Auld lange syne oder: Der Jahresrückblick 2014

Ich unterbreche kurz meine Mini-Blogpause, um eine schöne Tradition fortzusetzen, die im letzten Jahr begann, um einen Jahresrückblick zu wagen:

2014 war glücklicherweise kein ganz so großes Arschloch wie 2013. Aber es hat mir trotzdem viel abverlangt. Ich bin buchstäblich auf dem Zahnfleisch über die Zielgerade gekrochen und habe mich noch nie dermaßen nach den Feiertagen gesehnt, die jetzt auch schon fast vorbei sind.

Der viele Schlaf, die entspannte Zeit zwischen den Jahren, der Lauf durch den Schnee haben schon mal gut getan. Dennoch bleibt das Gefühl, dass der Akku nur zur Hälft aufgeladen ist und sich vermutlich innerhalb der ersten Wochen des Jahres rapide leeren wird.

Vorsätze habe ich für 2015 keine. Denn wenn mir die letzten Jahre etwas gezeigt haben, dann, dass das Leben Dir schallend ins Gesicht lacht, wenn Du versuchts, es im Voraus zu planen. Also: Keine Vorsätze! Eat this, 2015!

Aber jetzt geht’s mal los mit dem Blick zurück:

1. Was war 2014 dein erfolgreichster Blogartikel?

Das war die Zusammenfassung meines Blog-Events „Kartoffelsalate aus allen Himmelsrichtungen“, das ich im Sommer durchgeführt habe. Über 70 Rezepte unterschiedlichster Richtungen sind hier zusammengekommen und werden immer noch – gerade zu Weihnachten und Silvester! – regelmäßig aufgerufen. Ich freue mich, dass mein bisher einziges Blog-Event gleich ein Standardwerk zum Thema Kartoffelsalat wurde. Danke an alle, die mitgemacht, kommentiert und mitgelesen haben!

2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?

Schwierig. Denn eigentlich bedeutet mir jeder Post etwas. Und jeder Aufruf, jeder Kommentar, jedes Like. Aber wenn ich mir wirklich die Highlights raussuchen muss, dann sind das neben den oben genannten Kartoffelsalaten folgende:

„7 Wochen ohne“ war die Ankündigung meines Social-Media-Fastens, das ich auch komplett durchgehalten habe. Die Zeit ohne hat mir gut getan. Aber noch mehr habe ich mich über den großen Zuspruch gefreut. Und erst recht darüber, dass Ihr mir treu geblieben seid. (Eine Rückbetrachtung und meine Bilanz der „7 Wochen ohne“ findet Ihr hier). Danke, dass Ihr mir treu geblieben seid!

„I love Butterbrot“ steht hier stellvertretend für die vielen einfachen, schlichten Posts, die keine lange Vorbereitung, kein umständliches Rezept, keine große Kocherei beinhalten – und trotzdem die meisten Zugriffe, Kommentare, Likes erhalten. Ich liebe Euch dafür, dass Ihr aufwendige Backversuche mit eine Schulterzucken abtut, Euch aber für eine geschmierte Stulle begeistert. Danke für Eure Begeisterungsfähigkeit!

„Das Dezember-Experiment“ – mein etwas anderer Adventskalender, für den ich jeden Tag etwas gebloggt habe, was nicht immer zwingend mit Essen und Trinken, meist aber irgendwie mit Genuss zu tun hatte. Mir hat das tägliche Bloggen extrem viel Spaß gemacht. Vor allem aber war der Zuspruch gigantisch! Euer Feedback hat mich auf die Idee gebracht, öfter auch mal ein Häppchen zu veröffentlichen. Eine Beobachtung. Eine Entdeckung. Ein Foto. Danke für Euer Feedback im Dezember! 

3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?

Da kann ich mich unmöglich auf drei einzelne Artikel beschränken. Ich komme leider sowieso viel zu wenig zum Lesen anderer Blogs. Dabei gibt es so großartige, unterschiedliche Blogs, die eigentlich viel mehr Leser, mehr Kommentare, mehr Verlinkungen verdient hätten. Welche ich regelmäßig versuche zu lesen, seht Ihr in meiner Blogroll am rechten Rand. Völlig aufgeschmissen wäre ich allerdings ohne Sandra von From Snugg’s Kitchen, wenn es ums Backen geht, ohne Juliane von Schöner Tag noch, wenn es um Flammkuchen-Inspirationen oder Kochbuch-Rezensionen geht, oder ohne Astrid von Arthurs Tochter kocht, die auch mal Real-Time-Support bietet!

4. Welches der Rezepte, die du 2014 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?

Richtig gut etabliert hat sich das Banana Bread, das wir in Südafrika kennengelernt haben, und das wunderbar einfach gelingt.

Einfachst und doch so köstlich ist das Pasta-Gericht Cacio e Pepe. Das haben wir furchtbar häufig gegessen und haben immer noch nicht genug davon! Und wen wundert es, das es eines der am häufigsten kommentierten Gerichte war? 😉

5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2014 beschäftigt? Und hast du es gelöst?

Die galoppierende Unlust überfällt mich immer mal wieder. Das liegt weniger am Bloggen sondern eher daran, dass mir immer häufiger die Zeit fehlt für’s Einkaufen, Kochen, Verarbeiten. Und meine Fotos nerven mich. Denn wer kaum Zeit zum Kochen hat, hat erst recht keine für nette Arrangements, Food-Prop-Einkäufe und sonstigen Kram. Da will ich besser werden. Geduldiger. Trotzdem werdet Ihr auch in 2015 bei mir keine mit Bäckerschnur gebundenen Kekse sehen oder auf Holzbrettern drapierte Zutaten. Das bin ich einfach nicht – so gerne ich mir das voller Bewunderung bei anderen anschaue…

6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?

Ach, da gibt es immer viele Kleinigkeiten. Ein gelungenes selbst gebackenes Brot aus dem Topf (auch wenn der Weg dorthin ein Steiniger war), herrlich zarter Springbock im Nelson’s Eye in Kapstadt, Chardonnay aus dem Rheingau (z.B. vom Weingut Höhn), Risotto aus Kartoffeln… Die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Ich freue mich jetzt schon auf Entdeckungen in 2015.

7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf dein Blog gekommen sind?

2013 war das sicherlich „Eichhörnchen Sandwich Elvis Presley“ – darüber hatte ich im letzten Januar hier geschrieben.

2014 gab es wieder ein paar Perlen. Tränen gelacht habe ich aber definitiv über „Fuking awesom Heinz Schenk“ – in exakt dieser Schreibweise! Der große hessische Entertainer ist ja leider 2014 von uns gegangen, wofür es von mir eine In-memoriam-Grie-Soß gab. Und die ist definitiv „fuking awesom“!

(Vielleicht hat der Leser aber nur das hier gesucht!)

8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2015?

Das er weiterhin mir – und Euch! – große Freude bereiten möge. Dass die einfachen Genüsse auch weiterhin ihren Platz im großen Food-Blogistan-Reich behalten werden und dass ich weiterhin teilhaben darf an dem herzlichen, inspirierenden und immer konstruktiven Austausch mit anderen Bloggern. Von Herzen danken möchte ich aber Euch, meinen wunderbaren Lesern, die mir jeden Tag zeigen, dass auch ein verrutschtes Foto, ein einfaches belegtes Brot und ein augenzwinkernder Blick auf das ganze Ess-und-Fress-Gedöns seine Anhänger hat.

DANKE!

Ich wünsche Euch ein glückliches, fröhliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2015!

Happy New Year_ Jahresrückblick_2014

Übrigens: Mit dem vertonten Robert Burns Gedicht „Auld lange syne“ wird übrigens im englischsprachigen Raum traditionell das neue Jahr begrüßt und derer gedacht, die nicht mehr bei uns sind. Etwas melancholisch, etwas antiquiert – ich mag sowas!

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  1. Oh. Das mit der galoppierenden Blogunlust jagt mir aber jetzt einen Schrecken ein. Ich komme zwar (wie Du) viel zu wenig zum regelmäßigen Bloglesen und kommentiere auch selten, aber ohne German Abendbrot würde mir etwas fehlen. Nicht aufhören, ja?
    Danke auch für die Bemerkung zum Butterbrot und zum Häppchenbloggen. Definitiv etwas, das ich selbst beherzigen sollte.
    Toller Rückblick – danke!

    1. Keine Sorge! Ich muss nur immer mal ein Päuschen einlegen 🙂 Danke für Dein liebes Lob!!

  2. …gleich Mittag und ich bin schon wieder die erste „Kommentiantin“…..

    Dein Rückblick hat mich wieder nach hinten stöbern lassen und Geschmack auf den Gaumen gezaubert….

    Mein persönliches Jahr war nicht so … aber das hab ich ja schon geschrieben.
    Die letzten Wochen haben mir aber mein uraltes, längst vergessenes, vergrabenes „Ich“wieder hervorgeholt.

    Das Haus bekommt so nach und nach mein Gesicht, ich hab meine Liebe zu Swing und Jazz wiederentdeckt, trenne mich (sehr langsam aber doch…) von Dingen, die ich nicht mehr brauche. Das wird mich 2015 wohl durchs Jahr begleiten.
    Und – ich bin dabei, ein Scrapbooking Tagebuch zu schreibbasteln. Da darf die kleine Ingrid spielen…..
    Natürlich werden da auch meine „neuen“ Rezepte auftauchen und meine Bilder, die die Hausumgestaltung dokumentieren, meine designten Hüte… Ich bin gespannt, wie lange ich das durchhalte… ich werde es sehen.

    So, nun wünsche ich Dir – uns – der Welt – ein gutes neues Jahr!
    Machen wir was draus!

    Servus
    Ingrid

    1. Ich bin gespannt von Dir zu hören & freue mich drauf, dass wir 2 uns durchs Jahr begleiten. Guten Rutsch!

  3. ui, ich war nicht die erste! Na bravo!!!!

  4. Für Bloggerunlust gibt es ja zum Glück die Auszeiten, wie ich mir auch gerade eine nehme – Ausnahme wie bei dir das heutige Posting. So etwas macht dann doch wieder Spaß, oder?
    Und Blogistan ohne German Abendbrot geht nicht! Wenn du nicht wärst, hätte ich Nigel Slater nicht entdeckt – oder wenn, dann viel später. Daher: Weitermachen! Bitte unbedingt.

    1. Du Süße! 1000 Dank für die netten Worte! Mit ein Grund, weshalb ich seit 4.5 Jahren dabei bin 🙂 Dicken Neujahrsknutscher & guten Rutsch!!

  5. Warum eigentlich Bloggerunlust? Das Blog ist mein Küchentagebuch, wenn ich meine da gibt es nichts zu schreiben, dann eben nicht. Das Recht hat doch jede(r).

    Vielen Dank für das tolle Kartoffelsalat-Event, wobei ich dein Nichterscheinen bei einer Gelegenheit, dich persönlich kennenzuleren, schon fast persönlich nehme.

    Ich wünsche dir 2015 ein heiteres Bloggen

    1. Oh, bitte nicht 🙁 Es war mir einfach nicht möglich 🙁 Siehe auch den Absatz übers Pläne-Machen…

  6. Die gallopierende Unlust kennt wohl jeder Blogger. 😉
    Ich wünsche dir ein wunderbares, gesundes und so weiter und so fort neues Jahr und bitte bleib! 🙂
    Liebe Grüße,
    Eva

    1. Aber klaro 🙂 Danke! Und Dir auch ein gutes neues Jahr!

  7. Du sprichst mir aus der Seele. Toll, dass ich deinen Blog dank Sabine gefunden habe. Werde hier nun regelmäßig vorbeischauen. Guten Rutsch!

    1. Das freut mich! Herzlich willkommen & happy new year!

  8. Vorhaben, Vorsätze, Wünsche… sehe ich ähnlich wie du. Bestenfalls Ideen, denen ich mich versuche zu nähern so wie das Leben das zuläßt. Und den Blick immer offen halten, grade auch in unvermuteten „Kurven“ … in diesem Sinne ein gutes 2015 mit wenn schon Überraschungen dann gute!

    1. Danke, meine Liebe. Das wünsche ich Dir auch!!

  9. Das freut mich so, meine Liebe! Auf in ein neues Jahr voller Flammkuchen, Quiches/Tartes, Pasta, und und und 🙂
    Liebe Grüße!

    1. Eben! Und vielleicht schaffen wir dann doch noch mal ein persönliches Treffen!

  10. Risotto aus Kartoffeln und Brot aus dem Topf stehen bei mir sicher aus dieses Jahr an… ein Hoch auf die Experimentierfreude und Neugier! 😉 Das Eichhörnchen Elvis Presley Sandwich ist echt der Brüller – einer der besten Suchbegriffe bei mir war „Fieber bekommen selbst ausprobiert“ *hihi
    Die I love Butterbrot Rubrik finde ich übrigens fantastisch; es muss nicht immer fancy und aufwändig sein, damit es gut tut und schmeckt. Bei mir ist der Rettungsanker immer Spaghetti mit gutem Olivenöl oder Pellkartoffeln mit dem Milram Frühlingsquark (ich geb’s zu… ich liebe diesen Quark!) – danach geht’s mir IMMER besser als vorher 🙂
    Beste Grüße,
    Ylva

    1. Ja, Pasta und auch Kartoffeln sind echtes Soulfood. Ich liebe den Milram Frühlingsquark übrigens auch 😉 Das ist mit Pellkartoffeln ein echts Kindheitsessen…

  11. Liebe Julia,
    vielen Dank für deinen schönen Jahresrückblick! Auch wenn ich dieses Jahr nur selten bei dir vorbei geschaut habe, bleibe ich immer wieder gleich bei mehreren Artikeln hängen. Nicht zuletzt noch mal vielen Dank für das tolle Kartoffelsalatevent!
    Ich wünsche dir fürs neue Jahr auf jeden Fall, dass die Akkus länger halten (oder zwischendurch genügend Zeit zum Auftanken). Das Gefühl kann ich gut nachvollziehen – vielleicht liegt’s an unserem Namen? 😉
    Liebe Grüße
    Julia

    1. Liebe Julia, der Name ist hoffentlich nicht schuld. Bei mir eher der Job… Ich würde mich freuen, Dich wieder öfter begrüßen zu dürfen. Danke auch, dass Dir die Kartoffelsalate gefallen haben 🙂 Hab ein schönes neues Jahr!

  12. Vielen Dank für den schönen und ehrlichen Rückblick! Ich komme zwar leider nicht regelmäßig dazu, hier mitzulesen, aber jeder Besuch ist erfrischend (anders). Wer braucht schon mit Schmuckgarn geschnürte Kekse??? Toll und weiter so. 🙂 Ich hoffe, dein 2015 wird ein gutes Jahr!

    1. Danke Dir & Dir natürlich auch ein frohes Neues!!

  13. Dir ein schönes, gesundes Jahr und immer genug Saft im Akku. Bleib ein positiver Mensch 🙂

    1. Danke, liebe Petra. Ich gebe mir Mühe! 🙂

  14. Ich hänge etwas hinterher…

    Danke – es freut mich, wenn ich helfen kann 🙂
    Und es hat mich sehr gefreut, dass wir uns in 2014 mal wieder gesehen haben und hoffe, dass es in 2015 auch mal klappt!

    Ich wünsche Dir ein ganz tolles Jahr 2015!

    1. Dir/Euch auch ein glückliches Jahr 2015 mit vielen leckeren Cookies!!

  15. Danke für die lieben Worte!
    Was ich Dich schon lange Fragen wollte:
    Wie nachhaltig ist/war Dein „7 Wochen ohne“?
    Hat sich auf Dauer etwas für Dich geändert in Bezug auf Dein Onlineleben?

    Und ich füge in Deine Liste selbst noch einen Punkt ein:
    Der schönste Titel für einen Beitrag:
    „I put the Jul in Julia“
    Das könnte auch der Titel eines Tony Bennet-Songs sein!

    Hab ein fantastisches Jahr, liebe Julia!

    1. Danke, meine Liebe. Ich war selbst verliebt in die Headline 🙂 Die 7 Wochen ohne haben gut getan, waren aber – schon alleine jobbedingt – nicht zu nachhaltig. Ich twittere weniger, bin aber recht aktiv auf Facebook – auch wegen des Austauschs mit anderen Bloggern. Zudem habe ich Instagram für mich entdeckt (bin aber kaum noch auf Pinterest). Dass ich mich an einigen Diskussionen nicht mehr beteilige, war auch schon vorher so. Und ich überlege über eine neue Runde „7 Wochen ohne“ in der Fastenzeit. Mal sehen, ob das klappt…

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