Manchmal kann es so einfach sein: Spaghetti Cacio e Pepe

Natürlich könnte ich mir für zig Euro Sous-Vide-Gerätschaften zulegen, um mir dann monatelang gereiftes Fleisch einmal rund um den Globus schicken zu lassen (selbstverständlich von Rindern, denen beim Grasen Ovid vorgelesen wurde, während tibetanische Kindermönche Blütenkränze geklöppelt haben). Klar, könnte ich.

Sicherlich könnte ich auch morgens um 4 Uhr aufstehen, Fonds und Teige ansetzen, bevor ich mich zu meinem Fulltime-Job aufmachen, damit ich abends dann in High Heels und Cocktailkleid bestens gelaunt ein 3-Gänge-Menü zaubere. Sicherlich, könnte ich machen.

Wirklich begeistert bin ich davon nicht. Begeistern kann mich aber, wenn ich aus einigen wenigen Zutaten in kurzer Zeit etwas Köstliches zubereite, das nach einem langen, harten Arbeitstag den bEdW und mich einfach glücklich macht.

Beispielsweise Spaghetti Cacio e Pepe:

 Processed with Rookie

Für zwei hungrige Vollzeitbeschäftigte, die den ganzen Tag noch nicht zum Essen gekommen sind:

250 gr Spaghetti

150 gr (reifer) Pecorino (ersatzweise Parmesan. Der schafskäsige Pecorino hat aber ein anderes, leichteres und etwas säuerliches Aroma, das ich zu diesem Gericht lieber mag)

frisch gemahlener Pfeffer (je nach Gusto)

Prise Salz sowie Salz für’s Nudelwasser

3-4 EL Olivenöl

Zubereitungszeit: Solange die Spaghetti brauchen – also je nach Packungsangabe.

Zubehör: Gute Käsereibe, Großer Topf für die Spaghetti, flache Schüssel

So geht’s:

Wasser für die Spaghetti salzen und zum Kochen bringen. Während die Nudeln garen, geht’s an die Cacio e Pepe-Mischung: Pecorino in die flache Schüssel reiben, einige Umdrehungen aus der Pfeffermühle und das Olivenöl darübergeben.

Processed with Rookie

Wenn die Nudeln fertig sind, nicht abgießen! Stattdessen die Nudeln direkt aus dem Topf noch tropfend in die Käse-Pfeffer-Mischung geben, so dass das Pastawasser und die Stärke zusammen mit Käse, Pfeffer und Olivenöl vermischt eine schöne schlotzige Sauce ergeben.

Die Nudeln gut unterheben und sofort servieren. Gegebenenfalls noch mit etwas Pfeffer, einigen Spänen Käse und ein paar Fäden Olivenöl garnieren.

Dazu passt ein kräftiger italienischer Rosé.

Manchmal kann es so einfach sein!

 

 

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  1. Ingrid O. says:

    Lass Dich drücken – ich lieeeebe Deine Beiträge und Deine Art zu kochen (hab ich das schon einmal geschrieben? Ich werd’s vermutlich immer wieder tun)

    Servus
    Ingrid

    1. Danke Dir. Ich freu mich sehr über Dein Lob! *drückzurück*

  2. Pfff… morgens um 4 aufstehen um dann abends nur 3 Gänge zu haben…
    :p

    1. ja, lächerlich, ich weiß…

  3. Ha, genau! Ich könnte das auch alles tun, aber in der Realität und auf dem Blog gibt’s bei uns dann auch meist solche Gerichte. Guten Pecorino könnte ich mal wieder besorgen… Mehr braucht’s dann auch nicht, oder? Eine nette Begleitung zum Essen natürlich. Und vielleicht ein Glas Rotwein.

    1. Rotwein gehört natürlich unbedingt dazu. Ein Chianti Colli Senesi (genauso gut, nur preisgünstiger als der Classico) beispielsweise…

  4. Solche Gerichte sind toll! Ohne viel Aufwand bekommt man maximalen Genuss. Was will man mehr?

    Danke für das schöne Rezept!

    1. eben. es kann so einfach sein 🙂 danke dir für den netten kommentar.

  5. Danke, das musste dringend mal gesagt werden!!! 🙂
    Und einfache, wohlschmeckende Gerichte? Immer her damit.
    Liebe Grüße,
    Eva

    1. oh, da bist du hier ja eh an der richtigen stelle. mein „german abendbrot“ wird immer mehr zum „kochen für gestresste berufstätige“ – vielleicht mal eine kochbuchidee 😉

  6. Spaghetti gehen immer, Pecorino hab ich leider vergessen mitzubringen bein letzten Einkauf beim Sizilianer… jedenfalls ein Essen was mich auch absolut glücklich machen würde.

    1. Soulfood at its best, sag ich Dir! Ein Stückchen Pecorino im Haus kann wirklich essenziell sein. Aber „notfalls“ geht auch Parmesan.

      1. ja ich weiß garnicht wie das geschehen konnte mit dem Pecorino, das erste Mal seit Jaaaahren dass keiner mehr im Haus ist. Morgen, morgen werd ich welchen kaufen.

        1. 🙂 gut so! ich mag ihn insgesamt fast lieber als parmesan. aber ich bin auch ein junkie, wenn es um käse aus schafs- oder kuhmilch geht!

  7. Ich weiß schon, warum ich die Beiträge Deines Blogs abboniert habe! Vielen Dank für dieses köstliche Rezept, denn genau wie Du, LIIIEEEBBEE ich Spaghetti und passende Soßen!!!! Dieses Rezept ist noch dazu so verblüffend einfach, dass man kaum glauben kann, WIE GUT DAS ERGEBNIS SCHMECKT!!!!
    Dir ganz herzliche Grüße,
    Marina

    1. Liebe Marina, das freut mich sehr! Ich dachte auch erst: „Naja, Käse und Pfeffer – wie soll das schon schmecken?!“ Aber es ist wirklich ein sehr aromatisches Gericht (bei gutem Pecorino und frischem Pfeffer!). Ein gutes Olivenöl hilft natürlich auch. Aber alle Zutaten kann man immer im Haus haben. Ein wirklich schnelles, sehr köstliches Essen!

  8. Hach, ja, genau das: Pasta cacio e pepe MUSS auch unbedingt in den Kreis der Pasta-Klassiker aufgenommen werden. Und damit bringst du mich schon wieder dazu, einen deinen Klassiker unbedingt haben, d.h. nachkochen zu wollen. Kannst du mich schon mal vorwarnen: Was hast du als nächsten Pasta-Klassiker geplant?

    1. *kicher* es gibt da tatsächlich noch was im archiv: pasta mit sardellen und semmelbröseln. klingt komisch, war aber köstlich und stammte aus dem rezeptbuch der medici-nudel-königin lorenza di medici! mal sehen, ob ich das foto noch finde 😀

  9. habe noch nie von dem Rezept gehört. LEIDER. Wird demnächst ausprobiert.

    1. Lass mich wissen, wie es Dir gefallen hat.

  10. Ingrid O. says:

    …manchmal brauchts auch kein Rezept, sondern nur eine Idee und ein Gefühl für Dinge die zusammenpassen.
    Ich selber experimentiere gern —– und hab einen Sohn, den der Begriff „Prise“ erschauern lässt. Der muss alles in Gramm ganz genau abwiegen. Ich werd nie kapieren weshalb das so ist. Das macht kochen so unkrativ und wissenschaftlich – aber so ist das halt.
    In unserer Familie gibts einen Veganer, wie ich erst kürzlich erfahren hab. Da stöber ich jetzt in Rezepten und bin ganz erstaunt wie hammermässig vegane Gerichte schmecken können – eine tolle Erfahrung.
    Oder so ein Krautkopf in morts Dimensionen – was kann man da alles draus machen….. vielseitig – unglaublich.
    Ich fürchte, ich gerate ins schwärmen…..

    1. das klingt, als müsstest du demnächst entweder einen foodblog eröffnen oder einen gastbeitrag für mich schreiben 😉

  11. Ingrid O. says:

    …ich geniesse grad Dein Rezept – wunderbar!
    Diese Pfeffernote….. mmmmh!

    1. Das freut mich sehr! Bon Appetito!

  12. Wie recht du hast. Wenn die Produkte gut sind, gibt es nichts besseres als z.B. dein Gericht. Ich weile ja im Jahr mehrere Monate auf Sizilien, da meinen viele Menschen, ich würde täglich 3-4 Gänge essen. Das Gegenteil ist der Fall. Einmal weil ich hier arbeite und zum anderen, siehe oben. Also weiter so mit deinen Köstlichkeiten.
    Saluti Monika!

  13. Ooooh ich glaube, ich habe noch Pecorino im Kühlschrank – wird gleich mal für nächste Woche vorgemerkt! Den ich hab auch nicht immer Laune nach der Arbeit noch zu kochen 😉

    1. Und ich dachte, DU backst sogar VOR der Arbeit erstmal 3 Sorten Cookies 🙂

  14. heute gekocht. Einfach gut.

    1. Das freut mich sehr!

      1. Ingrid Obermaier says:

        und sowas kann einem bei dem Gericht auch nicht passieren:

        Busen, Supp’n und a Soss – das nimmt kein gutes End. Bald jeder woas von was i red, weils bald ein jeder kennt.

        Man beugt sich vor, der Hals is z‘ kurz – man streift den Löffel ab, man zittert sich in Richtung Mund und kurz davor machts „schwapp“!

        Was immer man am Löffel hat, es fallt hinhein ins G’wasch und spritzt in Richtung Dekolltè da kriagst a Wuat, an Hass!

        Es geht ja nicht nur Frauen so, auch Männer sind betroffen. Ein jeder der zum Essen geht kann nur inbrünstig hoffen,

        dass nix passiert, dass nix verspritzt, dass net a jeder woass was ma heit Mittag g’essen hat, mei Liaba, da werst hoass !

        So manch ein Mann, der tuat si leicht, der schmeisst sein Schlips nach hinten dann san, wenn er ’n na vorfalln lasst de Flecken nicht zum finden.

        Von am gewissen Alter an stopft mancher selbstbewusst a Serviett’n in sein Krag’n das spart hintnach an Frust.

        Ganz schlimm san erste Rendevous man will sich bestens zeigen, verzichtet auf ein Candledinner um Flecken zu vermeiden.

        Doch ums Getränk kummt ma net rum. Ma nimmt am besten Sekt, weil der auch bei am Ungeschick am wenigsten no fleckt.

        Doch bleibt es, wia so oft im Leb’n man nimmt die Flecken an, ärgert sich wie eh und je weil man nicht anders kann.

        Und die Moral von der Geschicht: Iss Suppe – oder lieber nicht!

        Einen guten Tag – servus

  15. Immer noch eines meiner liebsten Pasta-Gerichte und ich mache es ganz oft Abends, wenn ich spät nach Hause komme und wirklich nicht mehr groß kochen will. Das hat mir schon so manchen Abend gerettet. 🙂

    1. Oh ja. Es geht blitzschnell & rettet manchen Tag… Fast noch schneller geht ein chinesisches Gericht, das ich am Freitag (morgen) poste 🙂

  16. Thoma Schäfer says:

    seit Stunden geistern mir nach den Weihnachtsschlemmereien, Pastagerichte für heute Abend durch den Kopf……gefunden ! 🙂

    1. Das war der Plan! Guten Appetit!

  17. Vielen Dank für die wunderbare Anregung! Im Kühlschrank liegt noch ein dicker Klotz sardischer Pecorino, den mein Mann aus dem Sardinien-Urlaub mitgebracht hat. Damit schmeckt das bestimmt wunderbar, wird die Tage verkostet. 🙂
    Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
    Melanie

    1. Gerne doch! Lasst es Euch schmecken!

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