6. Dezember: Fotosafari auf dem Adventsspaziergang

Dunkel, viel zu mild, nass… Der Dezember zeigt sich aktuell von seiner usseligen Seite. Gleichzeitig wissen wir, dass uns frische Luft, das spärliche Tageslicht und etwas Bewegung gut täten. Also runter von der Couch und mach‘ eine Fotosafari!

Manchmal braucht es einfach einen Anreiz, um sich von der Couch oder aus dem Bett zu schälen. Ist doch gerade soooo gemütlich. Dabei gibt es nichts Schöneres, als nach einem langen Spaziergang mit kalter Nasenspitze und voller neuer Eindrücke wieder nach Hause zu kommen. Dann haben wir uns die heiße Schokolade und den Schluck Whisky darin auch ordentlich verdient!

Am besten suchst Du Dir ein Thema für Deine Fotosafari vorher aus. Dafür musst Du keine Kamera mitschleppen. Das Smartphone tut es auch.

Mein Lieblingsthema sind alte Ladenschilder. Davon habe ich mittlerweile eine stattliche Sammlung aus Wiesbaden und München. Mein absolut liebstes Ladenschild ist das hier:

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In Wiesbaden begebe ich mich gerne auf Art-Deco- und Jugendstil-Safari, weil es hier so wunderschöne Motive gibt:

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Du kannst bei einem Schaufensterbummel auch gleich einen digitalen Jugendstil-Wunschzettel erstellen *hüstel*:

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Ein toller Hingucker sind auch alte Friedhöfe mit ihrem morbiden Charme. Ein Spaziergang über den Alten Friedhof in Wiesbaden an einem Novembernachmittag war wunderbar friedlich und hat nachdenklich gemacht. Da zeugt in Grabstein von einer Mutter, die ihren fünf früh verstorbenen Kindern bald ins Grab folgte. Oder von einem älteren Mann, der eine deutlich jüngere Frau geheiratet hat, die dann aber vermutlich noch im Kindbett starb. Schwülstige Inschriften oder unfreiwillig komische – eine tolle Quelle für’s Kopfkino:

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Wem das zu morbide ist, der begibt sich einfach auf Spurensuche an Fassaden, Wasserspeiern und sonstigen Verzierungen:

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Und falls Du nicht so gerne fotografierst, dann such‘ Dir doch eine andere „Aufgabe:

  • Fahr‘ mit einer Buslinie, die Du nie benutzt, einfach mal 5 Haltestellen (oder wenn Du mutig bist bis zur Endhaltestelle!), steig‘ aus und schau Dich um: Was für Häuser stehen hier? Gibt es einen Park? Spielplätze? Geschäfte oder ein Lokal, das Dir gefallen könnte?
  • Bieg‘ einfach vor Deiner Haustür rechts ab. Danach links. Und wieder rechts. Und wieder links… Wo führt Dich Dein Weg hin?
  • Besuch‘ in Deiner Stadt einen Stadtteil, in dem Du noch nie warst. Oder lauf‘ mal am Fluss entlang, so weit es geht – vielleicht findest Du etwas „Strandgut“?
  • Jede Stadt hat eigentlich noch ein altes Café, in dem Omas mit Hütchen sitzen und Sahnetorte essen. Findest Du es? Gönn Dir ein Stück Nostalgie und denk‘ dran: „Draußen nur Kännchen!“
  • An vielen Orten gibt es Bücherschränke. Nimm ein altes Buch mit, das Du eintauschen möchtest, mach‘ Dich auf die Suche und nimm Dir ein neues Buch aus dem Bücherschrank. Wem das wohl vorher gehört hat?

Ich wünsche Euch einen wunderschönen 2. Advent und viel Spaß beim Spazierengehen. Sagt doch mal, wohin es Euch verschlagen hat…

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  1. Das Atelier für künstliche Augen ist in der Taunusstraße, oder? Das Schild mag ich auch sehr! Ich hatte einen kleinen Tick mit Türen. Vor Jahren habe ich mal angefangen, Wiesbadener Haustüren zu fotografieren 🙂 Aber das war in Zeiten vor der Digitalfotografie und es wurde mir zu teuer und zu langweilig, immer so lange auf die fertigen Bilder warten zu müssen.
    Hab‘ einen wunderschönen Nikolaustag, liebe Julia! :*

    1. Genau! Als ich das erste Mal dort entlang lief, könnte ich es kaum glauben… Haustüren fotografiere ich auch gerne! Heute ist das alles einfacher aber auch vergänglicher… Schönen Nikolaustag, meine Liebe!

  2. Ich habe tatsächlich vor, heute Nachmittag einen Spaziergang zu machen. Ob dabei eine Galerie Fotos rauskommen – mal gucken. Irgendwie fehlt mir der Musenkuss. Vor einigen Jahren küsste sie mich und es kamen einige tolle Fotos des Alten Friedhofs raus (http://www.jaeck.name/galerien/alter-friedhof-wiesbaden/).

  3. Ich war heute schon 2x draußen, einmal durchs Dorf zum Bäcker, ein paar vergessene Kleinigkeiten besorgen und den Vögeln zuzuhören, und das 2te Mal ein Verdauungsspaziergang über die Felder. Im Dezember-Sonnenschein. Einfach nur genießen, mehr Anregung oder Aufmunterung brauchts hier garnicht. Und ich hätte nie gedacht mich als Stadtkind auf dem Dorf so wohl zu fühlen….

    1. Ich hab auch das Gesicht in die Sonne gestreckt. Herrlich!

  4. Obwohl Herzmensch und ich den Tag heute ganz in Ruhe und ohne irgendwelche Aufgaben daheim verbringen wollten, sind wir dann doch kurzerhand mit Freunden brunchen gewesen. Als wir losgingen schien sogar die Sonne und das Wetter hatte etwas Österliches an sich 🙂

    Früher waren wir oft mit der Kamera unterwegs und haben Street-Art fotografiert. Da gibt es in Berlin ja so einige prädestinierte Ecken für. Müssten wir mal wiede rmachen und schauen, wie sich die Kunst veränderte. Danke für die Erinnerung 🙂

    Liebe Grüße, und einen schönen 2. Advent,
    Franzi

    1. Ich bin gespannt… Brunch klingt aber auch toll!

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