Gong Bao Ji Ding – Szechuan Hühnchen, bei uns mit Spinat

Die Szechuan Küche ist immer wieder eine Quelle für scheinbar einfache aber sehr aromatische Gerichte. Das Gong Bao Ji Ding aka Chicken Kung Pao aka Szechuan Hühnchen ist ein absoluter Klassiker und in unzähligen Varianten nicht nur in ganz China verbreiten. Auch in den USA und in Europa gibt es – verwestlichte – Varianten des Gerichts.

Das Original kommt recht scharf  – eben mit ordentlich Szechuan Pfefferkörnern – daher, die US-/Europa-Variante eher mit viel Hoisin-Sauce. Es gibt Rezepte mit Cashew-Nüssen, mit langer Marinier-Zeit, mit Gemüse, mit Frittieren oder ohne… Also sind wir mal wieder durch’s Internet und unsere China-Kochbücher gecrawlt und haben unser eigenes Rezept zusammengestellt. Frischer Spinat war nämlich auch noch da und wollte verwendet werden. Außerdem schadet ein bisschen Grün nicht:

Zutaten für 2 Personen:

250 gr Hühnerbrust, in etwa 1 cm große Würfel geschnitten

1 Eiweiß

2 TL Speisestärke

100 ml hoch erhitzbares Pflanzenöl

4 getrocknete scharfe Chilischoten

80 gr geschälte Erdnüsse

1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste

3 gehackte Frühlingszwiebeln (nur das Weiße)

2 EL Shaoxing-Reiswein (Asialaden)

2 EL dunkle Sojasauce

2 TL scharfe Bohnensauce

2 TL Reisessig (Asialaden)

Prise Zucker

Salz

1 TL Szechuan Pfefferkörner, im Mörser grob zerstoßen

1 Handvoll junge Spinatblätter (alternativ und authentischer: Pak Choy aus dem Asialaden)

einige Tropfen Sesamöl

Die Zubereitung geht nach der Schnippelarbeit relativ flott:

Ggf. Reis aufsetzen. Hühnchenwürfel, Eiweiß, eine Prise Salz und die Speisestärke vermischen und abgedeckt für ca. eine Viertelstunde in den Kühlschrank stellen. Den Wok erhitzen und 1 EL Öl hinzugeben. Hitze senken und das Hühnchen hineingeben. Unter Rühren anbraten, bis das Fleisch weiß ist. Herausnehmen und zur Seite stellen. Hitze wieder etwas erhöhen und im Wok die zerbröselten Chilischoten zusammen mit den Erdnüssen unter Rühren rösten. Das geht blitzschnell! Unbedingt darauf achten, dass die Erdnüsse nicht schwarz werden. Ggf. die Hitze reduzieren. Jetzt die Ingwer-Chili-Paste und die Frühlingszwiebeln hinzugeben und vermischen. Etwa eine Minute anbraten. Jetzt das Hühnchen wieder dazugeben und alles gut miteinander vermischen. Reiswein, Sojasauce, Scharfe Bohnensauce, Essig hinzugeben, gut umrühren. Spinat unterheben und kurz mitgaren. Pfefferkörner ebenfalls untermischen. Auf Reis servieren und mit einigen Spritzern Sesamöl vollenden.

Ein herrlich saftig-knuspriges Gericht, das von dem Aroma des sehr eigen schmeckenden Shaoxing-Weines lebt, den Ihr wirklich nur notfalls durch Sherry ersetzen solltet.

Eine weitere interessante und etwas weniger scharfe Variante – diesmal mit Wasserkastanien – gibt es im kleinen Kuriositätenladen. Ein toller Klassiker mit unendlichen Abwandlungsmöglichkeiten…

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  1. Das klingt köstlich. Ich wandele gerade auf ähnlich Pfaden 😉 Allerdings experimentiere ich mit Tempeh (deshalb kein Post, denn den mag scheint’s keiner außer uns…)

    1. Also mich tät’s interessieren. Zeig doch mal, was Ihr da so kocht. Wie unterscheidet sich das von Tofu?

      1. Tempeh besteht aus gekocht, fermentierten Sojabohnen, schmeckt, nußig (leicht hefig sagen manche), ist durch das Fermentieren bekömmlicher und eiweißreicher als Tofu. Und das haben wir gemacht:
        http://kochpoetin.wordpress.com/2013/03/05/time-for-tempeh-mit-sus-saurem-gemuse/

  2. Hm, die würzige Szechuan-Küche mag ich. Eine gute Idee, das mit Spinat zu machen.

    1. Spinat, Pak Choi, Chinakohl, Mangold – ich finde, so etwas Gemüse ist eine nette Auflockerung.

  3. Ahhh, da schreibst du was: scharfe Bohnenpaste! Weißt du, wie lange die sich hält, wenn sie einmal offen ist? Ich hab nämlich ein Glas im Kühlschrank und weiß nicht wirklich, ob ich das besser entsorge oder noch verwenden kann.

    Das Rezept klingt sehr fein!

    1. also, unsere bohnensauce hält mehrere wochen im kühlschrank ohne einschränkungen. allerdings essen wir auch sehr häufig asiatisch und machen sie leer, bevor sie schimmeln könnte. aber m.e. kannst du sie verwenden, solange a) kein schimmel drauf ist und sie b) nicht komisch riecht. lediglich das aroma geht etwas verloren. wie lange ist sie denn offen?

      1. Drei Wochen ist sie jetzt offen. Das mit dem „Hauptsache kein Schimmel“ sagt auch meine Verkäuferin im Asia-Shop immer, wenn ich sie nach der Haltbarkeit von irgendwelchen Sachen frage. Vielleicht sollte ich ihr einfach vertrauen.

        1. Vertrau ihr 😉 Und: 3 Wochen im Kühlschrank sind überhaupt kein Problem. Du kannst das ohne Bedenken noch verwenden!

  4. Na, lass‘ das mal keinen Sichuanesen sehen, dass Du da Spinat reinhaust!!! 😉

    Spässle g’macht! Ich finde es toll, wenn immer mal etwas neues entsteht.

    Meine Version ist hier: http://barbaras-spielwiese.blogspot.de/2007/08/paprika-chinesisch-mit-hhnchen.html

    @ Turbohausfrau: Die Bohnenpaste hält sich ewig – bei mir in der Speisekammer, gefühlsmäßig lagert die da seit 1-2 Jahren offen…

    Und Rezepte mit Tempeh mag ich auch, würden mich auch interessieren! Geht sicher auch mit diesem Gericht.

    1. Ich dachte mir, dass Du sicherlich eine authentischere Version kennst. Mir hat einfach Gemüse gefehlt u. es war noch da. Warum also schlecht werden lassen? Deine Variante gefällt mir aber auch sehr. Ich liebe Paprika!

  5. Bohnenpaste hält bei mir auch ewig…

    In meinem Blog gibt’s die klassische Variante von Fuchsia Dunlop http://www.foodina.eu/index.php/2012/08/28/gong-bao-ji-ding-kung-pao-huhn-mit-erdnussen/ Das haben wir sogar schon für des Mannes Eltern gekocht, die sonst nur den süss-sauer-Chinesen kennen..

    Deine Version mit Spinat muss ich mir aber merken, klingt sehr spannend.

    1. Wir haben auch ein Sichuan Kochbuch von Fuchsia Dunlop. Aber bei uns kam dann eher ein Mix aus div. Rezepten raus. Der Spinat hat gut geschmeckt dazu.

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