Glückspaket zum Wochenende: Projekt Marathon 2012 oder: Die Antwort auf alle Fragen lautet 42.

Mein Glückspaket für dieses Wochenende dreht sich weder um’s Essen, noch um Weihnachten, sondern beschäftigt sich mit einem Ausblick auf 2012. Oder besser: Mit dem Vorsatz, sich in den kommenden Wochen mal intensiv mit der Frage zu beschäftigen, ob das „Projekt 2012“, mein erster Marathon-Lauf, tatsächlich in die Tat umgesetzt werden soll.

Nur noch mal als „Reminder“ (sorry, ich bin in der PR): Der Legende nach ist der allererste Marathon-Läufer mit den Worten „Seid gegrüßt! Wir sind Sieger!“ sterbend zusammengebrochen.

Da ich schon die bisher zwei mal absolvierten Halb-Marathon-Läufe (21 Kilometer)  ziemlich heftig fand, kann ich bestens nachvollziehen, warum ein Soldat in voller Montur, bei glühend-heißem griechischen Wetter und vermutlich in Sandalen (!) nach 42 Kilometern einfach tot umgefallen ist.

Heutzutage sind wir natürlich etwas besser ausgerüstet (dazu an dieser Stelle bald mehr) und vorbereitet als der Kollege aus Hellas. Aber selbst wenn mittlerweile jede Hausfrau und jeder rüstige Rentern (hmm… die haben vielleicht auch am meisten Zeit für’s Training?!) scheinbar mit links Marathon laufen, bleibt bei mir immer noch der Respekt vor den 42 Kilometern.

ZWEIUNDVIERZIG. Das ist unfassbar viel. Eine richtig lange Strecke. Nicht einfach mal so an einem Sonntag an der Isar abzureißen. Und immer umgibt diese Strecke den Hauch des Mythos. Aus diesem Grund habe ich auch mal damit geliebäugelt, den Marathon in Athen zu laufen. Immerhin behaupten die Veranstalter, er würde der „Originalstrecke“ folgen – inklusive Zieleinlauf in einem antiken Amphitheater. Gänsehaut garantiert!

Nur: Die Verkehrsbedingungen in Griechenland sind heute leider nicht mehr vergleichbar mit denen vor 2000 Jahren. Zahlreiche Marathonis berichten, sie wären kilometerlang auf Schotterstrecke neben der Landstraße hergelaufen, die selbstverständlich NICHT gesperrt war. Ob das nun stimmt oder nicht: Alleine das hügelige Streckenprofil hat sehr schnell dazu geführt, dass ich Athen (vorerst) von meiner Liste gestrichen habe.

Aber die 42 Kilometer lassen einen Läufer einfach nicht los. Wer mal 21 km geschafft hat, kann sich (ok, vielleicht nicht direkt nach dem Zieleinlauf, aber ein paar Tage später!) auch einen Marathon vorstellen und sieht sich schon mit Lorbeerkranz im Haar ins Ziel schweben (oder total verschwitzt und mit hängender Zunge über die Linie kriechen).

Seit ich nun fast jeden Morgen an der heißgeliebten Frankfurter Skyline vorbeifahre und ein „Guten Morgen, Frankfurt, Du unterschätzte Schönheit“ murmle, reift in mir der Plan, am 28. Oktober 2012 den Frankfurt Marathon zu absolvieren.

Das ist momentan noch nicht viel mehr als ein Plan. Der große Vorteil, den man bei der Marathon-Premiere hat: Die Zeit ist eigentlich wurscht. Wer zum ersten Mal 42 km läuft und nicht mit dem Besenwagen über die Ziellinie gefahren wird, ist ein Sieger, ein Finisher. So oder so.

Aber werde ich im Sommer und Frühherbst die Zeit finden, Kilometer zu fressen? Kann ich wirklich 4-5 x die Woche mitunter lange (SEHR LANGE!) Läufe absolvieren – und all das neben einem zeitaufwendigen Job, einem mir sehr wichtigen Privatleben und der ganzen Bloggerei?

Andererseits sind Blogger aber auch tolle Motivatoren. Meine virtuelle Run-Mate Jessica vom Blog EatDrinkBreatheSweat plant ebenfalls ihren ersten Marathon im kommenden Oktober. Sie ist in ihren Posts so inspirierend, dass ich immer sofort losrennen will, wenn ich ihren Blog lesen. Zudem spricht Jessica mir parallel schon per Email Mut zu: „Wouldn’t it be great to go through this together- virtually?“ Yes. Would be, my friend. And I’m considering it. Honestly. I’ll draw my decision in January. Promised!

Oder hab ich doch Schiss vor der eigenen Courage?

Jedenfalls werde ich die kommenden, etwas ruhigeren Wochen nutzen, um noch mal in mich zu gehen und zu überlegen, ob ich das wirklich durchziehen will. Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Welche Projekte habt Ihr Euch für 2012 vorgenommen?

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  1. GO GIRL GO !!! YES – das ist ein GENIALES Projekt! Trau mich zwar selbst nicht ran aber wer weiss…never say never…
    Ich liebe ja die VIBRAMS – damit kann ich viel länger viel weiter laufen. Hast Du die schon mal ausprobiert?
    LG, Anette

  2. Respekt, großes Vorhaben. Ich laufe auch gerne, aber ich habe für mich beschlossen, das der Spaß bei 15 Kilometer aufhört. 😉 Aber vielleicht ist das hier was für Dich, falls Du es noch nicht kennst:
    http://ingalena-heuck.de/pages/marathon-coach.php

    Auf jeden Fall bei allem viel Erfolg!
    VG,
    Claudi

  3. @claudi: Das ist ja ein toller Tip. Vielen Dank. Als Basis ist so ein Kalender (gepaart mit persönlichen Erfahrungen, Vorlieben usw.) sicher eine große Hilfe. Und: Wenn Du 15km mit Spaß läufst, gehen auch 17 oder 20 oder… 😉

    @Anette: Vibrams habe ich noch nicht ausprobiert. Ich schwöre ja auf meine Adidas Laufschuhe (versch. Modell – eines s.o.). Aber auch sonst gibt es jede Menge toller Ausrüstung. Wie etwa Willie, meine Garmin-Pulsuhr 🙂

  4. Schwimmen,konstant mindestens 2x die Woche (heisst einmal gleich morgens vor dem Büro), um dann vielleicht im Herbst beim 24 Stunden mitzumachen.

  5. Für 42 Kilometer ist es sicher vernünftiger und gesünder, das Fahrrad zu nehmen. Aber wie ich an dem Kollegen erkannt habe, der mit einer fetten Erkältung seinen ersten Marathon in Berlin lief, danach wochenlang Schmerzen hatte – aber bis heute völlig beseelt von diesem Erlebnis erzählt: Vergnügen ist etwas ausgesprochen Subjektives.

  6. @Tina: Oh Gott, morgens schwimmen. DAS wäre der Horror für mich. Vor allem, wenn man danach nciht einfach ins Bett geht, sondern arbeiten muss. Chapeau!

    @Kaltmamsell: Also die Gesundheit geht immer vor. Und 42km laufen mit einer fetten Erkältung ist unvernünftig und kann auf’s Herz gehen. Bei allem bleibt bei mir a) Spaß und b) Wohlbefinden im Vordergrund – auch wenn es zu Lasten einer bestimmten Finisher-Zeit geht…

    1. @Julia: Das Problem ist nur das ich abends nie einen Parkplatz bekomme und dann quasi mit Schwimmtasche wieder ohne Besuch vorbei fahre. Im Sommer war ich schon öfters morgens schwimmen, sehr angenehm..aber im Winter?? Sobald ich wieder darf – wird es umgesetzt.

  7. Wir hatten ja schonmal hier im Blog kurz drüber gesprochen und mein Plan ist immer noch der gleiche – der erste Marathon in 2012! Und zwar in München im Oktober.

    Ich bin also dabei was die virtuelle Motivation angeht!

    Um den Winter lauftechnisch zu überstehen, denn du weißt sicher noch, dass die Beleuchtung an der Isar eher spärlich ist, also zumindest auf der Tierparkseite, war ich gestern das erste mal bei der Running Company zum Probetraining und steige dort aktiv ein ab Januar.

    Mein Ziel ist es, mit minimalem Aufwand (mehr als 3x die Laufen ist nicht drin zeitlich) maximalen Erfolg zu erzielen. Der besteht momentan einfach nur in ANKOMMEN.

    Also: GO GIRL! Das schaffste!

  8. Hallo Julia,
    ich habe 6 Jahre gebraucht um mich endlich an 42,195 km zu trauen.
    2010 bin ich meinen ersten Marathon in Berlin bei strömenden Regen und kalten 12 Grad gelaufen. Ein wahnsinns Gefühl nach 4 Std. 20 an zukommen,
    2012 bin ich wieder dabei und der Trainningsaufwand ist auch nicht so emorm.
    Jede Woche ca 30 km mal schnell mal langsam und im Sommer schwimmen.
    Trau dich
    Gruß
    Sabine aus Berlin

  9. Meine Empfehlung wäre, sich einem der Frankfurter Lauftreffs anzuschließen. Dribbdebach heißt das wohl Spiridon (www.spiridon-frankfurt.de/), nördlich des Mains kann ich den Ginnheimer Lauftreff (www.ginnheimer-lt.de/) mit seiner familiären Atmosphäre empfehlen. Dort sind viele Läufer als Laufgruppenleiter unterwegs, die selbst vor 5-15 Jahren im *hust* fortgeschrittenen Alter das Laufen entdeckt haben und die entscheidenden Tipps geben können, die eine(n) durch den ersten Marathon bringen. In meinem Fall war das die Empfehlung, ca. 12 lange Läufe (dafür trifft sich jeden Sonntag eine eigene Laufgruppe) von 2 Stunden bis schließlich 3 Stunden in den letzten drei Monaten vor dem Marathon zu absolvieren. Diese Staffel von Vorbereitungsläufen wird zweimal im Jahr angeboten: im Frühjahr für die Marathons in Mainz oder Hamburg und im Herbst für Berlin oder Frankfurt.

    VIel Spaß und Erfolg!

  10. @Wonnie @Bine @Stephan Vielen herzlichen Dank für die Tipps und den Zuspruch. Ihr seid super!! Mit den Lauftreffs ist es leider so eine Sache, da ich wirklich absurde Arbeitszeiten habe – manchmal. Ich kann also extrem schlecht planen. Aber irgendeine Art von Plan oder professioneller Unterstützung wäre schon super. Überlege mir sogar den Luxus eines Personal Trainers. We’ll see. Vielen Dank jedenfalls für Eure (virtuelle) Unterstützung!

  11. Ich werd nächstes Jahr meinen dritten halben machen und bin ehrlich – mein Ehrgeiz beschränkt sich darauf, bei jedem Halbmarathon meine Zeit zu verbessern. Ich finde 42 km eine echt unnötige Belastung für den Körper.

    Viel Glück, falls du dich dafür entscheidest.

  12. Ups, erst jetzt entdeckt. 😉 Lass dir Zeit mit deinen Überlegungen. Es steckt nämlich tatsächlich viel Arbeit in so einem Projekt. Dass du das schaffen kannst, daran zweifle ich aber nicht eine Sekunde! Man muss halt auf einiges verzichten (Samstagabend lange ausbleiben, in den letzten Wochen den ein oder anderen Feierabenddrink streichen und egal wie man sich fühlt und wie das Wetter ist: raus auf die Strecke und laufen, laufen, laufen. Und um das ganze zu perfektionieren sollte man ja noch Ausgleichssport treiben). Aber wie gesagt äh geschrieben: schaffen wirst du das auf alle Fälle.

    Ich war in 2011 „leider“ sehr mit dem neuen Job beschäftigt und bei mir steht ganz simpel im Vordergrund mich auf irgendeine Art irgendwie mehr zu bewegen. Mal schauen ob sich das 2012 etwas einfacher umsetzen lässt (und die Bahn- & Flugmeilen ein wenig weniger werden 😉 ).

    Viel Spaß beim Überlegen und Abwägen. 😉

  13. Hi Sarah. Danke Dir für Deinen Zuspruch. Ich weiß ja aus Deinen Erzählungen, was dahinter steckt… Deshalb muss ich es mir auch gut überlegen. Aber dazu habe ich im etwas ruhigeren (?) Restjahr ja noch Gelegenheit. Melde Dich doch mal, wenn Du wieder in Rhein-Main bist!

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