Murgh Aloo Vindaloo: Sauer-scharfes Hühnchen mit Kartoffeln

Vindaloo-Gerichte sind in indischen Restaurants oft die schärfsten auf der Karte und – je nachdem, wie authentisch gekocht wird – durchaus mit Vorsicht zu genießen. Dabei leitet sich das Wort ‚Vindaloo‘ einfach vom portugiesischen ‚vinho‘ für ‚Wein‘ ab (oder eher: Weinessig), was dem Gericht die säuerliche Note verpasst. Die portugiesischen Kolonialherren brachten diese Zutat nach Goa mit, wo sie dann Einzug in die Küche fand.

Auch das Wort ‚Aloo‘, das Hindi für ‚Kartoffel‘ ist, hat mit dem Vindaloo eigentlich nichts zu tun. Und ein echtes Vindaloo wird eigentlich auch ohne Kartoffeln zubereitet. Da wir aber noch einige vom Vortag übrig hatten, kamen sie bei uns zum Hühnchen dazu – und ergaben eine leckere, sättigende, sauer-scharfe, höllisch gewürzige und unbedingt wiederholbare Mahlzeit. Das u.g. Rezept ist eine Zusammenstellung aus ungefähr 5 unterschiedlichen Vindaloo-Rezepten, aus denen ich mir wieder ein einziges gemacht habe.

Zutaten für 2 hungrige Personen (mit etwas Left-over für die Mittagspause am Folgetag):

500 gr Hühnchenbrust-Filet

2 große, bereits gekochte Kartoffeln in Würfeln

4 Zwiebeln

4 Knoblauchzehen

2 EL Tomatenmark

2 EL Ghee

1 daumengroßes Stück Ingwer

1 Dose gestückelte Tomaten

Für die Vindaloo-Paste:

1/2 TL Kardamomsamen

4 getrocknete Chilischoten (kommt etwas drauf an, wie scharf man es mag)

2 TL Cumin/Kreuzkümmelsamen

1 TL schwarze Pfefferkörner

1 TL schwarze Senfkörner

ca. 10 cm Zimtrinde

1 TL Bockshornkleesamen

4 EL Weißweinessig

3 TL brauner Zucker

Salz

Zum Abschmecken am Schluss:

1 TL gemahlenen Koriander

2 TL Kurkuma

2 TL scharfes Paprikapulver

1 TL Chilipulver (eher vorsichtig, wenn man es nicht so scharf mag)

So geht’s:

Für die Vindaloo-Paste alle Gewürze in einer Küchenmaschine mahlen oder mörsern. In einer separaten Schüssel mit Weißweinessig, Zucker, 2 EL Wasser und etwas Salz vermischen und beiseite stellen. Das Hühnchen waschen, abtupfen und in mundgerechte Würfel schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer schälen, grob Hacken und mit 2 EL Wasser ebenfalls im Mixer pürieren. Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.

Jetzt das Ghee in einer Pfanne erhitzen und das Hühnchen von allen Seiten anbraten. Aus der Pfanne nehmen und nebenhin stellen. Jetzt die Zwiebel-Knoblauch-Ingwer-Mischung in der Pfanne anschwitzen und die Vindaloo-Paste zugeben. Alles gut vermischen, aufkochen lassen, die Tomaten zugeben und etwas aufgedeckt köcheln lassen. Jetzt das Hühnchen dazu geben und gar köcheln lassen (ich habe es ca. 20 Minuten geköchelt, bis der Beilagen-Reis gar war). In der Hälfte der Zeit noch die gekochten Kartoffeln zufügen. Abschließend alles mit den gemahlenen Gewürzen final abschmecken.

Außer Reis hatten wir zum Vindaloo noch Gurken-Raita (Joghurt mit geschälter und gewürfelter Salatgurke vermischen, mit Salz und Cumin abschmecken), um die Schärfe zu mildern und etwas Naan-Brot. Mit den Kartoffeln im Vindaloo waren die Beilagen aber auch fast nicht nötig. Am nächsten Tag hat der Rest aufgewärmt jedenfalls auch noch mal „pur“ geschmeckt 🙂

Vindaloo war eines meiner ersten Gerichte, das ich je bei einem Inder (meinem Lieblingsrestaurant „India Curry Haus“ in der Frankfurter Weserstraße!) gegesse  habe und das meine Liebe zur indischen Küche begründet hat. Unglaublich, dass das Murgh Aloo Vindaloo mein aller erstes selbstgemachtes war. Und es hat mich sehr, sehr an den Bahnhofsviertel-Inder erinnert. Kein schlechtes Zeichen, oder? Das Verblüffende, so befand jedenfalls der bEdW, war, dass man wirklich trotz der Schärfe jedes einzelne Gewürz schmecken und riechen konnte. Eine echte Geschmacksexplosion. Wie gut, dass es auch Lamm-Vindaloo gibt und Rinder-Vindaloo und Schweine-Vindaloo und… 🙂

Eine tolle Auswahl indischer Rezepte gibt es übrigens in Shilpas Blog Aayi’s Recipes. Unbedingt mal vorbeisurfen!

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