Pasta a la Lorenza de‘ Medici und Wein aus Coltibuono

Lorenza de‘ Medici ist als Köchin in Italien etwa so bekannt wie der Alfons bei uns. Nur gehört ihr nicht in Florenz das Platzl sonder eigentlich halb Florenz – denn sie entstammt nun mal einer der bekanntesten und wichtigsten Familien des Landes. Der Familiensitz war jahrelang die ehemalige Abtei „Badia a Coltibuono“ im Chianti Classico Gebiet, von der ich hier schon mal geschwärmt habe.

Jedenfalls gibt ihr Kochbuch „Pasta“ einen schönen Einblick in die Küche der Toskana und anderer Regionen Italiens. Die Rezepte sind größtenteils sehr einfach und bodenständig und bestehen aus wenigen Zutaten. Aber gerade das spiegelt die Philosophie der italienischen Küche so wunderbar wieder: einfachste, schlichte Rezepte aber mit allerbesten Produkten mit Rücksicht auf Saison und Anbaugebiet.

Wir haben daraus zwei Gerichte gemacht: Tagliatelle mit Rindfleisch und Rosmarin („Tagliatelle con stracci al rosmarino“) und grüne Tagliatelle mit Paprika (im Original mit Fussilli „verdi ai peperoni“).

Für die Paprika-Pasta benötigt Ihr

frische Teigwaren (Tagliatelle waren super, Fussilli oder Eliche passen natürlich auch)

2 rote Paprikaschoten

100 ml natives Olivenöl

frisches Basilikum

Salz, frisch gemahlenen Pfeffer

Die Paprika waschen, halbieren und Kerne und Scheidewände entfernen. In den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen unter den Grill schieben. Wenn die Haut schwarz wird und Blasen wirft, herausholen und in einer Plastiktüte schwitzen lassen. Nach einigen Minuten lässt sich die Haut dann problemlos abziehen.

Eine der beiden Schoten nach dem Häuten, in Streifen schneiden und zur Seite stellen. Die andere häuten und mit Öl, Salz und Pfeffer pürieren. Das Püree in einem Topf sanft erwärmen. Währendessen die Pasta kochen, abtropfen lassen und mit dem Püree vermischen. Die Paprikastreifen und Basilikumblätter darüber geben. Sofort servieren.

Durch das Rösten schmeckt die Paprika ganz leicht süßlich. Das Olivenöl und der Pfeffer geben eine kräftige Note. Einige Späne Parmesan machen das Gericht noch herzhafter.

Für die Pasta mit Rindfleisch braucht es folgende Zutaten:

120 ml natives Olivenöl

4 frische Rosmarin-Zweige

4 Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten

Salz, frisch gemahlener Pfeffer

Saft von 1/2 Zitrone

300 gr Hüftsteak

So geht’s:

Das Hüftsteak kurz anfrieren und es dann in hauchdünne Scheiben schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und mit dem Rosmarin und dem Knoblauch aromatisieren. Während parallel die Pasta kocht, das Fleisch im Öl einige Minuten braten und nur einmal wenden. Mit Zitronensaft beträufeln, salzen und pfeffern. Die abgetropfte Pasta in die Pfanne geben und alles gut vermischen – sofort servieren.

Wegen der wenigen und sehr einfachen Zutaten empfiehlt sich, frische Pasta zu kaufen oder selbst herzustellen. Wir hatten zwei unterschiedliche Sorten aus dem Supermarkt-Kühlregal und waren sehr zufrieden. 

Dazu gab es einen Chianti Classico Riserva aus der Badia a Coltibuono, den wir bei unserem ersten Toskana-Aufenthalt gekauft hatten.

Damals war es schrecklich heiß und das Verkosten von Rotwein nicht wirklich spaßig. Zumal im Verkaufshäuschen am Fuß des Hügels der Wein in Plastikbechern angeboten wird. Das steigert nicht wirklich den Genuss.  

Aber der Wein aus 90% Sangiovese und 10% Canaiolo landete zum Glück trotzdem im Einkaufskörbchen. Hier gibt es mehr Infos zum Wein.

Die Badia a Coltibuono ist stark kommerzialisiert und hoch professionell aufgezogen – inklusive Bed&Breakfast, Restaurant, Weinproben, Führungen, Verkaufsmöglichkeiten usw.  Aber die Produkte sind tatsächlich großartig – besonders auch der Kastanienhonig und das Olivenöl. Und sind wir doch mal ehrlich: Auf der Chianti-Straße findet man ohnehin kaum noch echte Geheimtipps „direkt vom Winzer“. Da verlässt man besser das Classico-Gebiet und lässt sich auf den Seitenwegen überraschen von Produzenten, die noch nicht so vom ganzjährigen Touristenstrom verwöhnt sind…

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