Ziegenkäsesoufflé und Portweinfeigensößchen

Zorras Blog-Events feiern unfassbaren 7. Geburtstag – und alle Foodblogger feiern mit! „Schaumig & Luftig“ sollen die virtuellen Gastgeschenke sein.

7 Jahre Blog-Event - schaumig & luftig! (Einsendeschluss 15. Mai 2012)

Da fiel mir ein Gericht ein, das ich bei den ersten Kochschritten, die über die Studentinnen- und Volontärinnenküche hinaus gingen, total kaltschnäuzig, schulternzuckend und ohne jeden Respekt zubereitet habe: Ziegenkäsesoufflé mit Portweinfeigen. Jawoll, Soufflé – das Meisterstück unter den Desserts.

Zwar hatte ich schon von zusammengefallenen Soufflés, panischen Hausfrauen und respektvoll-ängstlichen Kochschülern gehört. Aber irgendwie hat mich das kaum beeindruckt. Und siehe da: Coolness gewinnt! Die Soufflés gelangen ohne Schwierigkeiten, blieben sogar noch nach dem Servieren fluffig, schmeckten herrlich. Seitdem habe ich nie wieder Soufflé gemacht; wohlwissend, dass einem das Anfängerglück nicht ewig hold ist.

Wer in den letzten Monaten immer mal wieder bei „Lanz kocht“ reingeschaut hat, wird gemerkt haben, dass auch Sterneköche nicht gefeit sind vor misslungenen Soufflés und scheinbar auch kein Patentrezept haben. Mir waren die Dinger immerhin schon mal gelungen. Was lag also näher, als Zorra ein luftiges Ziegenkäsesoufflé zu backen?

Ich nehm’s vorweg: Im Backofen sahen sie besser aus als aufm Teller 😉

Beweisfoto I

Beweisfoto II

Sobald die Backofentür offen war, konnte man förmlich beim Einsinken zugucken. Bis das Förmchen dann unter der Lampe stand, war die schöne Fluffigkeit dahin. Glaubt Ihr mir, wenn ich sage, dass es trotzdem lecker-luftig geschmeckt hat?

Wer er selbst mal probieren möchte:

Für vier Förmchen mit 250 ml Fassungsvermögen benötigt Ihr folgende Zutaten:

80 gr Butter

3 EL Mehl

250 ml Milch

100 ml Sahne

150 gr Ziegenfrischkäse

5 Eier

Salz, Pfeffer, Muskatnuss

etwas Butter für die Förmchen

Für die Sauce: 2 EL Feigenkonfitüre, einen großen Schluck Portwein und einige Spritzer Aceto Balsamico (mit echten Feigen schmeckt es auch. Ich habe diesmal aber keine bekommen und fand die Feigenkonfitüren-Variante sogar besser)

So geht’s:

Förmchen einfetten. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eier trennen. Alle Zutaten abwiegen und bereitstellen. In einem kleinen Topf die Butter schmelzen. Mehl dazugeben und mit einem Schneebesen glatt verrühren. Die Milch vorsichtig unterrühren und etwa zehn Minuten köcheln lassen. Mit dem Schneebesen immer mal rühren und darauf achten, dass nichts klumpt oder ansetzt. Die Sahne vorsichtig dazugießen und den Ziegenfrischkäse bröckeln, unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und von der Herdplatte nehmen.

Eigelb unter die Käsecreme rühren. Das Eiweiß richtig steif schlagen und vorsichtig unterheben. Die Masse jetzt bis fingerbreit unter den Rand in die Förmchen füllen und auf die unterste Ofenschiene schieben. Nach 15 Minuten die Hitze auf 200 Grad hochstellen und weitere zehn Minuten backen.

Währendessen die Feigenkonfitüre in einem kleinen Topf erhitzen, Portwein und Aceto Balsamico unterrühren, abschmecken und warm stehen lassen.

Wenn die Soufflés fertig sind, sofort servieren und dazu die Sauce reichen.

Sieben Jahre Blog-Events bei Zorra! Dafür ist ein Dessert-Meisterstück das Mindeste – auch wenn es im Backofen schöner aussah als auf dem Teller 😀

PS: Die ursprüngliche und mittlerweile abgewandelte Rezept-Idee stammt aus diesem Käse-Kochbuch, aus dem ich außer dem Soufflé nie etwas gemacht habe. Deshalb ist das Rezept auch gleichzeitig mein Beitrag zum Dauer-Event DKduW, mit dem Foodfreak immer wieder dazu anregt, mal ins Regal zu schauen.

Join the Conversation

  1. Ja, ich glaube dir sofort! Ich habe bis jetzt auch nur 1x Souffle gemacht und hatte auch Anfängerglück. Wäre wohl wieder mal Zeit es nochmals zu versuchen, natürlich nach deinem Rezept!

    Danke fürs Mitmachen und falls du ins Kochbuch möchtest, bitte Infos zuschicken. Würde mich freuen!

  2. Ach ja – meine beiden Soufflés diesen Monat haben auch schlappgemacht, kaum dass die Ofentür geöffnet wurde. Aber wieso sind in Zeitschriften oder Kochbüchern so oft Fotos von perfekten Soufflés zu sehen? Irgendeinen Trick muss es da doch geben …

  3. @zorra ich hoffe ja, dass deine fotos noch besser werden als meine 😉

    @hedonistin im kochbuch war sogar richtig geschummelt: die soufflés sahen aus wie kuchen und on top war noch eine feige gelegt. als ob ein soufflé das aushalten würde, dass man eine feige drauflegt. da wird der leser schön vera***t. deshalb mag ich blogs so 😉

  4. Für’s Kochbuch geht das so: Souffée raus, Papierknüll rein, Soufflée oben drauf. Steht wie eine 1. Der Dampf, falls auf dem Foto vorhanden, ist eh künstlich.

    1. Ha! Das beruhigt mich! Aber ganz ehrlich: Das schöne an Food-Blogs ist doch gerade, dass sie NICHT mit den Tricks der Kochbuchmacher arbeiten – finde ich zumindest. Trotzdem finde ich diese Tricks immer sehr spannend 🙂

      1. Ja, das finde ich auch. Lieber authentisch. Es gibt übrigens jetzt ein Buch zum Thema Food-Fotografie im Pearson-Verlag. Habs grad auf dem Schreibtisch liegen, da stehen solche Tricks drin.

  5. Barbara (Barbaras Spielwiese) says:

    Ich mag auch lieber das wirkliche Leben – und dazu gehört, dass Soufflés nach dem Backen relativ schnell ihre Höhe verlieren. Sieht trotzdem gut aus, und die Kombi Ziegenkäse und Portweinfeigen ist eh klasse.

    Und Coolness gewinnt wirklich. Sowieso. Immer.

  6. Barbara (Barbaras Spielwiese) says:

    Und ich hasse dieses WordPress – irgendwie will es von mir beim Kommentieren immer ein Passwort, das ich erst mühsam suchen muss, und wenn ich es dann eingebe, ist der Kommentar weg. Also nicht böse sein, dass ich so selten kommentiere, das passiert mir irgendwie dauernd…

    Ich habe jetzt vor Wut auch schon vergessen, was ich eben getippt hatte. War was davon, dass Soufflés immer nach dem Backen Luft verlieren und ich Foodblogs deshalb auch lieber mag. Und außerdem passt Ziegenkäse und Portweinfeigen sowieso klasse zusammen. Hätte ich jetzt auch gerne, um die Wut über WordPress runterzuspülen. (Ja, ich weiß, man kann das umgehen, aber damit will ich mich jetzt nicht beschäftigen).

    1. Ich weiß genau, was Du meinst. Mich macht das fast ebenso verrückt wie die Captchas, die man nicht gescheit entziffern kann. Sorry, dass Du mit den Kommentaren so einen Ärger hast. Umso mehr freue ich mich, dass Du Dich diesmal überwinden konntest 🙂 Die Portweinfeigen solltest Du unbedingt ausprobieren – mit oder ohne Soufflé. Ich könnte mir die Sauce auch gut zu im Schinken angebratenem Ziegenkäse vorstellen…

Schreibe einen Kommentar zu germanabendbrot Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Close
© Copyright germanabendbrot.de
Impressum - Datenschutz
Close