Abgrillen, Pan Catalan und schneeweiße Aioli (Update)

Was für ein Oktober! Letzten Samstag zeigte sich der Herbst noch einmal von seiner schönsten Seite: strahlend blauer Himmel, milde 18 Grad, bunte Blätter auf den Bäumen. Da wir noch einige Stücke Grillgut eingefroren hatten von vergangenen BBQs – etwa Salsiccia, einen Hühnerschenkel, zwei Steaks, Langusten – kam uns spontan die Idee zum „Abgrillen“. Natürlich kann man auch an schönen Wintertagen grillen. Aber das ist dann eher ein Luxus, für den wir nicht extra Fleisch im Tiefkühlfach vorhalten.

Zum offiziellen Abgrillen gab es neben dem etwas zusammengewürfelten Grillgut und Resten von Grillsaucen, die auch besser vorm Winter leer gemacht werden, einen frischen grünen Salat und knuspriges Weißbrot vom Italiener um die Ecke.

Unser lieber Freund Sch. war zufällig an diesem strahlenden Samstag zu Besuch. Und weil er nicht nur wunderbar Paella zubereiten kann, sondern auch sonst viel vom Genießen versteht, gab’s als Krönung für die Langusten und zum Stippen für das Weißbrot eine schneeweiße Aioli, die er schnell selbst gemacht hat:

aioli

Dafür braucht Ihr nichts anderes als folgende Zutaten:

50ml Milch

etwa 100-150ml neutrales Pflanzenöl, z.B. Raps- oder Erdnußöl

1 große Knoblauchzehe

etwas Salz

1 EL Olivenöl

frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Ihr braucht dazu nur noch einen Stabmixer und ein hohes Gefäß zum Mixen.

Die Zubereitungszeit dauert keine zehn Minuten!

So geht’s: Knoblauchzehe schälen und grob hacken. Milch in das Gefäß geben. Knoblauch dazu. Jetzt mit dem Stabmixer die Milch mixen und währendessen langsam das neutrale Pflanzenöl zugießen. Genau so viel, dass die Milch cremig wird. Zum Schluss noch das Olivenöl untermixen – für das Aroma. Salz und Pfeffer können abschließend einfach untergerührt werden.

Ergebnis ist eine blütenweiße Aioli, die leichter schmeckt als die Varianten mit Ei. Die Knoblauchzehe reicht völlig aus, um ein feines, nicht zu vordringliches Aroma zu haben. Eine tolle Idee! Danke, Sch.!!

Die Aioli hat unseren Freund aber gleich noch auf die nächste Idee gebracht: Pan Catalan!

Dazu einfach pro Person eine Scheibe Weißbrot im Backofen oder auf dem Grill anrösten. Dünn die Aioli auf das Brot streichen. Dann mit selbstgemachtem Tomatensugo (den hatten wir noch übrig) oder zerquetschten Tomaten bestreichen. Zum Schluss jeweils eine Scheibe Schinken darauf und mit grobem Pfeffer würzen. Olé!

Wer mit rohen Eiern sowieso lieber vorsichtig ist, findet eine Ei-freie Mayonnaise übrigens bei Zorra.

UPDATE: Ach, und dann sehe ich (fast) zu spät, dass Nele von Küchendelikte auch zu spanischen Wochen aufgerufen hat in einem Blog-Event, das von Zorra (s.o.) gehostet wird. Da passt meine Aioli, die Sch. aus Spanien zu uns importiert hat, doch wie A*** auf Eimer! 🙂

Blog-Event XCIII - Spanien kulinarisch (Einsendeschluss 15. November 2013)

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  1. Zu schade, dass ich nicht dabei sein konnte! 🙂

    1. nächste Saison vielleicht?! 😉

      1. So weit ist die Entfernung ja nicht. 😉

  2. Das klingt ja mal cool. Aioli aus Milch. Das muss ich probieren! 🙂

    Ciao Werner

    1. Ja, unbedingt. Ich werde die jetzt häufiger so machen. Ist nämlich sehr leicht und auch noch hübsch!

  3. Mayo aus Milch ist bei mir auch Standard geworden. Nächsten Sommer dann auch als Aioli! Abgrillen klingt toll … Dann war’s das jetzt aber auch wirklich mit dem Sommer.

  4. Himmel! Was für ein Festmahl und das so spontan 🙂 Wobei mir jetzt auch das Schinkenbrot reichen würde 🙂

  5. @sabine Das Beste ist: Die Aioli schmeckt auch zu Sachen, die es im Winter gibt, zum Beispiel Rote Bete, Kohlrabi oder anderen Wurzeln…

    @Anikó Schinkenbrot geht – wie Käsebrot – immer! Vor allem, wenn es so ein köstliches ist!

  6. huuunger! 🙂 und ich sitz hier zwischen meinen Umzugskartons und hab noch nichtmal die Hälfte ausgepackt… glaub ich mach mir erstma was zum essen 🙂

    1. Mit (nicht zu) vollem Magen packt es sich gleich besser aus. Ich weiß noch genau, was das erste Essen in meiner ersten eigenen Wohnung war, als ich noch kaum Küchenutensilien oder Geschirr hatte: Gazpacho. Denn das war der heiße Sommer 2003 und die Küche der kühlste Raum der Wohnung. Was ist bei Dir das Neue-Wohnung-Essen?

      1. Also für Gazpacho hätte mir gestern noch das Gemüse gefehlt. Ich hab mir gestern, schande über mich, ein fertig Gericht gemacht, Nudeln in Sahnesoße, es hat auch schrecklich geschmeckt, habs aufgewertet mit nem Rucola-Orangen-Salat, Oliven und nem Bier 🙂 heute gibts nur Vesper (Lachsbrot, Oliven, Tomatensalat, sowas…) die erste Wohnung isses nun ja nichtmehr, die zweite, aber dieser Umzug war stressiger als der von Zuhause raus, man hat ja viel mehr Sachen. Puh, bin ich froh wenn alles wieder wohnlich ist hier.

  7. Wie lange hält sich denn die Aioli? Weil ich würde das gerne als DIp für heute Abend machen, müsste sie aber einige Zeit im Auto transportieren, meinst du das geht?

    1. Das geht. Möglichst kühl halten und evtl nochmal aufschlagen. Aber die hält Stunden…

      1. ich kann sie dann aber nicht kühl halten und aufschlagen auch nicht? hm. Hab mir überlegt das was süßes vielleicht auch reicht, die Aioli mach ich dann lieber nur für mich 🙂 mal sehen.

        1. Also, die hielt schon 2-3 Stunden bei Zimmertemperatur…

          1. ich hab jetzt doch was süßes gemacht 🙂 Ki-Ba-Pudding. Ich denke das ist auch okay. Und die Aioli mach ich dann mal für mich 🙂

  8. Hab das jetzt heute mal gemacht, die weisse Aioli. Und zwar zu Kürbis und Kartoffeln ausm Ofen 🙂 War superlecker, aber weiss war die nicht 🙁 eher gelb. Und das Rapsöl hat man sehr sehr geschmeckt, das nächste mal teste ich das mit Sonnenblumenöl oder zu mediteranem Essen vielleicht auch mit Olivenöl.
    Waren aber alle begeistert und hatten keine Angst vor Salmonellen und somit noch mehr genuss 🙂

    1. Das mit dem Rapsöl ist ja komisch. Wir hatten zB Erdnussöl. Und das hat man kaum geschmeckt. Und gelb war es auch nicht. Olivenöl kann da noch intensiver sein. Aber schön, wenn es insgesamt geschmeckt hat! Vielleicht einfach nochmal ausprobieren und dem eigenen Geschmack anpassen 🙂

      1. Aber Olivenöl schmeckt mir. Rapsöl schmeckt nicht so richtig gut, weis auch nicht. Alles in allem wars lecker und alle haben davon gegessen 🙂 vielleicht mach ich das nächste mal etwas Senf und Zitrone rein, das kann ich mir gut vorstellen.

        1. Senf und Zitrone – das ist auch eine gute Idee! Am tollsten ist halt, dass die Aioli ohne Ei auskommt und somit auch für die Grillparty taugt. Schön, dass es Euch geschmeckt hat!

          1. ja, eben. Wir (also vor allem meine Schwester und ich) haben eh immer Angst vor Salmonellen und sind da bischen über-kritisch mit rohem Ei. Somit war das wirklich super und wir haben trotz Raps-geschmack reingehauen 🙂 …hier riechts immernoch nach Knobi 🙂

  9. Weiße Aioli kenne ich so noch nicht, aber ich werde sie ausprobieren. 🙂
    Vielen Dank für Deinen Beitrag zu meinem kleinen Blogevent. 🙂

    LIebe Grüße,
    Nele

  10. Die Aioli sieht ja lecker aus. Das Rezept gefällt mir sehr gut. Werde ich sicher ausprobieren.

    Liebe Grüße
    Anna

  11. Irgendwas mache ich falsch. 🤷🏻‍♀️ Die weiße Aioli wird bei mir nicht cremig genug. Sie bleibt eher flüssig.
    Hast du noch einen Tip?
    Liebe Grüße,
    Anni.
    PS: Aioli mit Ei mache ich immer so aus dem Lameng. Das klappt immer super.

    1. Julia Author says:

      Das ist dann Mayonnaise. Aïoli ist immer ohne Ei. Nimm mal kalte , fette Milch, steigere die Geschwindigkeit vom Mixer langsam, lass das Öl laaaaangsam einfließen & zieh den Stabmixer immer mal hoch, damit Luft dran kommt. Hoffe, das hilft!

  12. Hat, mit Milch 3,8%, geklappt.
    Danke 😊

    1. Julia Author says:

      Das freut mich sehr! Danke für das Feedback!

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