5. Dezember: Mirchi Korma – Scharfes Kaschmir Lamm

Kalte, neblige Wintertage haben den Vorteil, dass man stundenlang in der Küche stehen kann, ohne jede Angst etwas zu verpassen. Ein Gericht, das mindestens 2,5 Stunden Eurer Zeit in Anspruch nimmt, dabei aber genügend Spielraum lässt für Onlineshopping, Geschenke verpacken, „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“-Schauen uvm. ist das scharf-würzige Kaschmir Lamm, Mirchi Korma:

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Keine Sorge, Korma-Gerichte sind nur bei den 08/15-Indern in Deutschland oder Großbritannien fette Sahnesaucen ohne jeden Geschmack. Ein Korma ist in Indien ein sämiges Schmorgericht, das nur manchmal mit gemahlenen Nüssen oder Sahne beziehungsweise Joghurt angereichert wird. An meinem Mirchi Korma waren lediglich 2 EL Sahne dran, um die Sauce etwas abzubinden. Wer darauf verzichten möchte, kann das ohne Probleme machen.

Zutaten für 2 hungrige Esser als Hauptgericht (inkl. Resteportion für’s Büro):

1 kg nicht zu mageres Fleisch aus der Lammschulter, in grobe Stücke gewürfelt (ca. 4×4 cm)

6 getrocknete Kaschmir Chilischoten (Asialaden, ersatzweise eine andere eher milde rote Chilischote), entkernt

2 frische rote Thaichilis, entkernt

Samen aus 4 grünen Kardamomkapseln, gemörsert

3 cm Zimtstange

1 EL Ghee oder pflanzliches Öl

1 TL Kreuzkümmel, gemörsert

5 Knoblauchzehen, fein gehackt

3 Lorbeerblätter

1/2 EL Tamarindenpaste

3 TL getrocknete Minze

1 TL Chilipulver

1 EL schwarze Pfefferkörner (z.B. Tellycherrypepper), gemörsert

Salz

1/2 Zwiebel, gehackt

3 EL Tomatenpüree

2 EL Sahne oder fetter Joghurt

insg. etwa 250 ml Wasser

Einige Blätter Minze zum Garnieren

Beilage: Reis oder Naan

Zubehör: Schmorpfanne oder großer Topf, kleine Pfanne, Mixer

Zubereitungszeit: mind. 2,5 Stunden – davon 2 x 1 Stunde Schmorzeit

So geht’s:

Wenn alles gehackt und gemörsert ist, nehmt ihr die große Schmorpfanne und röstet darin die getrockneten Kaschmir Chilis kurz an. Sobald sie aromatisch zu riechen beginnen, gebt ihr sie zusammen mit den frischen Chilis und etwa 50 ml Wasser in den Mixer.

Anschließend wandert die Chilisauce wieder zurück in die Schmorpfanne. Ihr gebt Pfeffer, Kardamom, Zimt und die Lammwürfel nun dazu. Alles wird mit ca. 200ml Wasser bedeckt und zum Kochen gebracht. Nun schließt Ihr den Deckel, dreht die Hitze auf mittlere Höhe und lasst das Lamm in der Sauce für etwa eine Stunde leise köcheln.

Nach einer Stunde sollte das Lamm zart sein. Falls nicht, gebt ihm noch mal eine halbe Stunde.

Dann in der kleinen Pfanne Kreuzkümmel, gehackten Knoblauch, Lorbeer und die halbe gehackte Zwiebel anschwitzen und für 3-4 min garen. Die Mischung dann zum Lamm in den großen Topf geben. Salzen und das Tomatenpüree hinzufügen. Tamarine, Minze und Chilipulver unterrühren. Alles gut verrühren und noch mal eine Stunde aufgedeckt köcheln lassen, damit die Brühe einreduziert.

Zum Schluss mit Salz und etwas Sahne abschmecken. Bei Bedarf noch etwas Chilipulver hinzufügen – je nachdem, wie scharf ihr es mögt!

Die Sauce sollte in der letzten Stunde richtig einreduzieren und schön sämig werden. Dafür sorgt das Fett am Lammfleisch, weshalb man keinesfalls alles abschnippeln sollte! Falls die Brühe noch zu wässrig ist, einfach noch etwas länger köcheln lassen oder mit einer halben roh geriebenen Kartoffel abbinden.

Mit frischer Minze garnieren und servieren.

Das Mirchi Korma ist ein sanft geschmortes, sehr würziges Lammgericht, das herrlich in die kalte Jahreszeit passt. Noch einmal aufgewärmt schmeckt es auch am nächsten Tag wieder köstlich.

Die Schärfe könnt ihr mit einem Gurken-Raita etwas abmildern (Joghurt, Gurkenwürfelchen, etwas Salz und gemahlenen Cumin vermischen).

Die Kaschmir Chilies habe ich mir aus Indien mitgebracht. Ein paar Eindrücke unserer Reise findet ihr hier. Die mitgebrachten Gewürze erinnern mich immer wieder an diese Zeit. Vielleicht sollte ich mal wieder in unserem Reise-Journal blättern…

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Inspiriert hat mich das Indien-Special der Saveur. Ihr findet das Originalrezept auch online. Ich habe es aber, wie immer, etwas abgewandelt. Mir erschienen 10 Knoblauchzehen zu viel. Außerdem machten die halbe Zwiebel und die Sahne die Sauce sämiger. Und die Tomate sorgte für etwas mehr Frische.

 

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  1. Lecker! Das Lamm müsste ich gegebenenfalls durch normales Gulasch ersetzen, das ist hier ein wenig schwierig zu bekommen. Aber das Gericht wandert definitiv auf die Nachkochliste. Und wenn das einmal im Topf ist kocht es sich ja quasi von alleine 😉
    Liebe Grüße, Tring

  2. Das hört sich gut an, auch wenn ich für mich Scharf-Mimose den Chili-Anteil rigoros verringern müsste. Und das geht bestimmt auch in meinem besten Freund den Slowcooker, schon beim Lesen des Rezepts wurde es entsprechend umgemodelt *g*

  3. Moin,
    genau wegen dieser fetten Sahnesaucen deshalb esse ich beim Inder kein Korma. Meist esse ich dort mittlerweile sowieso vegetarisch oder vegan, weil ich mit der Fleischqualität oft nicht klar komme.

    Dein Korma liest sich gar köstlich und ich glaube, ich habe noch etwas Lammfleisch im TK, und am Sonntag reichlich Zeit, falls wir nicht alle Pläne für’s Wochenende wieder mal über den Haufen werfen 😉

    Hübsche Grüsse,

    Tina

  4. Also, ich hab jetzt einfach „indisch“ für heute ins Programm genommen.
    Zu Deinem Rezept fehlen mir die wichtigsten Zutaten.
    Ich werde heute Leber „indisch gewürzt“ zubereiten.
    Und ich freu mich drauf

  5. @Tring Mit Rind funktioniert es sicherlich auch. Wobei mir Lamm schon sehr gut geschmeckt hat in der Kombi. Und: Wenn es erstmal köchelt, hat man viiiieeeel Zeit 🙂

    @Anikò Das sind die besten Rezepte: Die einen schon beim Lesen zum Nachkochen und Anpassen inspirieren!

    @Tina Wir gehen wirklich nur äußerst selten zum Inder. Meist sind die Saucen einfach viel zu schwer. Und ja, die Fleischqualität ist nicht überall überzeugend, leider. Lass mal hören, wie Dein Mirchi Korma war!

    @Ingrid Hauptsache den Turban zurechtrücken und genießen! Wie machst Du denn Deine Leber?

    1. So, nun hab ich gegessen und es war schön scharf mit einer leichten Bitternote.

      Senfsaat, Kreuzkümmel und Koriander in der trockenen Pfanne geröstet bis der Senf gehüpft ist. Raus damit.
      Dann hab ich Zwiebel und Knoblauch mit chili glasig gedünstet und etwas Curry mitgeröstet.
      Salz, Pfeffer, Wasser – wenig. Gewürze wieder dazu.
      Tomatenmark, Bockshornklee gemahlen, Kurkuma, etwas Zimt und Nelken, etwas Ingwer dazu, wieder etwas Wasser nachgegeben.
      Mangels Tamarindenpaste hab ich mit Zitronensaft und Schale und Honig experimentiert.
      Durchgekocht, mit etwas Sahne abgerundet.

      Dann hab ich die geputzte Leber in einer anderen Pfanne scharf angebraten und die Sosse drüber gekippt, einmal aufgekocht und mit Reis genossen.

      Es war sehr gut, sehr indisch, sehr scharf und war schnell fertig.

      Danke für die indische Idee!

      1. Das klingt ja himmlisch! Wie schön, dass Dir die Inspiration so ein feines Essen beschert hat 🙂 Ich freu mich!

        1. …und weils so gut geschmeckt hat, drum werd ich die Kürbis/Rote Linsen Suppe für heut Abend auch mit „indischen“ Gewürzen abschmecken. Also mit dem sauscharfen Chilli, den ich einmal bei Schuhbeck erstanden hab, meinem geliebten Bockshornklee, Ingwer und Curry. Ein Hauch Zitronenschale gibt Aroma und wenn „noch irgendwas“ fehlt, dann hilft meist eine Prise Senfmehl weiter. Ich freu mich schon drauf.
          Und ich bin gespannt, was der 6. bringt!

  6. kaum zwei Tage im Off, schon kommt man garnichtmehr hinterher… schönes Lamm, schönes Schmor!

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