Wiesbaden Helau! Herzhafte Mimolette-Kümmel-Küchlein für das Katerfrühstück danach

Hilfe, ich bin umzingelt! Auf der anderen Seite des Rheins – der schäl Sick, sozusagen – ist die ganze Mainzer Innenstadt im Karnevals-Fieber. Vor unserem Fenster ziehen seit Tagen immer mal wieder Trommler, Funkenmariechen, Sambagruppen oder andere merkwürdige Gestalten vorbei. Der bEdW hat tatsächlich an Rosenmontag einen halben Tag frei (hä?), alle Geschäfte sind geschlossen und während ich das schreibe, rocken die Wiesbadener Faschingsvereine unüberhörbar auf dem Wiesbadener Schlossplatz mit so genannter Stimmungsmusik (in diesem Jahr scheint „Amsterdam“ der Hit zu sein).

Das ist für einen Karnevalsverweigerer wie mich eine ziemlich merkwürdige Situation. Obwohl ich mit einem (nein, dem BESTEN aller) Düsseldorfer verheiratet bin, zeichnet sich der bEdW auch dadurch aus, dass er gemeinsam mit mir nur fassungslos auf so genannte Prunksitzungen schaut, wenn wir beim Zappen mal hängen bleiben. Und wäre das alles nicht schlimm genug, habe ich meist auch noch in dieser Zeit Geburtstag, so dass ich schon als Kind meine Feiern verkleidet abhalten musste, als Teenager gezwungen war, mich nach Lumpen- und sonstigen Maskenbällen zu richten und heute nicht selten die Lokale geschlossen haben, in denen ich gerne mein Geburtstagsdinner genießen würde. ARGH!

Das Grauen hat einen – oder besser: mehrere – Namen: Fasching, Fassenacht, Fastnet, Karneval.

Aber ich bin ja nicht so und habe natürlich Verständnis für alle, die sich vom Kalender die gute Laune diktieren lassen (not!). Kinners, feiern könne mer immer! Trinke sollte mer regelmäßig! Und jetzt: Narhallamarsch! Mein Beitrag zu Barbaras Blitz-Event „Rezepte für die tollen Tage“ funktioniert nämlich auch an Neujahr, am Tag nach der rauschenden Geburtstagsfeier, als Überlebenshilfe nach der Abi-Feier, als kleines Frühstückshäppchen für die verkaterte Hochzeitsgesellschaft und bei Übernachtungsgästen, die gerade mal drei Stunden auf der Luftmatratze komatös vor sich hin geschnarcht haben, weil es dann doch mal wieder länger wurde 🙂 Einer von sechs herzhaften Mini-Cakes mit Mimolette-Käse und Kümmel:

Die Cakes sind ziemlich gehaltvoll und helfen dank des Kümmels auch bei einer Restübelkeit, die ja gerne mal nach Zechtouren durch übermäßigen Alkoholgenuss hervorgerufen wurde. Außerdem sehen sie niedlich aus und halten sich einige Tage, so dass man sie prima vorbereiten kann. Auch als Erste-Hilfe-Snack für unterwegs sind sie nicht schlecht. Denn: Man soll ja immer was Essen, wenn man säuft trinkt. Deshalb gehören die kleinen Dinger in die Handtasche jedes Karnevalsprinzen und jedes Funkenmariechens!

Das Rezept stammt aus dem Buch „Mini-Cakes“ von Ilona Chovancova, das zusammen mit kleinen Silikonförmchen verkauft wird und sowohl herzhafte als auch süße Rezepte präsentiert.

Ich habe 6 Mini-Silikon-Förmchen und eine etwas größere Hello-Kitty-Backform (!) mit der Teigmenge gefüllt.

Mit Muffin-Förmchen müsste das Ganze aber auch bestens funktionieren. Eventuell ändert sich dann etwas die Backzeit. Für eine normale (25 cm) Kastenform – so die Autorin – sollte die Menge einfach um 1/4 erhöht und ein weiteres Ei dazugegeben werden.

Zutaten:

2 Eier

40 ml Olivenöl (im Rezept waren 60 ml angegeben – das fand ich zu viel. Hat auch mit weniger funktioniert)

70 ml Milch

120 gr Mehl (ich hatte Type 405)

1/2 Päckchen Backpulver

160 gr Mimolette-Käse (ich hatte 140 gr Mimolette und 20 gr Parmesan)

1 1/2 TL Kümmelsamen (ganz, nicht gemahlen)

Salz, Pfeffer

So geht’s:

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Förmchen buttern, falls Ihr keine Silikonförmchen verwendet. Mimolette reiben und mit dem Kümmel, etwas Salz und frisch gemahlenem Pfeffer vermischen. Mehl sieben und mit Backpulver mischen. Eier, Milch und Olivenöl verkleppern, Mehl/Backpulver-Masse unterrühren, Käse/Kümmel-Mischung unterrühren.

Förmchen zu maximal 2/3 füllen (die Masse geht richtig heftig auf!) und auf der mittleren Schiene etwa 30 Minuten backen. Ich habe nach 20 Minuten mit einem Holzspießchen getestet und die Backzeit auf 25 Minuten verkürzt – was aber wohl auch dem Silikon geschuldet war.

Aus dem Backofen holen und einige Minuten in den Förmchen stehen lassen, bevor Ihr die kleinen Dinger rausholt. Abkühlen lassen und servieren.

Sie sind wahnsinnig fluffig und so schnell weg, dass ich echt Probleme hatte, Fotos zu machen. Uns haben sie tierisch gut geschmeckt.

Ich wünsche allen Narren einen erträglichen Aschermittwoch und ein schmackhaftes Katerfrühstück!

Rezepte für die tollen Tage

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  1. Fluffig und käsig und kümmelig klingt perfekt! Die merke ich mir (auch eher für alle anderen geschilderten Ereignisse ;-)).

    Danke fürs Mitmachen!

  2. Nettes Rezept 🙂 Salzige Muffins find ich super und die Hello-Kitty Backform ist ja auch süß *hehe*

  3. @Barbara Eben. Auch nach den tollen Tagen super :

    @Torwen Ja, die Backform ist der Hammer! Wirklich witzig.

  4. Die Variante mit Hello Kitty ist ja süß 🙂
    Bei deiner süßen Variante bin ich mal gespannt!!1 Ich finde ja etwas schade, dass in dem Buch eher weniger süße Varationen zu finden sind…

    Lg Mariell
    http://kruemel-in-der-kueche.blogspot.com/

  5. Bin leider mit meinem Kommentar völlig hinten dran zeitlich (hatte mich über Fasching zuhause verkrochen mit Rolladen runter und Ohrenstöpsel und einem Stapel nicht-lustiger DVDs und so nicht ganz mitbekommen, wann ich wieder raus kann…), trotzdem muss ich noch loswerden: ich sympathisiere sehr 🙂 Das einzig Positive, was ich mit Fasching verbinde und schmerzlich vermisse, sind die selbstgemachten Kreppel, die es bei mir auf dem Dorf immer gab.

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