Pure Burrito – Neu auf der Lindwurmstraße

Ich liebe Tex-Mex-Food. Das ist sicherlich nichts, worauf man stolz sein muss. Aber seit ich als Schüler auf dem Hanauer US-Kasernengelände im Chi-Chi’s die große, weite Welt schmecken durfte, hat Tex-Mex einen Platz in meinem Herzen. (Und Ihr ahnt nicht, was wir alles anstellen mussten – vor allem während des Golfkrieges -, um auf das US-Kasernengelände zu kommen!). <- Die alte Oma erzählt vom Krieg! LOL!

Jedenfalls radel ich auf meinem Weg zur Arbeit neuerdings immer an einem Laden namens Pure Burrito vorbei (Website noch under construction), der im ehemaligen Café Landgraf aufgemacht hat (Hausnummer 57). Und weil Burritos die kleinen Brüder der Chimichangas sind – meine Lieblinge damals im Chi-Chi’s -, musste ich natürlich auf dem Heimweg gleich mal mit quietschenden Bremsen anhalten und reinspringen. (Ich fotografiere mein Essen nicht gerne in der Öffentlichkeit und die Website hat noch keine Bilder – deshalb ist der Post diesmal ohne Fotos.)

Der Eckladen ist hell und angenehm zurückhaltend aber trotzdem gemütlich eingerichtet. Über der Theke hängt eine Tafel mit dem Speisen- und Getränkeangebot. In der halben Stunde, die ich dort verbracht habe, hat der Laden gebrummt – größtenteils Twenty-/Thirtysomethings aus dem angrenzenden Dreieck Goetheplatz/Sendlinger Tor/Müllerstraße. Schön, wenn in neuen Läden gleich was los ist! Das freut mich immer. Denn erstmal drücke ich jedem neuen Gastro-Betrieb alle Daumen, weil doch so viel Herzblut drin steckt!

Die freundlichen Herren hinter der Theke beraten gerne und haben mir auf Nachfrage „meinen“ Burrito kreiert: Weizentortilla (Variante groß für 6 €)) gefüllt mit pikanten Rinderschulterstreifen, schwarzen Bohnen, Guacamole und einer scharfen Salsa („VonDerRolle“). Außerdem noch Reis und etwas Cheddar in den Burrito, kräftig eingerollt in Alufolie (das üben die Jungs derzeit noch) und fertig ist das Tex-Mex-Paket.

Eine Essanleitung gab’s gleich dazu: „Alufolie einreißen und reinbeißen!“ Ich: „Aha, wie beim türkischen Lahmacun?!“. Serviert wird das Alu-Päckchen auf einem Blechtablett – etwas viel Metall für meinen Geschmack, aber praktisch und appetitlich. Außerdem hatte ich ein Tegernseer zum Nachspülen. Gut gekühlt und zum fairen Preis von 2,50 € für 0,33l.

Wie hat’s geschmeckt? Die Salsa war wie versprochen feurig (aber jetzt auch nicht wieder soooo scharf, dass man sich anstellen muss wie die 2 Typen mir gegenüber. Weicheier!!), die Rinderstreifen gut gewürzt, die schwarzen Bohnen schmackhaft und bissfest, die Guacamole etwas zu cremig für meinen Geschmack und der Reis teilweise noch (oder wieder?)  zu hart. Einige Körner waren wie roh. Ohne die Guacamole (kostet eigentlich 1,50 extra – ich hatte aber weniger Fleisch dafür) wäre mein Burrito mir wohl etwas zu trocken gewesen. Deshalb: Wer Avocado mag, sollte sich die Guacamole gönnen.

Durch Reis, Bohnen und die Weizentortilla macht der Burrito nachhaltig satt. Auch wenn er mit ein paar Bissen weg ist. Wer großen Hunger hat und mehr Abwechslung möchte, sollte vielleicht lieber 2 kleine Varianten (à 4,- €) bestellen. Außer Rind gibt es nämlich auch die Varianten mit Hühnchen, Schweineschulter oder vegetarisch (Avocado, Chili, Limette, Knoblauch). Dann kann man auch die anderen Salsas mit bspw. Mango, Mais und Koriander oder Tomaten und Limetten ausprobieren. Da sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Ich werde beim nächsten Mal jedenfalls noch mal eine oder zwei andere kleine Varianten ausprobieren.

Wer mag, kann sich noch eine kleine Butterbrottüte Tortilla-Chips & Salsa mitnehmen (Chips mit Limetten- oder Chilisalz, Salsa oder Guacamole = 3 €). Ob die abgepackt, wie sie da lagen, noch knusprig sind, habe ich nicht ausprobiert. Für die Kino-Gänger vom Royal am Goetheplatz sicher eine nette Abwechslung zu den Fertigchips aus der Kino-Lobby (aber Vorsicht beim reinschmuggeln!).

Die Getränkeauswahl ist groß und nicht zu teuer. Softdrinks gibt es ab 2 €. Außerdem im Angebot: Apfel-/Johannisbeer-/Rhabarer-Schorlen, 3 Sorten Eistee (4 € für 0,473l waren mir allerdings zu teuer), Säfte, Bionade, 5 Bier-Sorten und Margarita (0,3l für 5 €).

Nach Eigenwerbung auf den ausliegenden Flyern sind die Betreiber „ein Gourmetkoch aus dem Allgäu und ein Burritofeinschmecker aus Thüringen“, die sich zusammengetan haben, „um eine geniale Art von Fast Food nach Deutschland zu bringen“. Naja, das sind große Worte. Ist ja nicht so, als gäbe es in München nirgends Burritos zu finden (kennt einer den Laden am Hauptbahnhof? Gibt’s den noch?). Zudem springen sie auf den Bio-Zug auf: (O-Ton) „Da beide sehr naturverbunden sind, stehen Dinge wie artgerechte, biologische Tierhaltung, lokales frisches Gemüse und nachhaltige Produktion im Vordergrund – das sind sie ihren Gästen und ihren Familien schuldig.“

Ein löblicher Ansatz – auch und gerade bei Fast Food. Aber auf meine Frage, woher denn der Salat käme, konnte man mir keine Antwort geben. Schade eigentlich. Wer bio und regional sagt, muss darauf eigentlich auch antworten können.

Aber Fast-Food in Bio-Qualität und ohne Geschmacksverstärker freut den bewussten Esser. Vielleicht findet sich mit der Zeit ja auch noch eine Alternative zur Alufolie…

Da das Pure Burrito erst ganz frisch aufgemacht hat, werde ich noch mal vorbeiradeln, um einen zweiten Versuch zu starten. Das Konzept gefällt mir, der Laden ist angenehm und sauber, der Service wirklich sehr freundlich. Wenn der Gourmetkoch jetzt noch den Reis optimiert, ist dem Laden hoffentlich eine längere Lebensdauer beschieden als den Vorgänger-Betrieben an gleicher Stelle.

Schaut doch selber mal vorbei und lasst mich wissen, wie es Euch geschmeckt hat: Pure Burrito hat offen Mo-Sa von 11-20 Uhr.

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  1. Hanau?! Ich hab die ersten mexikanisch-Essversuche im Cuervo in Langenselbold gemacht, vielleicht kennst du das ja auch? 🙂

    1. @Anna ja klar!! Da war ich sogar mal. Aber das ChiChis fand ich immer noch besser. Mei, die Welt ist ein Dorf! 🙂

  2. Danke für den Tipp – die vegetarischen Burriots werde ich auch mal testen (als alte Taco-Cabana-Fanatikerin…. damals hatte ich auch kurz die Fantasie, ein Franchise–Unternehmen von dieser Kette nach Deutschland zu führen, lol).
    Den Fast-Mexikaner am Hauptbahnhof gibts (bzw. gabs vor paar Wochen noch) – Wahaka.

  3. Hallo! Ich war jetzt mal beim Hauptbahnhof und habe festgestellt, dass der Tex-Mex-Laden jetzt gar nicht mehr Wahaka, sondern Taco Libre heißt! hab ihn gleich nochmal neu „getestet“ 😉
    http://mucveg.blogspot.com/2011/06/tex-mex-to-go.html

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