärmenden Gewürzen ist Euer Freund, wenn es um die indische Küche geht. Auch an einem Rührei, einer Grillmarinade, einem Chutney ist eine Prise Garam Masala (enthält – natürlich! – Zimt, Kardamom, Nelke!) ein Boost in Richtung Indien.

Mein Garam Masala besteht aus:

ca. 10 grüne Kardamomkapseln

2 braune Kardamomkapseln (alternativ: insgesamt 15 grüne Kapseln)

Lorbeerblatt

2 EL Kreuzkümmelsamen (Cumin)

2 EL Korianderkörner

2 TL schwarze Pfefferkörner (Tellycherrypepper aus Indien)

1 TL Gewürznelken

1 1/2 Stangen Zimt

1/2 TL Muskatblüte (Macis)

Alle Gewürze mörsern oder in der Maschine fein mahlen und luftdicht in einem dunklen Glas verschließen. Die Muskatblüte gibt einen leicht säuerlichen Geschmack, der braune Kardamom schafft erdige Wärme. Garam Masala ist perfekt für Schmorgerichte mit Fleisch.

Überhaupt: Brauner Kardamom! Gibt es etwas Köstlicheres? Ich mag ihn lieber als den grünen, wenn ich Schmorgerichte zubereite. Er ist deutlich würziger, erdiger, „tiefer“ als sein grüner Kumpel.

Wie fast alle Gewürze der indischen Küche (Fenchelsamen!) ist Kardamom bei der Verdauung hilfreich. Du hast das vielleicht schon gemerkt nach dem Genuss eines indischen Gerichts. Das ist nicht immer die Schärfe, die Dich ins Badezimmer treibt, sondern die Zusammenstellung der Gewürze! In der Ayurvedischen Küche ist der Magen-Darm-Trakt bzw. dessen Gesundheit sowieso ein ganz wichtiger Punkt. Und wer die Hygieneverhältnisse in Indien kennt, der weiß auch, wieso das so ist.

Zimt wirkt desinfizierend und wärmend. Nelken sollen schmerzstillend sein – schon im Mittelalter kauten Menschen mit Zahnschmerzen auf Nelken herum. Ist also scheinbar was dran!

Es gibt also neben Geschmack und Geruch noch viele weitere Gründe, mehr Gewürze in unsere Küche zu integrieren. Nicht nur zu Weihnachten!

Besonders im Kuchen können Chai-Gewürze den Inder in Dir wecken wie dieser Guglhupf beweist!

Ich hoffe, ich habe Euch ein bisschen Lust gemacht auf köstliche indische Küche mit Zimt, Koriander und Nelken – und vielen anderen Gewürzen!

Und wer noch mehr über Indien lesen will, findet hier noch ein paar Posts zu unserer Indien-Reise, Mitbringseln und Rezepten:

We’ve come full circle

Glückspaket zum Wochenende

Rückkehr nach Indien

Kategorie Indisch hier im Blog

Danke an Tina und Zorra für das tolle Event. Ich bin sehr gespannt auf die vielen Gerichte, die mit Gewürzen hergestellt werden!

Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)

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  1. Heute hab ich schon über Blumenkohl-Curry nachgedacht… den Chai-Tee hab ich etwas anders kennengelernt. Vielleicht schreib ich auch mal drüber…

    1. Ich bin gespannt… Ist ja ein großes Land mit unzähligen kulinarischen Variationen. Ich kenne es auch, dass man den Tee in einem Topf inkl. aller Gewürze (im Ganzen) kocht und Milch hinzugibt. Aber für mich im Alltag funktioniert die genannte Variante irgendwie besser…

  2. Eine schöne Auswahl an indischen Gerichten! Garam Masala mache ich auch gerne mit braunem Kardamom, aber sonst bevorzuge ich den grünen. Ich mag es, wenn ich auf so eine Kapsel beisse, die schon lange im Curry durchgezogen ist. Das sind so kleine Aromenkicks <3

    Herzlichen Dank für's Mitmachen,
    Tina

  3. Hallo Julia, habe den schwarzen / braunen Kardamom erstmals auf der letzten Anuga gesehen, aber nur eine Kapsel erschnorren können. Mit richtig testen war also nix. Hat du eine Online-Quelle für größere Mengen? Ich fand den nämlich sehr, sehr interessant und meine üblichen Quellen versagen gerade etwas.
    Danke – auch für den feinen Beitrag 😉

    Andreas

    1. Lieber Andreas, hast Du einen Asia-Shop in der Nähe? Dort bekommst Du eigentlich… Schau mal hier: http://www.spicebar.de/bio-schwarzer-kardamom

      1. Danke, jede Menge in Düsseldorf. Bloß kommen muss man drauf 🙄

  4. Tolle Fotos und interessante Gerichte.
    Das macht Lust auf Urlaub.

  5. Thomas Riedl says:

    Hallo Julia,

    Deinen Blog finde ich klasse, weil er gut getextet, ansprechend und ästhetisch illustriert ist und auch über Hintergründe vernünftig informiert.
    Was ich aber vergeblich gesucht habe, ist ein Beitrag zur Frage, worauf man beim Gewürzeinkauf achten sollte.
    Beim Anbau von Gewürzen wird in den zumeist tropischen Herkunftsländern ja so ziemlich jede Sauerei betrieben, die man sich vorstellen kann: Kinderarbeit, Hungerlöhne, Pestizideinsatz, Monokulturen, illegale Rodung von Urwald, Keim- und Schimmelbelastung usw.

    Leider bieten viele Firmen, deren Gewürze man auf dem deutschen Markt kaufen kann, da keinerlei Transparenz an. Und auch ein (sehr) hoher Preis pro Kilo samt schicker Verpackung garantieren nicht, dass man ein ökologisch, sozial, hygienisch und sensorisch gutes Produkt kauft.

    Was weißt, bzw. denkst Du darüber? Und wie bzw. wo kaufst Du Deine Gewürze?

    Danke im Voraus für Deine Antwort!

    1. Julia Author says:

      Hallo Thomas, das ist ein weites Feld. Natürlich gibt es Gewürzanbieter, die mit offiziellen Bio-, FairTrade- und Ökosiegeln arbeiten. Manche vermerken auch die Herkunftsländer. Ob man diesen Angaben vertraut, muss jede:r für sich entscheiden. Selbst, wenn man in „Gewürzländern“ einkauft (wir hatten damals aus Indien, Südafrika und Mauritius Gewürze mitgebracht), ist ja nicht sicher, woher die stammen bzw. wie sie angebaut werden. Offizielle Siegel deutscher oder EU-weiter Firmen können aber m.E. schon etwas Orientierung bieten. Ansonsten hilft es auch, Gewürzhändler direkt anzusprechen – ich kaufe z.B. viele Gewürze in einem kleinen Geschäft in der Wiesbadener Innenstadt. Generell ist mein Tipp, die ganzen Gewürze zu kaufen, nicht gemahlen und schon gar keine Gewürzmischungen! Bei den ganzen Gewürzen kannst Du immerhin sicher sein, dass nichts Dubioses beigemischt ist. Und Gewürzmischungen, die zu großen Teilen aus Salz und Kurkuma (Farbe!) bestehen, sind häufig völlig überteuert. Deine Gewürzmischungen kannst Du mit meinen Rezepten dann ganz easy und je nach Geschmack selbst zusammenstellen. Sie verlieren in kleinen Mengen hergestellt auch nicht so leicht an Aroma. Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen weiter. Liebe Grüße, Julia

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