Ich bin wieder da-haaa! Fazit nach „7 Wochen ohne“

Da sitze ich jetzt hier am späten Karfreitagabend und beende meine selbstauferlegte Fastenzeit: Kein Bloggen, keine Social Media Aktivitäten von Aschermittwoch bis Ostersamstag. Stattdessen viel lesen, nachdenken, laufen…

LaufstreckeIII

Ich muss mal laut denken, was die letzten sieben Wochen bei mir bewirkt haben…

Jetzt ist also das Fasten vorbei, ich „darf“ wieder. Aber was macht so eine siebenwöchige Abstinenz mit einer, die wirklich viel surft, twittert, postet, liked?

Ganz ehrlich? Gebloggt hätte ich gerne ab und an. Ich hätte gerne Fotos aus unserem Südafrika-Urlaub gepostet sowie Kochbücher, die ich in Stellenbosch gekauft habe, oder Dinner, die wir in Paarl hatten, meine noch ganz frische Liebe zu Chardonnay… (Keine Sorge, kommt noch! 🙂)

Ich hätte Euch gerne von meiner neuen Band-Entdeckung erzählt: Cayucas, die herrlich chilligen California Surfer Sound machen und auch beim Burger-Essen in Stellenbosch den Blutdruck senken.

Oder ich hätte Euch ungefähr täglich mehrfach darauf hinweisen können, dass „Rather be“ von Clean Bandit jetzt schon MEIN Sommerhit des Jahres ist.

Auch frühlingshafte Fotos mit Blütenexplosionen entlang meiner neu entdeckten Laufstrecke musste ich Euch leider vorenthalten. (Ups, da hat sich wohl ein bisschen was eingeschmuggelt hier.)

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Ich hätte Euch was über die sieben Bücher erzählen können, die ich in sieben Wochen gelesen habe (darunter herrlich ätzende Paar-Beobachtungen aus Frankreich, sinnlose Serienkillerkacke, ein guter aber leider zu langatmiger historischer Roman zum Konstanzer Konzil, ein hochintelligenter antiquarisch erstandener historischer Roman rund um Bauernkriege und Reformation sowie eine Satire aus dem und über das Frankfurt der 70er).

Und gekocht habe ich natürlich auch. Und GEBACKEN! Ihr glaubt’s ja gar nicht. Aber dazu gibt’s definitiv bald mehr. Das kann und will ich Euch nicht vorenthalten.

Ich hätte hin und wieder auch ganz gerne die vielen schönen Rezepte und Blogbeiträge auf Foodblogs kommentiert. Und wirklich gefehlt hat mir der Austausch in der Blogger-Gruppe Käptns Dinner. (Das ist die entspannteste, toleranteste, liebenswerteste und hilfsbereiteste Gruppe, die ich kenne.)

Aber sonst? Mir hat überraschenderweise Twitter am wenigsten gefehlt. Während ich auf Facebook immer mal passiv geschaut habe, was so läuft, was gekocht wird, wer Geburtstag hat, habe ich Twitter fast komplett ignoriert. Überraschend für mich, da ich Twitter am längsten nutze und eigentlich immer mehr „meins“ fand. Über Rezepte, Kochbücher und interessante Themen auf Blogs haben mich Valentinas Kochbuch und die Schmausepost auf dem Laufenden gehalten. Danke!

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Was heißt das jetzt? Mir hat das gezeigt, dass ich den Austausch mit meinen Lesern und mit anderen Bloggern wirklich schätze – die pure, selbstherrliche Nabelschau (und damit schließe ich mich selbstverständlich mit ein) allerdings  zunehmend als zeitraubend und unschön empfinde. Das macht doch bloß Falten, Kinners, und kostet wertvolle Lebenszeit!

Was ich also überhaupt nicht vermisst habe? Zickereien unter Bloggern (unabhängig von meiner eigenen Gewohnheit, maße ich mir nicht an, andere dafür öffentlich zu schelten, was sie wann im Jahr essen. Wir und unsere First World Problems!), pauschale PR-Agentur-Schelte (nein, es ist nicht zwangsläufig so, dass „Agenturen“ pro platziertem Blog-Post 1000€ von ihren Kunden einstreichen, wie es neulich behauptet wurde. Himmel!), endlose Tatort-FCB-Wettendass-Diskussionen in der Twitter-Timeline und dann die immer gleichen Links zu lustigen Tiervideos, verstörenden -ismus-Debatten, zu vermeintlichen Skandalen und Skandälchen. Wir und unsere Empörungskultur!

Was man im Bayrischen so wunderbar treffend die „Gschaftlhuberei“ nennt, hat mir also nicht gefehlt. Und es tat gut, mal sieben Wochen selber auch nicht zu gschaftlhubern.

Was habt Ihr also verpasst? Nichts! Denn was mir am Herzen liegt (Rezepte, Weinempfehlungen, Kochbuchtipps), werde ich nachreichen. Was überhaupt nicht wichtig ist, bleibt auch besser ungesagt. Ihr wollt Beispiele? Na, zum Beispiel giftig-ironische Tweets zu Mitreisenden an Flughäfen, zu verloren gegangenen DHL-Paketen mit Urlaubsklamotten, Postst mit wüsten Beschimpfungen der Arschgeigen, die aus dem Hausflur meine geliebte Lederjacke geklaut haben, oder auch zu der verstörenden Tatsache, dass neben mir beim Friseur die Franken-Barbie saß und ich sie auch noch erkannt habe. (Was, bitte, hätte Euch DAS über mich verraten?)

Und was heißt das jetzt? Ich werde weiter mit großer Freude bloggen und mich mit Euch rund um das Thema Essen und Trinken austauschen. Aber ich werde vermutlich etwas selektiver andere Kanäle nutzen, die ein oder andere Gruppe verlassen, manche abonnierten Newsletter kündigen, manche Twitterer „entfolgen“, weniger selbst kommentieren oder re-tweeten… Mal sehen, ob es beim Vorsatz bleibt.

Magnolia

Am Ostersonntag geht’s hier weiter mit der Ankündigung zur Verlosung eines Buches im Rahmen der wunderbaren Aktion Blogger schenken Lesefreude. Diese Aktion findet zum zweiten Mal anlässlich des Welttag des Buches (und Shakespeares Geburts- und Todestages am 23. April) statt. Womit ich einem meiner Leser Freude schenken will, erfahrt Ihr dann am Mittwoch. (Es ist natürlich ein Kochbuch!) Und wer mal meine Gedanken zu Shakespeare nachlesen will, surft zum letzten Jahr.

Apropos Shakespeare. Der feiert in diesem Jahr seinen 450. Geburtstag (und übernächstes Jahr seinen 400. Todestag). Und alle Bücherfreunde feiern mit. Vielleicht sollten wir alle mal wieder häufiger seine Werke lesen. Oder zumindest diese Ode an DEN GRÖSSTEN, die Peter Kümmel in der ZEIT „gesungen“ hat und  die endlich online ist.

Ihr Lieben, ich bin zurück und freue mich auf Euch!

 

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  1. Schön, dass du wieder zurück bist! Während ich dies schreibe, wippe ich mit dem Fuss zu deinem Sommer-Hit, den ich bereits zum dritten Mal hintereinander höre und der mir immer besser und besser gefällt.
    Das Ergebnis deiner „Fastenwochen“ verwundert mich nicht, sondern bestätigt mich lediglich darin, dass ich diese gelegentlichen Anfälle von „Vielleicht-sollte-ich-mich-doch-bei-FB-Twitter-etc.-registrieren“ ganz schnell wieder ignoriere.

  2. Willkommen zurück. Psssst: Ich hätte sie auch erkannt.

  3. “ Käptns Dinner (Das ist die entspannteste, toleranteste, liebenswerteste und hilfsbereiteste Gruppe, die ich kenne.)“ Wie recht du hast!

  4. Welcome back! 😉 Und ich weiß schon, warum ich weder bei facebook noch sonstwo bin….

  5. Schön dich wieder zu lesen, neugierig bin ich auf deine angekündigten Berichte- und froh über mein fb-und twitter-freies Leben, ich wüßte nicht woher ich dafür noch Platz finden sollte.

  6. Schön, dass du wieder da bist!
    Und ja, du hast recht: Wenn ich mal ein paar Tage nicht online bin wegen zu viel Arbeit oder Urlaub, dann frage ich mich nachher immer, was mich eigentlich sonst dazu bewegt, viel zu viel online zu sein. Wobei das meiste ohnehin an mir vorbei geht, denn weder Pinterest noch Twitter noch viele andere Social Media-Dienste nütze ich nicht – das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum mir niemand 1000,- Euro für ein Blogposting bezahlen will. 😉

  7. Welcome back und frohe Ostern. Ich freue mich auf’s Wieder- und Weiterlesen.

  8. brittakama says:

    Ich freu mich auch, wieder von dir zu lesen und deinem interessanten Bericht 🙂 bei mir wird es wohl noch ein bisschen dauern, bis ich wieder zum Bloggen komme…
    Wünsche dir wunderschöne Osterfeiertage!

  9. Schön, dass du wieder hier bist und schön, dass du bloggst: so hat uns dein thailändischer Hühnchensalat kürzlich im Urlaub ausnehmend gut gefallen 🙂

    Fröhliche Ostern!

  10. Wahre Einsichten, die ich teile, und Ankündigungen, die ich mit leichter Ungeduld hoffe schon bald lesen zu können. Südafrika!! Bitte, bitte!

  11. @Ti saluto Ticino Geiler Song, oder? Die Streicher! Lief tatsächlich alle 2 Minuten im südafrikanischen Radio – egal, welcher Sender.

    @pimpimella Super. Dann sind wir schon 2 🙂

    @Doc Eva Jep. Die Gruppe hab ich echt vermisst!

    @evazins Ach, es gibt auch Gutes daran. Ich muss nur besser selektieren

    @ninivepisces Danke. Ich hab ein paar schöne Rezepte im Gepäck

    @Turbohausfrau Nein, nein. Falsch verstanden. Laut der Aussage bekommen AGENTUREN 1000€, wenn sie einen Blogger dazu bringen, Artikel über z.B. ein Produkt zu posten. Pauschale Schwachsinnsbehauptung ohne nachzudenken. Sowas regt die Beraterseele auf.

    @Thea Wie nett. Herzlichen Dank!

    @brittakama Ach, manchmal tun so Pausen auch gut. Keine Hektik!

    @chiliundciabatta Wie klasse! Das freut mich sehr!

    @Katharina Unbedingt! Ich sortiere geistig schon…

  12. Welcome back im Land der Blogger. Ich wünsche Dir eine stressfreie und unzikenhafte Zeit des Bloggens, Twitterns und Facebookens und ich freue mich schon auf die neuen Rezepte bei Dir. Wie war Süd Afrika? Ich war vor kurzem in Äthiopien und das war so interessant, ich muss da noch mal was zu meinen kulinarischen Erlebnissen bloggen. Süd Afrika hat tolle Grill Gerichte und BBQ wenn ich mich noch richtig erinnere. Springbock Steaks und so?

  13. sooo lange schon will ich dir für diesen Blogbeitrag danken und für das Teilen deiner – sehr interessanten – Erfahrungen!!

    Und – schön, dass du wieder da bist! 🙂

    1. ich überlege aktuell sogar, ob ich ganz spontan ab aschermittwoch wieder offline gehe. aber grad macht mir das bloggen so viel spaß wie lange nicht…

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