Torta al Limone oder: der vielleicht hässlichste Kuchen der Welt

Anna vom Blog Küchenzeilen hat neulich über einen unfassbar hässlichen Kuchen geschrieben (wobei ich froh wäre, mein Kuchen hätte so ausgesehen). Wenn sie mein Foto sieht, wird sie ihren Käsekuchen sofort mit anderen Augen sehen. Aber wie auch Eltern immer erzählen, dass die problematischsten Kinder immer die sind, die ihnen am meisten am Herzen liegen, tut mir auch mein Kuchen fast schon leid.

Schön isser nicht, aber echt lecker!

Der Plan war eine Torta al Limone aus dem Heft „So isst Italien„, aus dem ich schon mal eine Tarte mit Zucchini und Tomaten gemacht habe. Weil das damals mit dem Mürbeteig so gut funktioniert hat, hatte ich vor der Zitronentarte nicht so großen Respekt wie normalerweise vor Teig und Kuchen – wahrscheinlich war das mein Fehler.

Der Fehler war eigentlich, dass der Boden etwas uneben gebacken war, so dass etwa ein Drittel der Füllung auf’s Backblech lief, bevor ich die Schieflage ausgleichen konnte. Normalerweise wäre der Zitronenbelag doppelt so hoch. Die zitronige Note, die durch Zitronenschale im Teig und ordentlich Zitronensaft und -schale in der Füllung hervorgerufen wird, ist aber wirklich herrlich und macht den Zitronenkeks (das ist er ja irgendwie eher als ein Kuchen!) sehr leicht – gerade nach einem üppigeren Essen.

Bewandertere Kuchenbäcker als ich werden sich mit dem wirklich leichten Rezept sicher besser anfreunden können. Es lohnt sich! Wer übrigens mal sehen will, was man noch so für leckere Zitronenkuchen backen kann, sollte mal bei Anke Gröner vorbeischauen.

Zutaten für die Torta al limone nach „So isst Italien“

Für den Mürbeteig:

225 gr Mehl

1 Prise Salz

1 Ei

75 gr Zucker

150 gr Butter (zimmerwarm)

1 TL Zitronenschalen (ich habe 1 EL Zitronenzesten genommen! Sehr aromatisch!)

Für die Füllung:

2 Eier

1 Eigelb

100 gr Zucker (ich habe etwas mehr genommen)

Saft zweier Zitronen (Achtung, ohne Kerne!)

wer mag: noch ein EL Zitronenzesten

100 gr geschmolzene Butter

So geht’s (theoretisch!):

Backofen auf 200 Grad vorheizen. Mehl und Salz in eine Schüssel sieben und mit dem Ei, Zucker und Butter sowie dem Zitronenabrieb per Hand verkneten.

Den Teig ausrollen (ich hab endlich ein Nudelholz und muss nicht mehr mit der Weinflasche rollen!) und in eine 25 cm große Tortenform geben, die Ihr vorher einfetten und mehlen müsst. Mit der Gabel auf den Teig einstechen, eine Lage Backpapier drauf sowie Linsen oder Backbohnen. Jetzt den Teig auf der mittleren Schiene für 15 Minuten backen. Rausholen, Folie und Linsen/Bohnen runter, abkühlen lassen.

Während des Backens könnt Ihr die Füllung vorbereiten: Eier, Eigelb, Zucker, Zitronensaft, Zesten und die geschmolzene Butter verrühren. 

Den abgekühlten Boden aus der Form stürzen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Die Füllung gleichmäßig (haha!) auf dem Tortenboden verteilen und in den Ofen schieben. 10 Minuten auf 200 Grad backen. Dann auf 180 Grad herunterdrehen und noch mal etwa 20 Minuten backen. Mindestens eine Stunde abkühlen lassen vor dem Servieren.

Ich probier’s noch mal aus – oder die Variante von Anke – und hoffe, dass ich dann ein schöneres Bild nachreichen kann. Für den Sommer ist das nämlich wirklich eine schöne, frische Sache, die auch mal den Transport zum Picknick oder in den Biergarten überlebt.

PS: Und wer hier gleich was zum Thema „Keine Süßigkeiten in der Fastenzeit?!“ sagen will: Wenn Gäste kommen, gibt’s auch mal ein Dessert! Da opfer ich mich natürlich für den Besuch 😉

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  1. Hehe, als ich den Titel deines Posts gelesen habe, hat mich das sofort an mein Käsekuchendesaster erinnert 🙂 – und ich sehe, auch du hast dich wie ich dann irgendwann mit deiner Tarte solidarisiert – ich finde auch: Kuchen sollen vor allem schmecken; das Aussehen ist ein nettes ‚add-on‘. Und so eine Zitronentarte wäre bei mir ohnehin so schnell weg, dass ich gar nicht dazu kommen würde, mir über die Optik Gedanken zu machen.

    Aus einem ganz ähnlichen Rezept habe ich übrigens vor einiger Zeit Lemonbars gemacht – göttlich!

  2. Hihi, der ist wirklich speziell 🙂

  3. @Heike Heeeeeee!! 🙂 Quatsch, recht hast Du! Ugly eben…

  4. Pingback: Ugly I

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