Urban Legend oder: Melone-Feta-Salat mit Schinken

Natürlich würde jeder Zweite von uns Stein und Bein schwören, dass er/sie jemanden kennt, der doch tatsächlich eine Spinne in seiner Yukka-Palme entdeckt hat. Und wir sind auch felsenfest davon überzeugt, dass Alligatoren in der New Yorker Kanalisation leben. Ach, und dann war da noch dieser irre Japaner, der Bonsai-Katzen im Glas-Kubus gezüchtet hat. Alles wahr, ey.

In Wirklichkeit handelt es sich dabei um Urban Legends, moderne Märchen also, die sich so rasend verbreiten – gerne über das Internet, dann heißen sie Hoax – und so glaubwürdig scheinen, dass sie bald ins allgemeine Bewusstsein übergehen. Am Ende „glaubt“ jeder von uns, dass die Stories wirklich stimmen. Zurückverfolgen lassen sie sich aber nicht mehr. Wo stand wohl die Yukka-Palme? Wer hat je einen Alligator im Kanal entdeckt?

Im Foodblogger-Universum gehen Rezepte ins allgemeine Bewusstsein ein. Sie werden von Bloggern auf aller Welt adaptiert, variiert und verbloggt, bis niemand mehr weiß, woher die Idee zum Gericht ursprünglich stammt.

Zu diesem Urban Legend-Rezept-Kanon gehört der Wassermelonen-Salat mit Feta. Googelt die Begriffe einfach mal in der Google-Blog-Suche und staunt, wie viele Varianten in der Blogosphäre herumgeistern. Manche schreiben ihn Jamie Oliver zu, andere irgendeinem griechischen Opa, der das Rezept nur unter Androhung von Ouza-Entzug weitergegeben hat, wieder andere brüsten sich damit, doch zufällig mal diese Zutaten zusammengeschmissen zu haben…

Und obwohl mir regelmäßig das Wasser im Munde zusammenlief, wenn ich wieder mal auf ein Melone-Feta-Post stieß, hatte ich ihn bisher noch nie zubereitet.

BIS ZU DIESEM WOCHENENDE!

Meine Variante reicht mit diesen Zutaten für 2 Personen als üppige Beilage zu Gegrilltem:

etwa 300 gr gewürfelte, entkernte Wassermelone (eiskalt ausm Kühlschrank!)

100 gr cremigen Feta

3-4 Scheiben gereiften Parmaschinken

4 Stengel Minze

1 gelbe, milde Peperoni

1 kleine rote Zwiebel

3 EL Zitronensaft

3 EL Olivenöl

Pfeffer, Salz

Zubereitungszeit: 20 Minuten

So geht’s:

Zwiebel schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Peperoni in feine Ringe schneiden. Melone würfeln. Minze von den Stielen zupfen und hacken. Alles in einer Schüssel vermischen und Feta darüberkrümeln. Mit dem Dressing würzen, gut mischen und etwas ziehen lassen. Zum Schluss den Schinken mit den Fingern über den Salat zerpflücken und servieren.

Das Aroma aus süß, salzig und sauer ist herrlich erfrischend und ein guter Kontrast zu rauchigem Grillfleisch. Aber auch als schnelles, erfrischendes Zwischendurch-Gericht taugt dieses Leckerschmeckerchen.

The Urban Legend continues…

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  1. Huhu Julia,
    das ist genau das, was ich heute brauche…schon leicht und nicht allzu kalorienlastig (ich war heute auf der Waage – grmpf ;-().
    Ich wünsche Dir einen schönen Wochenanfang
    Alex

    1. Nicht über die Waage ärgern, sondern sich freuen, dass man gesund ist und genießen kann. Heute Abend gibt’s bei uns auch wieder Melone…

  2. Ich hab den neulich auch gemacht, wenn auch ohne Schinken. Und ich könnte ja Stein und Bein schwören, dass er Nigella Lawson zuzuordnen ist 😉

    1. Stimmt, die gute Nigella war ja auch noch im Rennen. Hat Mälzer ihn nicht auch schon gemacht? 😉

  3. So ähnlich hab ich den auch vor Urzeiten (ich glaube vor 3 Jahren verbloggt) und gestern eine Version zusätzlich mit Gurke und ein paar Nudeln drin gehabt. Auch sehr gut und erfrischend 🙂

  4. den gibt es bei uns heute auf jeden Fall – vielen Dank für ein prima Rezept und liebe Grüße aus Norwegen!

  5. @Anikó Hmmm… Gurke spendet auch schön viel Wasser bei dem Wetter. Deswegen liebe ich Gurken-Raita oder Tsatsiki auch so sehr!

    @Annette Gerne geschehen. Und Gruß zurück in den hohen Norden. Ihr habt ja auch einen Wahnsinnssommer, soweit ich das überblicke.

  6. Ich habe den tatsächlich noch nie gemacht… Wassermelonen sind soo riesig. Was soll ich dann mit dem Rest anfangen? Also, dringende Empfehlung? Gib mir einen Schupps. 😉

    1. Man kann Melone doch auch in Teilen kaufen. Oder es gibt kleine Exemplare. Aber beim Türken, oder auch bei Rewe verkaufen sie Viertel, Achtel usw. Ansonsten: In Wodka tränken und die Schnitze in ein Glas geben, löffeln, fertig 😉

  7. Liebe Julia,
    Rezept habe ich gestern brav ausprobiert…war sehr lecker!
    LEider hatte ich nicht so schönen Feta erwischt…Deiner hier sieht cremiger aus – welche Sorte nimmst Du?
    Liebe Grüße – Alex

    1. Guter Feta ist bulgarischer. Gibts zB bei Karstadt Perfetto in der Innenstadt oder beim Türken. Merkt man beim Draufdrücken. 🙂

  8. Geht das auch mit anderen Melonensorten? Oder ist das dann zu süß? Jemand Erfahrung?

    1. Mir wäre persönlich Honigmelone zu süß. Wassermelone ist durch den hohen Wassergehalt besonders erfrischend, dominiert aber nicht so stark. Falls Du Wassermelone nicht magst, könnte eine nicht ganz reife Honigmelone eine gute Alternative sein. Oder versuch doch mal Mango, Papaya…

  9. Genau das hatte ich auch recherchiert – und es ist mir auch egal, woher der Salat kommt, im Sommer ist er klasse. 🙂

  10. Der griechische Opa mit dem Ouzo-Entzug war’s! Es ist nämlich ein uraltes griechisches Rezept, echt wahr, ey! Ich hab jedenfalls keine Probleme mit Wassermelonen – wir kaufen immer gleich zwei… 😉

    1. Wir haben auch noch eine ganze Melone im Gemüsefach. Ich könnt‘ schon wieder…

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