Saisonal, regional, genial: Wirsing mit Bratwurst und Kartoffeln

Bei aller Begeisterung für indische oder vietnamesische Küche: Ab und an muss es mal herzhafte Hausmannskost sein. Vor allem, wenn es draußen kalt wird, können die Gerichte aus unserer Kindheit Magen und Seele wärmen. Zudem ist Wintergemüse gesund und günstig. Auf Wirsing hat mich Anette vom Lebenslustiger-Blog gebracht, als sie im letzten Glückspaket zum Wochenende mein Rote Bete-Rezept kommentiert hat. Wer saisonal einkauft und kocht, tut nicht nur was für die Nachhaltigkeit und seinem Körper was Gutes, sondern kann auch Geld sparen. Aber was noch viel wichtiger ist: Wirsing ist einfach lecker! Und er wächst bei den Bauern jetzt direkt vor unserer Haustür.

Wir hatten ihn zusammen mit herrlich würzigen Bratwürsten der Metzgerei Kropp aus Schöneck. Sie verkauft Fleisch und Wurst der selbst gezogenen und nur mit selbst angebautem Futter gefütterten Tiere direkt im Hofladen. Zu Wirsing und Wurst gab es noch herrlich aromatische Kartoffeln vom Wiesbadener Wochenmarkt. Ein rundum regionales, saisonales und genial leckeres Winteressen!

Für den Wirsing habe ich folgende Zutaten verwendet:

1 mittlerer Kopf Wirsing

1 Zwiebel

1 EL Butter

100 ml Gemüsebrühe

ein Schluck trockener Weißwein (z.B. Riesling)

1 TL Senf (z.B. ABB Mostert)

Salz, Pfeffer

eine Prise Zucker

ein Schluck Sahne oder Sahneersatz

eine Prise Muskatnuss

So geht’s:

Die äußeren Blätter des Wirsings wegnehmen. Den Strunk am Boden großzügig abschneiden und den Wirsingkopf achteln. Die Achtel gut waschen und abtropfen lassen. Aus den Achteln den dicken, harten Strunk herausschneiden. Die Achtel anschließend in feine Streifen schneiden.

Die Zwiebel schälen und fein hacken. Butter in einer großen Pfanne mit hohem Rand oder einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebel darin anschwitzen. Anschließend den Wirsing nach und nach zugeben und unter Rühren ebenfalls andünsten. Gemüsebrühe hinzugeben, salzen, pfeffern und zugedeckt etwa 20 Minuten bei kleiner Flamme garen. Deckel abnehmen und mit Wein, Sahne sowie Muskat abschmecken. Zum Schluss den TL Senf einrühren.

So gibt es keine prampige Mehlschwitze, trotzdem ein bisschen Sauce und der Wirsing hat noch knackigen Biss.

Während der Wirsing gart, können die Kartoffeln schon kochen. Eine mittel-dicke Bratwurst braucht auch etwa 15 Minuten insgesamt.

Übrigens: Den Wirsing-Gestank bekommt man mit lüften, frisch aufgebrühtem Kaffee oder etwas aufgekochtem Essig ganz gut in den Griff.

Saisonal, regional, genial! Was ist Euer Lieblingsgemüse?

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  1. Guten Morgen Julia,
    ich habe letztens auch etwas ähnliches über Kindheitsgerichte geschrieben :).

    Wirsing ist im Herbst und im Winter unser absolutes Lieblingsgemüse. Die Jungs verdrücken davon unglaubliche Mengen :). Bei uns gibt es allerdings immer Kartoffelpürree dazu.

    Liebe Grüße, Nadine

  2. Wirsinggestank..? Ich rieche das gerne. Das riecht wie früher, als ich nach der Schule durch die Kälte zu meiner Oma gestapft bin und die die Türe öffnete und ich sofort wusste, was es an dem Tag gab 😉
    Leider mag der Mann ihn nicht so totgekocht wie von „Omma“
    Ansonsten ist bei mir der Rosenkohl ganz weit vorne und Schwarzwurzeln und Grünkohl. Und gezz geh ich auf den Wochenmarkt und kauf die Stände leer 😉

  3. Wirsing!
    Lieb ich in allen Variationen, total verkocht oder knackig, um Hackfleisch oder mit Kassler … lecker!

  4. @Nadine: Komisch, dass Wirsing sogar Kinder gerne essen. Habe ich auch schon als Kind gemocht: Mit Gewürzgürkchen und ordentlich Senf!

    @Tina: Also Rosenkohl muss ich mir noch erschließen. Aber ich bin da zuversichtlich. Immerhin hats bei Rote Bete auch irgendwann gefunkt 🙂

    @Heike: Oh ja, mit Hackfleisch als Auflauf! Dazu noch Gorgonzola – und schon ist’s italienisch. Sehr lecker!

  5. andreas says:

    meine Mutter hat den Wirsing immer irgendwie dünn gemacht. Keine blätter oder Streifen zu erkennen.
    Darauf dann das Fett von der Bratwurst, einfach köstlich…

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