Mohn für den Maharadscha: Poshto Maachh und Poha Pulao

Klatschmohn ist wunderschön, leuchtend rot und erinnert mich an Sommertage in der Toskana.

Blauer Mohn im Mohn-Zopf meiner Großmutter ergibt den saftigste, leckerste Kuchen, den Ihr Euch vorstellen könnt.

Und vielleicht hätte mich stärker irritieren sollen, als meine Mutter – angesprochen auf den seltsam aussehenden Mohn in ihrem Garten – haarklein erklärte, dass der ja gar nicht gefährlich sei, solange man nicht… (es folgte eine äußerst detaillierte Beschreibung über die einzelnen Schritte der Opium-Gewinnung)

Ich mag Mohn. Aber weil ich ja nun wirklich kein Zuckerbäcker bin, wurde für Gastgeberin Mels Event Papaver (Co-Gastgeberin ist die wunderbare Zorra) wieder einmal den Turban zurecht gerückt und was Indisches in die Schmorpfanne geschmissen – besser gesagt: der bEdW hat sich an seinem ersten indischen Gericht versucht!

Beide Rezepte stammen aus Pushpesh Pants „India Cookbook“, das Tina schon vielfach in ihrem Blog vorgestellt hat.

Hinten im Foto: Poha Pulao – Reis mit Gemüse (Rezept aus Maharashtra)

Vorne im Foto: Poshto Maachh – Fisch mit Mohnsamen (Rezept aus West-Bengalen)

Für den Fisch braucht Ihr folgende Zutaten für zwei Personen:

300 gr weißer, festfleischiger, möglichst flacher Fisch

1 TL Kurkuma-Pulver

4 EL Senföl (alternativ: Rapsöl mit Senfmehl vermischen)

3 getrocknete Chilis

10 Curryblätter

1 TL Koriandersamen

1,5 TL weiße Mohnsamen (gibt es ebenfalls im Asialaden)

1 TL Kreuzkümmelsamen

2 grüne Chilis

1 TL Zucker

Salz

Die Zubereitung dauert rund 45 Minuten.

Und so wird’s gemacht:

Den Fisch in mundgerechte Stücke schneiden und mit Kurkuma und Salz einreiben. Zur Seite stellen

Senföl in einer schweren Pfanne erhitzen. Rote Chilis und Curryblätter darin anbraten und anschließend abkühlen lassen. Das Öl nicht abschütten!

Sobald Chilis und Curryblätter abgekühlt sind, in einem Mixer zusammen mit den Koriandersamen, dem Mohn, Kreuzkümmel und den grünen Chilis sowie etwas Wasser zu einer Paste mixen.

Das Öl wieder erhitzen, die Paste darin anbraten (rühren!!) und ab und zu mit etwas Wasser ablöschen, damit sie nicht anbrennt. Abschließend mit etwa 75 ml Wasser verrühren, den Zucker zugeben, salzen und leicht einkochen lassen. Den Fisch dazu geben und simmern, bis die Stücke gar sind. Fertig!

Dazu passt wunderbar der Gemüsereis, der wegen längerer Zubereitungszeit vorher schon zubereitet werden sollte. Zutaten ebenfalls für 2 Personen (in einer etwas abgespeckten Beilagen-Variante. Im Original kommen noch Blumenkohl, grüne Bohnen und Paneer dazu):

Etwa ein Kaffeebecher voll Reis

75 gr Erbsen (TK oder frisch)

1 EL Ghee oder Pflanzenöl

1/2 TL braune Senfsamen

1/4 TL Kurkuma

1/2 TL Chilipulver (wer es nicht so scharf mag, nimmt weniger)

1/2 TL Garam Masala

1 normal große vorgegarte Kartoffel in 6-8 Stücke geschnitten

2 kleine Karotten, gewürfelt

2 Tomaten, gehackt und entkernt

1 TL Zucker

1 EL Zitronensaft

2 grüne Chilischoten

1 TL Knoblauch-Ingwer-Paste

frische Koriander-Blätter

So wird’s gemacht:

Den Reis waschen und etwa zehn Minuten in Wasser einweichen. Durch ein Sieb abgiessen. Zubereiten, so dass er noch etwas Biss hat. Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Gewürze unter rühren darin anbraten. Den Reis hinzugeben und gleichmäßig flach klopfen. Deckel drauf und bei geringer Hitze für 1-2 Minuten anbraten lassen. Danach von der Platte nehmen.

Etwas Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen und Knoblauch-Ingwer-Paste anbraten. Kartoffeln, Erbsen und Karotten hinzugeben und unter rühren anbraten. Zum Schluss die Tomaten hinzugeben und alles miteinander vermischen. Zucker, Zitronensaft, Chilies unterheben. Salzen.

Den Reis in einer Schale abwechselnd mit dem Gemüse schichten. Zum Schluss Korianderblätter darüber geben und servieren.

Der Gemüsereis ist mit weiterem Gemüse und – wer mag mit Paneer – auch für sich alleine eine feine vegetarische Mahlzeit. Die Gewüzre und vor allem die Chilis machen ihn ordentlich aromatisch und dank der Tomate sehr saftig.

Und der Fisch geht so schnell, dass man ihn auch abends noch zubereiten kann. Der weiße Mohn macht die Sauce sämig und gibt ein ganz eigenes nussiges Aroma ab, das durch das Senföl noch hervorgehoben wird.

Beide Gerichte waren unsere ersten aus dem Pushpesh Pant-Buch und wieder einmal eine Offenbarung neuer Aspekt der indischen Küche. Genau das Richtige für ein auf den letzten Drücker eingereichtes Event-Rezept für die reizende Mel.

Blog-Event LXXX - Papaver (Einsendeschluss 15. August 2012)

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  1. Köstlich!!! Aber ich werde mir dieses Rezept nicht notieren. In einigen Wochen kann ich in Indien monatelang so ein Essen essen….und so lecker es auch ist….nach einer gewissen Zeit kann ich es nicht mehr sehen 😉 Dann wünsche ich mir Kartoffelpü mit Frikadellen und grünen Bohnen 😀

  2. ich werde das mal mit Huhn nachbauen. Vielen Dank für Deine Mühe mit dem aufwändigen Rezept Julia!

  3. @Mascha Oh, ich weiß, was Du meinst. Am ersten Tag in Indien war ich völlig begeistert, dass es Kartoffelcurry schon zum Frühstück gab. Und am letzten Tag wollte ich nur noch ein Schnitzel und eine Scheibe dunkles Brot 🙂

    @Mel So aufwendig ist das gar nicht, wenn man es einzeln zubereitet. Mit Huhn schmeckt der Fisch sicher auch gut 😉

  4. Naja, das mit deiner Mutter verwundert mich jetzt nicht unbedingt. Du kaufst ja auch beim Dealer deines Vertrauens ein. 😉

    1. Oh je, was denkst Du erst von mir, wenn ich mal ausplaudere, dass wir meiner Oma immer eine Fälscherwerkstatt im Keller angedichten haben, weil sie uns zu Weihnachten und Geburtstagen immer nur mit nagelneuen Scheinen beglückt hat. (Die hat sie immer bei der Bank extra eingefordert, spielte das Spiel aber immer gerne mit :))

  5. das rezept klingt sehr lecker, umso mehr, da es indisches und mohn vereint. nur, der reis ist mir ein rätsel.. rohen reis flach klopfen, und dann ist er bereits nach 1 – 2 minuten anbraten gar (falls meine beschichtete pfanne das hammern überlebt)? oder verwendest du bereits vorgekochten reis, allerdings warum dann erst einweichen?

    1. Du hast völlig recht, mein Fehler. Es war vorgekochter Reis. Das Rezept weicht hier von meiner Zubereitung etwas ab. Ich ändere das gleich. Danke für den Hinweis!!

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