Rückkehr nach Indien: Chicken Xacuti und Dahiwale Aloo

Vor einem Jahr waren wir in Indien. Manchmal erscheint mir unsere Reise Lichtjahre entfernt, manchmal „wie gestern“. Jedenfalls beschäftigt uns das Land noch immer.

Wenn es auch manchmal nur ein besonders gut platzierter Sonnenstrahl ist, der auf unsere indische Konsole mit einigen Erinnerungsstücken trifft:

Shiva

Für Europäer bleibt das Land vielleicht immer unverständlich in seiner Komplexität und Andersartigkeit. Wenn auch vor langer Zeit, hat E.M. Forster die Ambivalenz und das „aneinander vorbei reden“ beider Kulturen unvergleichlich beschrieben in seinem Roman „Auf der Suche nach Indien„.

indien

Ein Buch, das ich nach unserer Reise ganz anders gelesen habe als davor. (Wer nicht lesen mag, kann sich auch die Verfilmung ansehen…)

Das passende Essen bei Indien-Fernweh fand ich jedenfalls wieder einmal bei Pushpesh Pant:

Chicken Xacuti, ein würziges Hühnchen in cremiger Sauce, und Dahiwale Aloo, Kartoffeln in würzigem Joghurt.

indisch

In den kleinen Schälchen im Vordergrund habe die Gewürzmischungen angerührt und Zettel darunter geklemmt, um nicht durcheinander zu kommen.

Huhn_indischIII

Für das Chicken Xacuti, übrigens ein Rezept aus Goa, benötigt Ihr folgende Zutaten:

Gewürzpaste:

5 getrocknete rote Chilischoten (im Original: 10)

1 EL Koriandersamen

1,5 EL Kreuzkümmel

1,5 EL Bockshornkleesamen

10 Körner Tellicherry Pfeffer (besonders aromatisch. Geht aber auch mit „normalem“ Pfeffer)

3 TL Mohnsamen

2 EL Kokosraspel (im Original 1/2 cup geriebene frische Kokosnuss)

1 TL Kurkumapulver

1/2 TL grüner Kardamom

1/2 TL Nelken

2 cm Zimtstange

Für die Gewürzpaste weicht Ihr erstmal die Chilischoten in heißem Wasser ein für einige Minuten. Dann gießt Ihr das Wasser ab und drückt die Chilis etwas aus. Jetzt in einer großen, beschichteten Pfanne alle Gewürze – außer dem Kokosfleisch – etwa eine Minute anrösten. Danach die Gewürze im Mörser zerstoßen. In einem Mixer alle Zutaten (inkl. Kokos) und ggf. etwas Wasser zu einer Paste verarbeiten und beiseite stellen.

Weitere Zutaten:

2 EL Ghee

eine gehackte Zwiebel

4 TL Ingwer-Knoblauch-Paste

2 Hühnerbrüste, in mundgerechte Stücke geschnitten

2 EL Zitronensaft

Salz

Jetzt kann’s losgehen:

Ghee in einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen. Die Zwiebel, die Gewürzpaste sowie die Ingwer-Knoblauch-Paste unter Rühren anbraten. Darin die Hühnerteile anbraten, salzen. Etwas Wasser zugießen (anfangs lieber etwas weniger, vielleicht 100 ml. Ist die Sauce zu dick, könnt Ihr noch mehr Wasser angießen) und bei niedriger Hitze zugedeckt garen, bis das Hühnchen gut ist. Mit Salz und Zitronensaft abrunden.

Wer mag, mit etwas grüner Chilischote oder einigen Korianderblättern garnieren und servieren!

Huhn_indischII

Als Beilage bieten sich Reis oder Naan an. Zu einem richtig indischen Essen gehört aber auch noch ein Schälchen Gemüse – in meinem Fall Kartoffeln mit Joghurt:

Kartoffeln_indischII

Zutaten für das Dahiwale Aloo (Mengenangaben leicht angepasst):

2 EL Ghee

1/4 TL Asafötida

1 TL Senfsaat

3 getrocknete rote Chilischoten

10 Curryblätter (getrocknet oder frisch)

4 mittelgroße, festkochende Kartoffeln, gewürfelt

1 TL gemörserter Koriander

1 TL gemörserter Kreuzkümmel

1 TL Chilipulver

1/2 TL Kurkumapulver

1 TL Garam Masala

400 ml Naturjoghurt

Salz

Die Zubereitung geht schnell:

Ghee in einer großen, beschichteten Pfanne erhitzen. Asafötida, Senfsaat und die getrockneten Chilis sowie die Curryblätter unter Rühren eine Minute darin anbraten. Kartoffelwürfel mit allen restlichen Gewürzen in die Pfanne geben. Alles gut vermischen, salzen und zugedeckt bei niedriger Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Eventuell etwas Wasser hinzugeben, damit die Kartoffeln nicht anhängen.

Wenn die Kartoffeln gut sind, Pfanne von der Platte nehmen und leicht abkühlen lassen. Jetzt den Joghurt unterheben und leicht erhitzen. Der Joghurt darf aber nicht mehr kochen, sonst flockt er.

Zusammen mit dem Hühnchen, etwas Reis oder Naan servieren.

Eine (kulinarische) Rückkehr nach Indien…

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  1. Irgendwann muss ich auch unbedingt Richtung Indien reisen. Bis dahin muss es das Kochen tun….der Pant wohnt in meinem Regal, und die Gerichte, die Du ausgesucht hast, gefallen mir richtig gut. Danke für die Inspiration!

  2. Mir reichen immer noch die 4 Wochen Indien um weiterhin keine Lust auf indisch kochen zu haben 😉
    Aber wenn, dann steht das ganz oben auf der Liste

  3. @magentratzerl Gerne geschehen. Ich bin nach wie vor von Indien beeindruckt. Das Essen vor Ort ist aber so eine Sache…

    @Tina Kann ich gut verstehen. Bei mir hat’s 3 Monate angehalten!

  4. Mich würde interessieren, wo dieses Photo mit den steinenen Fußabdrücken gemacht wurde ? In Delhi beim Grabmal von Gandhi ?
    War selbst schon 8 mal in Indien im Norden von den Vorläufern des Himalayagebirges bis zur Südspitze in Kerala. Die Rezepte habe ich mir abgespeichert klingen alle sehr gut. Es ist aber nicht jedermans Sache scharf zu essen, musste mich auch erst daran gewöhnen.
    Lieben Gruß aus Wien Carola

    1. Nicht dem Grabmahl, sondern der Stätte, wo er ermordet wurde, Mahatma Smriti. Ein ganz besonderer Ort, den ich nie vergessen werde… Gerichte aus Kerala zB sind gar nicht so scharf. Oder Gerichte mit Korma-Sauce. So kann man sich langsam vortasten…

  5. Lustig zu sehen, wie du das Gewürzechaos per Zettelchen ordnest! Ich reihe die kleinen Schälchen immer direkt um die Pfanne auf und dann kommt das schön der Reihe nach hinein. Der Pushpesh schreibt das aber auch manchmal so umständlich…
    Ciao,
    Mo

    1. ja, manchmal hat man ja 3-4 gewürzmischungen. da tut ein bisschen ordnung not 🙂 und, ja, die rezeptbeschreibungen (ich habe die englische ausgabe) sind manchmal wirklich in komischer reihenfolge geschrieben…

  6. Ich habe jetzt schon ein paar Sachen aus dem Blog hier nachgekocht. Das war alles toll, danke!

    Aber dieses Rezept hier macht mir gerade zu schaffen. Hab‘ heute mittag die Gewürze für die Xacuti-Mischung geröstet … und leider schmeckt sie bitter. Woran kann das liegen?

    Ich werde mein Glück jetzt nochmal probieren, denn ich fürchte, der bittere Geschmack verfliegt nicht beim Kochen …

    Viele Grüße aus München

    1. Julia Author says:

      Liebe Ingrid, hast Du die Mischung zu lange geröstet? Sie darf nicht anbrennen. So könnte ich mir die Bitterkeit erklären…

  7. Ich denke, du hast Recht, liebe Julia. Danke. Hab’s jetzt noch mal gemacht und es ist weniger bitter. Eigentlich fast gar nicht mehr. Bin jetzt gerade etwas geschmacksblind 😉

    Apropos, ich gehe stillschweigend davon aus, dass du nicht die komplette Mischung um in dieses Curry tust. Oder?

    1. Julia Author says:

      Das freut mich. Nein, Du kannst die Mischung dosieren, wie Du magst. Sei lieber erstmal vorsichtig und würze dann ggf noch etwas nach. Lass es Dir schmecken. Und Danke für das Feedback.

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