Kräuter haltbar machen: Rosmarinsalz, Thymian-Oregano-Eiswürfel, Basilikumöl, Kräuterbutter & Co.

Wir erleben die letzten sonnigen Herbsttage. Bald schon wird der November mit seinem nassgrauen Wetter seinem Ruf als „Monat der Toten“ alle Ehre machen. Im Garten, auf Balkon und Terrasse verblassen die Farben endgültig, Töpfe und Beete sind voller Regenwasser, erste Nachtfröste sagen dem Hobbygärtner: „Jetzt ist mal Pause. Lass mich jetzt mal die Pflanzen schlafen legen. Du kannst dann im Frühjahr wieder ran!„. Ok, wir ziehen uns also ins Innere zurück, drehen die Heizung höher, kuscheln uns unter Decken und schauen nur noch selten durch die Fenster auf unsere traurige Dachterrasse, die uns in Frühjahr und Sommer so viel Freude gemacht hat… Aber was mache ich jetzt mit all den Kräutern, die im Herbst noch mal richtig üppig gewachsen sind? Die Töpfe muss ich erst bei heftigem und lang anhaltendem Nachtfrost rein holen. Doch statt die Kräuter einfach grau, faul oder trocken werden zu lassen, ernte ich schnell noch mal, was da so wächst in meinen Töpfen. Processed with Rookie Es gibt viele Möglichkeiten, Kräuter haltbar zu machen:Thymian und Oregano hacke ich zusammen fein, vermische beides mit etwas Olivenöl und friere ihn portionsweise in Eiswürfelbehältern ein. Beides verfeinert mir bei Bedarf Pasta-Saucen, Pestos oder den würzigen Tomatensud für hausgemachte Pizza. – Basilikum zupfe ich vom Stengel und püriere ihn – wieder zusammen mit Olivenöl – zu einem Muß. Natürlich kann ich auch mit Pinienkernen und Parmesan ein Pesto machen. Aber das Basilikum-Öl-Pesto ist flexibler einsetzbar. Und was spricht dagegen, bei Bedarf Parmesan und Pinienkerne zu zerkleinern und unterzuheben für ein anständiges Pesto? – Von Pimpinelle, Borretsch, Sauerampfer und Petersilie mache ich ein letztes Mal Frankfurter Grüne Sauce. – Lorbeerblätter zupfe ich vom Strauch, lasse sie trocknen und hebe sie in einem Schraubglas aus. Ich habe seit Jahren keine Lorbeerblätter mehr gekauft. Aber eine Bolognese, eine Kartoffelsuppe oder ein Ossobuco ohne Lorbeerblätter geht ja gar nicht! – Habt Ihr immer noch Kräuter übrig? Dann macht Euch eine Kräuterbutter! Vermischt sie zusammen mit Salz und etwas Paprikapulver mit Butter. Einfach Butter und Kräuter vermischen, zu einer Wurst rollen und in Scheiben geschnitten einfrieren. So kann man sie portionsweise entnehmen und Steak, Scampi oder Toastbrot verfeinern. Funktioniert mit fast allen Kräutern – beispielsweise Bärlauch. Rosmarin? Stimmt, ich hab‘ ja auch noch Rosmarin! Rosmarin lasse ich  bei Zimmertemperatur trocknen und zerstoße es mit grobem Meersalz im Mörser, bis sich alles gut miteinander verbindet. Gleichzeitig werden so die ätherischen Öle freigesetzt, die jetzt schön in das Salz kriechen können. In einem Schraubglas aufbewahrt, hält sich das Salz jahrelang. Wer es gröber mag, hackt den Rosmarin grob und gibt ihn zu grobem Salz in ein Glas. Gut schütteln und ein paar Tage „durchziehen“ lassen. Das Rosmarinsalz ist köstlich auf Pizza und Flammkuchen oder natürlich auf halbierten Ofenkartoffeln und Brathähnchen. Und was macht Ihr mit Euren Balkon- und Gartenkräutern? Hühnchen

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  1. Bei mir sind bisher alle übrig gebliebenen Kräuter in die Gewürzpaste gewandert, die ich schon seit einigen Jahren nach Roberts Rezept zubereite. Kräuterbutter gibt es meistens ab Mai mit den schönen Frühlingskräutern, das hält dann auch über den Sommer im Tiefkühler.

    1. Oh, ich freue mich schon auf die ersten zarten Frühlingskräuter und die erste Frankfurter Grie Soß des Jahres. Das ist immer das Zeichen, dass der Winter vorbei ist!

  2. Hm…..ich habe jede Menge Liebstöckel, Salbei und Oregano…..ich glaube, ich mixe das alles mit Öl…..ganz faul dieses Jahr 🙂

    1. Salbei kann man auch super einfrieren, indem man einzelne Blätter nebeneinander auf ein Küchentuch legt, mit einem weiteren abdeckt und alles zusammen in einen großen Gefrierbeutel „schiebt“. Dann kann man sie einzeln und im Ganzen entnehmen. Außerdem verbraucht der flache Beutel nicht viel Platz.

      1. Ach, das ist eine gute Idee, danke. Ich habe ja einen braunen Daumen, der der Salbei, wächst wie wahnsinnig.

  3. Ich habe jetzt mal versucht einen Kräuterlikör zu machen. Einfach die Kräuter mit Rohrzucker und Wodka im Glas rumstehen lassen, nach 1 Woche habe ich abgesiebt. Schmeckt gut, aber sehr stark 🙂

    1. Wow! Auch eine gute Idee! Cheers!

  4. Christina says:

    So viele gute Ideen – und was könnte man denn mit / aus zuviel Minze machen? Da die auf meinem Balkon nicht gut wächst (braucht wohl wg. der unterirdischen Triebe „echtes Land“ und nicht nur einen Topf), kaufe ich immer beim Türken und dort ist ein Bund ja eher überdimensioniert…

    1. Ich würde sie trocknen und als Tee zubereiten, oder mit Zucker & Wasser einen Sirup kochen für Drinks. Oder mit Zucker mischen für Süßspeisen, Tee usw.

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