Gastbeitrag: Kalbsfilet mit Kräuterkruste und selbst gemachten Käsespätzle

Das Schönste für mich als Food-Blogger ist, wenn ich andere durch meine Rezepte zum Kochen inspiriere. Deshalb habe ich mich sehr über die Mail meines ehemaligen Kollegen Thomas gefreut. Und da ich diese Woche nicht so viel zum Kochen komme, will ich Euch die Kochorgie von Thomas nicht vorenthalten, sondern mich gleich noch mal für den „leckeren“ Gastbeitrag bedanken 🙂 Here we go! Thomas hat das Wort:

Ein Stück weit durch diesen Blog inspiriert habe ich den Spaß am Kochen (wieder)entdeckt, und freue mich um so mehr, ein wenig dieses Spaßes in Form eines Gastbeitrages zurück geben zu können. Die Grundidee stammt von einer zu bekochenden Freundin, die ich hierzu um eine Herausforderung bat. Ihre spontane Idee war Kalb, der Rest ergab sich in wenigen Minuten des Grübelns. Ok, so viel zur Vorgeschichte, und das braucht’s für zwei Personen:

Für den Hauptgang:

1-2 EL Butterschmalz oder Bratenfett
500 Kalbsfilet
1-2 Zweige Rosmarin
1/2 Knolle Knoblauch am Stück (quer halbiert)
70 g Butter (handwarm)
50 g Semmelbrösel
2 TL Pfeffer-Körner (frei Schnauze, gerne auch bunte)
1-2 EL Kräuter (mediterran, frisch oder getrocknet)
1 Glas ferigen Kalbsfond
wahlweise Weiss- oder Rotwein
Sahne
Salz und Pfeffer

Für die Spätzle:

150 g Mehl
1-2 Eier
Salz
125 g (gewürfelten) Speck
100 g Zwiebeln
100 g (geriebenen) Emmentaler
Pfeffer
Fett für die Form
frische Petersilie

Zubereitung (Fleisch)

Aus der handwarmen (nicht flüssigen) Butter, Semmelbröseln, grob gemahlenen Pfeffer und den Kräutern eine homogene Masse kneten. Diese in einen Gefrierbeutel geben, auf etwa 5 mm Dicke ausrollen und in den Kühlschrank geben. Bei der Wahl der Kräuter könnt ihr Eurem Geschmack freien Lauf lassen. Ich hab verschiedene Kräuter der Provence, Salbei, Rosmarin etc. verwendet.

Für die Soße den Kalbsfond in einem kleinen Topf langsam erhitzen. Je nach Geschmack einen guten Schuß Weiss oder Rotwein dazu geben und das ganze langsam einreduzieren lassen, mindestens um die Hälfte. Finalisiert wird die Soße später.

Das Filet parieren, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und am Stück mit der halbierten Knoblauchknolle und dem Rosmarin von allen Seiten kurz scharf anbraten.

Anschließend alles (auch Knoblauch und Rosmarin) in Alufolie einschlagen, auf ein Blech geben und für circa 25 Minuten bei 130 Grad im vorgeheizten Ofen weitergaren.

Dann das Fleisch rausnehmen, die Temperatur hoch drehen und nur den Grill/Oberhitze einschalten. Die Krustenmasse aus dem Kühlschrank nehmen, passend zurechtschneiden, auf das Fleisch geben und etwas andrücken. Das Ganze im Grill quasi überbacken. Die Kruste dabei im Auge behalten damit sie nicht zu dunkel aber gleichzeitig schön knusprig wird.

Zm Schluss den Bratensaft aus der Alufolie mit in die Soße geben, einen halben Becher Sahne dazu und kurz aufkochen.

Zubereitung Spätzle:

Mehl, Eier, etwas Salz und knapp 150 ml kaltes Wasser verrühren. Den Teig 20 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit den Speck in kleine Würfel schneiden (oder gleich gewürfelten kaufen 😉 ). Zwiebeln abziehen, ebenfalls würfeln. Beides in einer Pfanne andünsten und bei Seite stellen. Wer nicht über einen Spätzlehobel verfügt, muss den Spätzleteig von einem feuchten Brett in siedendes Salzwasser „schaben“. Folgendes Video hat mir bei diesem Vorhaben sehr gute Dienste geleistet (und oh Wunder der Rechner blieb sauber):

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=-Y6Ga9hMm4Y]

Entscheidend ist die Konsistenz des Teiges. Konsistenz Nato-Kit beschert Euch am nächsten Tag Muskelkater. Im Zweifel lieber mit etwas dünnerem Teig mal ausprobieren, und ggf. mit Mehl die Konsistenz nachtunen.

Die Spätzle brauchen etwa 10 Minuten Garzeit. Dann abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken. Spätzle mit Speck und Zwiebeln, Käse, Salz und Pfeffer in eine gefettete Auflaufform schichten. Im Backofen bei 200°C etwa 30-40 Minuten garen.

Anrichten
Naja, das mit dem Timing ist bei der Kombination sicher das Schwierigste. Ich hab mich was den Aufwand angeht ziemlich mit den Spätze verschätzt, aber der Rest ist wirklich ein Kinderspiel.

Zum Anrichten mit der Soße einen Spiegel auf den Teller zaubern, das Fleisch mit der Kruste drauf setzen und eine gute Portion Spätzle neben dran. Auf letztere noch ein bißchen frisch gehackte Petersilie, fertig. Die Soße hat ziemlich Power, es ist nicht nötig das Fleisch oder Spätzle darin zu ertränken.

Dazu schmeckt je nach Vorliebe ein schöner Rosé oder ein nicht ganz so schwerer Rotwein.

Als Nachtisch empfehle ich Vanilleeis mit Olivenöl, Pfeffer und Balsamico.

Lassts Euch schmecken!

****

Hmmm… lecker. Danke an Thomas für das feine Rezept!

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  1. Thomas! Na, das ist ja mal ein Gastbeitrag 🙂 Hört sich superlecker! Ich glaub, das Filet nehme ich mir mal bald vor…

  2. Jaja, das Timing ist bei manchen Gerichten oder Kombinationen immer wieder eine Herausforderung.
    Aber das Ergebnis sieht doch sehr gut aus. Also alles richtig gemacht. 🙂

  3. @daniela: Da hast Du völlig recht. Ich werde demnächst mal die Käsespätzle ausprobieren. Ich finde das schon alleine als Gericht mit hausgemachten Spätzle eine echte Leistung – ganz ohne Kalbsfilet 😉 Hat er gut gemacht, der Thomas.

  4. Hu, Lecka! Wenn Du mal wieder eine „Herausforderung“ brauchst zum Kochen….. hihi, ich esse alles! Aber nun würde mich das Vanilleeis mit Olivenöl, Pfeffer und Balsamico auch noch interessieren!!!!
    Danke auch hier für das „Rezept“ bzw. genauere Erklärung.
    Osteria

    1. Gut zu wissen 🙂 Ich frage gleich mal den Gast-Blogger nach dem Rezept für das Dessert. Klingt ja wirklich ungewöhnlich.

  5. Also das mit dem Nachtich geht ganz einfach: anbraten nimmt man ein Martini-Glas und gibt eine gute Portion Olivenöl hinein. Dann setzt man eine große Kugel Vanilleeis darauf – so dass ungefähr ein Drittel der Kugel im Öl sitzt. Dann gibt man eine gute Prise weissen oder roten Pfeffer aus der Mühle über das Eis und garniert die Kugel mit Balsamikodressing. Fertig. Zubereitungszeit für zwei Portionen etwa 2 Minuten.

    Have Fun!

    1. Vielen Dank für die Info, Thomas. Klingt sehr lecker. Aber wie ist das mit dem Anbraten und dem Martini-Glas?? Sorry, aber vielleicht liegt’s an der derzeitigen Weinprobe, dass ich’s nicht ganz kapiere 🙂

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