Kampf den Heizkosten oder: Heißer Ebbelwoi mit Gewürzen

Ich hoffe, Ihr hattet schöne Feiertage und konntet die Zeit für ein paar lange Winterspaziergänge und viele andere schöne Dinge nutzen. Gegen kalte Füße und Frostnasen habe ich heute genau das Richtige.

Sonntags oder an freien Tagen nehme ich mir gerne ein bis zwei Stunden, um FAS, FAZ und Die Zeit zu lesen – und was sonst noch so die Woche über auf den Stapel gewandert ist. Am liebsten sitze ich dann in unserem „Wintergarten“ mit Blick auf den Wiesbadener Neroberg. Der Wintergarten ist streng genommen keiner. Aber mit den hohen, fast umlaufenden Glasfronten ist er im Winter der hellste – und leider auch kühlste – Raum. Wenn ich dann noch ruhig und Zeitung lesend auf der Couch sitze, wird mir schnell ganz schön kühl. Weil dieses Kältegefühl aber „von innen“ kommt und einfach an mangelnder Bewegung liegt, habe ich einfach keinen Bock, die Heizkörper voll aufzudrehen. Denn davon wird’s meist auch nicht wirklich besser…

Wer den Ölmultis ein Schnippchen schlagen und trotzdem nicht frieren will, macht sich einfach einen heißen Ebbelwoi (Apfelwein), der natürlich auch mit Apfelsaft (dann weniger Kandis nehmen!) oder anderem Wein funktioniert.

Für ein Glas braucht Ihr

knapp 0,3 l Apfelwein

0,1l Wasser

4 große braune Kandis-Brocken

1 Sternanis

5 cm Zimtstange

3 Nelken

2 kleine Töpfe

In einem Topf köchelt Ihr das Wasser und die Gewürze – etwa 15 Minuten. Der Kandis sollte aufgelöst sein und die Gewürze schon einen guten Duft verströmen. Im anderen Topf erhitzt Ihr den Apfelwein, OHNE ihn zu kochen! Das ist wichtig und macht den Unterschied zu dem Sch***ß-Glühwein, den man auf Christkindlmärkten bekommt. Der Alkohol, der nämlich stundenlang vor sich hin köchelt, wird bitter und sorgt – zusammen mit zu viel Zucker – für Kopfschmerzen am nächsten Tag.

Also, wenn der Apfelwein schön heiß ist und der Sirup vor sich hingeköchelt hat, schenkt Ihr den Wein in ein Geripptes (anderer Wein darf in andere Gläser – Ebbelwoi nur ins Gerippte!) und füllt mit dem Sirup auf. Für die Optik könnt Ihr Anis, Zimt und Nelken ins Glas geben… Wer es noch ein bissl süßer mag, gibt noch Kandis ins Glas.

Übrigens: Wenn Ihr in Ebbelwoi-Kneipen einen heißen Apfelwein bestellt, seid vorsichtig mit dem Zucker. Wenn man den Zucker nämlich in das richtig heiße Gebräu kippt, schäumt das Glas schnell über. Also gaaaanz vorsichtig.

Oder man macht ihn gleich selbst und weiß, was drin ist. Anschließend dreht Ihr die Heizkörper runter, trinkt Euren Ebbelwoi und reißt Euch die Klamotten vom Leib!

PS: Herzlichen Dank an T., der uns neulich mit selbstgekeltertem Ebbelwoi überrascht hat – ein herrlich herbes, krachiges Stöffche, wie ich es besonders gern mag. Danke T., Dein Fan-Club!

(Und bald wird hier auch wieder gekocht und nicht nur getrunken. Versprochen!)

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