Für die italienischen Momente im Leben

In der Innenstadt zu wohnen, hat ja auch manchmal Nachteile. Ich sage nur „Parkplatzsuche!“. Auch Gärten, günstigen Wohnraum usw. findet man eher selten. Aber alles in allem stehen wir dazu, dass wir passionierte Innenstadt-Bewohner sind.

Wo sonst öffnet man Sonntagnachmittag das Fenster und hat vier Stockwerke drunter einen Tenor italienische Arien schmettern? Ok, wenn die Anden-Combo zum fünften Mal hintereinander „El Condor Pasa“ flötet, geht’s sogar mir auf den Nerv. Aber der Tenor war wirklich sehr gut und hatte eine wunderbare Stimme. Viele Anwohner sind auf die Balkone gegangen, haben Fenster geöffnet, Geld nach unten geworfen. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Passanten, die stehen blieben.

Weil die Sonne schien und sowieso alles gerade ganz südländisch war, schenkte uns der bEdW erstmal Campari ins Glas, den wir dann am Fenster stehend gesüppelt haben. Und natürlich musste ich wieder die Tränen wegklimpern, als „Nessun Dorma“ gesungen wurde. Hach, ich bin so eine emotionaler Fisch, wenn es um Musik geht. (Geht mal mit mir in eine Mozart-Oper oder in ein Advents-Singen. Da habt Ihr besser Taschentücher dabei!)

Wenn der Abend schon mal italienisch eingeläutet wird, kann er auch so weitergehen. Nach Campari und Arie gab es deshalb Spaghetti Aglio Olio con Peperoncini e Prosciutto.

(Das Kräutersträußchen war ein Geschenk meiner Eltern aus dem heimischen Garten. Hübsch, oder? Und das duftet vielleicht! Natürlich sollte man es nicht zu lange in der Vase stehen lassen, sondern zum Trocknen aufhängen. Aber erstmal war einfach zu schön, zum In-die-Ecke-Hängen!)

Also eigentlich ein blitzschneller Klassiker, der durch kleine Schinkenwürfelchen noch etwas schmackhafter wird.

Zutaten für 2 Personen:

250 gr Spaghetti

1/2 kleinstmöglich gehackte Schalotte

2 fein gehackte Knoblauchzehen

3 getrocknete Peperoncini (wer mag, kann auch frische nehmen. Wir hatten leider nur getrocknete im Haus).

3 Scheiben Schinken (z.B. San Daniele, Parma oder auch einen spanischen Serrano) – klein geschnitten

4 EL Olivenöl

Parmesan in grobe Späne gehobelt

Salz, Pfeffer, Oregano (gerebelt)

Wenn man alles gehackt und vorbereitet sowie die Nudeln aufgesetzt hat, erhitzt man 3 der 4 EL Olivenöl in einer großen Pfanne. Dann die Schalotten anbraten, Knobi dazugeben und die Peperoncini zerbröseln (Achtung, Hände waschen nicht vergessen!). Alles schön ziehen lassen, bis es in der Küche duftet. Ganz zum Schluss, wenn die Nudeln fast gar sind, den Schinken dazugeben und die Hitze reduzieren. Er soll nicht ausbacken, sondern nur heiß werden. Mit Salz und Oregano würzen  (Vorsicht: Schinken und Parmesan sind schon salzig).

Wer es vegetarisch mag, lässt den Schinken weg. Das schmeckt natürlich genauso gut.

Pasta abgießen und in die Pfanne geben. Alles schön unterheben und auf vorgewärmten Tellern servieren. Je einen Spritzer Olivenöl darübergeben, scharzen Pfeffer frisch über die Pasta mahlen. Parmesanspäne darüber geben. Wein einschenken 🙂 Buon appetito!

Wir hatten dazu einen leichten weißen Franzosen: 2010 Ribeton von Jacques‘ Weindepot. Ein wunderbarer Sommerwein aus der Gascogne mit Colombard und Sauvignon Blanc für 4,50 Euro. Ein tolles Preis-/Leistungsverhältnis.

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  1. Sandra_aus_München says:

    hihi, das mit der Heulerei bei Musik kenne ich auch zu gut….bei Orgelmusik auch ganz schlimm oder auch einfach nur, weil „Nothing else matters“ im Radio gespielt wird…….*schnief* ;o)

  2. @Sandra: Ich sehe, wir versteh’n uns! 😉

  3. Wie schön! Ich bin ja auch bekennende Innenstadtbewohnerin und wie ich gerade feststelle sogar in der selben Stadt wie Du 😀

    1. @Toni Naja, ich würde sagen: noch. 😉 Aber sicher findest Du hier jede Menge München-Tipps! Euer Blog gefällt mir übrigens gut. Kommt gleich auf die Blogroll!

  4. Das Rezept hört sich sehr lecker an, werd ich nachkochen!
    Und der Ribeton wird hier auch sehr gern getrunken 🙂
    Viele Grüße
    Juniwelt

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