Reste-Essen: Sülze mit Hühnchen und Frühlingsgemüse

Hamburg kocht widmet sich diesem Monat der Resteverwertung in der Küche. Eine tolle Idee, die ich gerne unterstütze! Denn auch ich werfe nicht gerne Lebensmittel weg und freue mich immer, wenn sich irgendwie und irgendwo noch eine Verwendung für Überbleibsel findet.

Gerne packe ich Reste in eine Tarte oder in den Wok, in einen Auflauf oder eine Pastasauce. Aber für das Blogevent „Gebt mir den Rest!“ sollte es dann doch mal was Anderes sein: meine allererste Sülze! (Fotografiert in den ersten Frühlingssonnenstrahlen 2013)

Ich sage es gleich: Sie war mir zu wenig gewürzt. Ich habe den Effekt, den Gelatine auf den Geschmack beziehungsweise den NICHT-Geschmack hat, unterschätzt. Aber keine Sorge, das habe ich im nachstehenden Rezept schon berücksichtigt.

Denkt also daran: Die Brühe darf ruhig „überwürzt“ schmecken. Das geht durch das Gelieren verloren.

Meine Zutatenmengen sind geschätzt, da es sich ja um Reste gehandelt hat. Wir hatten etwas Hähnchenfleisch, einen Rest TK-Erbsen, eine angeschnittene Möhre usw. im Haus. Dabei könnt Ihr auch anderes Gemüse verwenden oder die Mengen abändern. Je nachdem solltet Ihr auch Eure Form für die Sülze auswählen: Nicht zu groß oder breit. Die Sülze sollte schon ca. 8 cm hoch oder höher sein.

Sehr hübsch sehen Sülzen auch in Gläsern aus (prima zum Mitnehmen!) oder als klassische Tellersülze schon fertig portioniert.

In der Resteküche ist erlaubt, was gefällt und was gerade geht. Ihr müsst Euch also nicht sklavisch ans Rezept halten.  Nur für das Gelieren solltet Ihr auf das richtige Verhältnis zwischen Flüssigkeit und Gelatine achten!

Zutaten:

ca. 100 gekochtes Hühnchenfleisch (ohne Haut und ohne Knochen), zerpflückt

100 TK Erbsen, aufgetaut

1 mittelgroße Karotte, in feine Scheiben geschnitten

2 EL Schnittlauch, fein gehackt

1 Ei, hartgekocht

0,5l Hühnerbrühe (idealerweise hausgemacht)

1 Schluck Riesling

Salz (je nach Salzgehalt des Fonds mind. 1 EL)

weißer Pfeffer, frisch gemahlen

1 EL Piment de Espilette

Abrieb von einer Bio-Zitrone

2 EL Zitronensaft

mind. 6 Blatt Gelatine (wer unsicher ist, nimmt lieber 7 oder 8 Blatt)

Equipment:

1 Auflaufform (meine ist ca. 8 cm hoch und 40 cm lang), Frischhaltefolie, 1 Topf für den Fond

Zubereitungszeit:

20 min (plus mind. 4 Stunden Gelierzeit)

So geht’s:

Gelatineblätter in Wasser einweichen. Währendessen Hühnerfond erhitzen, ordentlich würzen (s.o.) mit Salz, Pfeffer, Zitronenabrieb und -saft, Piment de Espilette, Schluck Wein.

Auflaufform mit Frischhaltefolie so auskleiden, dass an allen vier Seiten noch etwas überhängt. Gut glattstreichen.

Gelatineblätter ausdrücken und im Fond auflösen.

Hartgekochtes Ei in Scheiben schneiden und in eine Reihe legen. Schnittlauch links und rechts davon streuen, so dass der Boden der Form (die Oberseite der späteren Sülze) bedeckt ist. Karottenscheiben als nächste Schicht auf Ei und Schnittlauch ausbreiten. Hähnchenfleisch auf die Karotten schichten. Zum Schluss die Erbsen über die gesamte Fläche verteilen.

Jetzt den Hühnerfond vorsichtig in die Form gießen. Lasst Euch Zeit, dann sickert die Flüssigkeit auch unter die Eier und den Schnittlauch. Der Fond sollte auch die Erbsen komplett bedecken!

Etwas abkühlen lassen und ab in den Kühlschrank damit.

Das Gelieren dauert mehrere Stunden.

Wenn die Masse fest ist, legt Ihr ein Brett auf die Form und dreht das Ganze um. Dabei stürzt die Sülze dank der Frischhaltefolie automatisch aus der Form. Frischhaltefolie entfernen und fertig!

Dazu hatten wir Bratkartoffeln und eine selbstgemachte Joghurt-Kräuter-Sauce:

Leider ließ sich die Sülze wegen der kleinen kugeligen Erbsen nicht so gut in Scheiben schneiden. Entweder mehr Flüssigkeit nehme oder gleich alles in Gläsern schichten. Geschmeckt hat es uns trotzdem!

Herrliche „Resteküche“ und perfekt für Picknick, Sonntagsbrunch oder Biergarten.

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  1. Das ist mal eine richtig gute Idee! 🙂 (Habe ich das richtig verstanden, das Gemüse bleibt roh? Das hätte ich jetzt spontan kurz gedünstet…)

    1. Ich habe das Gemüse in der Tat roh gelassen, weil ich es kühl und knackig mag. Die Karottenscheiben waren auch hauchfein. Aber natürlich kannst Du auch alles vorher andünsten. Bei Sülze geht (fast) alles 🙂

      1. Ich werde definitiv bald eine machen! Danke für den Anstoß! 🙂

        1. Gerne. Bin schon gespannt, was alles reinkommt 🙂

  2. Eine tolle Resteverwertungs-Idee. Mir fällt dabei auf, Sülze habe ich auch noch nie gemacht.

    1. Irgendwann ist immer das erste Mal! Bin gespannt, welche Variante Du machst…

  3. Das schaut gut aus! Danke für Deinen Beitrag!

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