Backen II: Karotten-Walnuss-Kuchen nach Ottolenghi

Dass ich mit Teig auf Kriegsfuß stehe, wisst Ihr. Dass ich dran arbeite, auch 🙂 Nach erfolgreich absolviertem Naan und einer leckeren Tarte habe ich mich also an Kuchen herangewagt. Das ist eine ziemliche Herausforderungen, wenn man a) nicht gerne bäckt und b) auch kein großer Kuchenfan ist. Aber ich hab’s mir nun mal vorgenommen! Basta!

Für den ersten eigenen Kuchen habe ich mir was Feines aus dem wunderschönen „The Ottolenghi Cookbook“ ausgesucht. „Ottolenghi“ ist das Londoner Restaurant von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi, in dem es eine spannende, leichte aber durchaus raffinierte Cross-Over-Küche mit orientalischen, mediterranen und europäischen Einschlägen gibt. Ein Großteil des Kochbuchs nehmen herzhafte und süße Backwaren ein. Der Carrot and Walnut Cake hat mich auch gleich an ein Rezept aus Steffis Ohhh-Mhhh-Blog erinnert, das ich damals schon unbedingt nachkochenbacken wollte.

Nicht ganz unaufwändig aber jede Minute wert – ich versprech’s Euch.

Hier die Zutaten für die Ottolenghi-Variante:

160 gr Mehl (habe Type 550 genommen)

1/2 TL Backpuler

1/2 TL Natron

1 TL gemahlener Zimt

1/4 TL gemahlene Nelken

1 Ei

1 Eigelb

2 Eiweiß

200 gr Sonnenblumenöl (Rapsöl hat auch funktioniert)

270 gr Zucker

50 gr gehackte Walnüsse (Achtung! Running Gag!)

50 gr Kokosflocken

135 gr geraspelte Karotten

Prise Salz

Für das Topping (man kann stattdessen auch nur Puderzucker nehmen. Das Topping ist aber jede Sünde wert!):

175 gr Frischkäse

70 gr Butter

35 gr Puderzucker

25 gr Honig (ich habe würzigen Kastanienhonig genommen – passt gut!)

30 gr gehackte Walnüsse (habe ich weggelassen wg. der Optik)

Ich habe noch etwas Zitronenabrieb in die Topping-Masse getan. Dadurch wird die doch sehr mächtige Créme etwas frischer.

So geht’s:

Ofen auf 170 Grad vorheizen, eine 20 cm Springform einfetten (ich hatte nur eine 18 cm Springform, wodurch der Kuchen etwas höher wurde), mit Backpapier auslegen und mit im Ofen vorheizen. Mehl, Backpulver, Natron und Gewürze mischen. Separat davon das Ei und das Eigelb verrühren.

Zucker und Öl mit dem Handmixer ca eine Minute lang bei mittlerem Tempo verrühren. Bei langsamer Geschwindigkeit die Ei-Mischung zugeben. Dann Walnüsse, Kokosflocken und Karotten unterheben und gut vermischen. Zum Schluss die Mehl-Backpulver-etc-Mischung ebenfalls mitmixen.

In einer anderen Schüssel die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen und in 3 Schritten vorsichtig unter die Eimasse heben. Weiße Schlieren im Teig sind ok.

Jetzt die Masse in die vorgeheizte Springform geben (ich hab‘ das Backpapier rausgetan, weil die Form gut eingefettet war) und mindestens eine Stunde backen. Bei mir hat der Kuchen fast 2 Stunden gebraucht, bis beim Reinstechen das Testhölzchen nicht mehr nass war – auf lange Backzeiten weist das Kochbuch aber explizit hin.

Wenn der Kuchen innen also gar ist, herausnehmen und komplett abkühlen lassen, bevor man die Springform öffnet, sonst reißt der sehr weiche, saftige Kuchen.

Währenddessen kann man das Topping herstellen: Alle Zutaten zusammenmischen und in einer dicken Schicht auf den kalten Kuchen geben. Wer mag, kann jetzt noch etwas gehackte Nüsse drübergeben. Ich habe lieber ein kitschiges Marzipan-Rübli zur Deko genommen – das wollte ich schon immer mal tun 🙂

Dieser Kuchen IST DER HAMMER!!! Natürlich auch mit Blick auf die Kalorienmenge – aber das muss mal egal sein, wenn etwas so großartig schmeckt: saftig, herzhaft, weich, mit knuspriger Kruste und einem himmlischen Topping obendrauf. Ein Gedicht. Und das Gewissen wird vielleicht etwas leichter, wenn man jeden Tag nur ein Stückchen isst: Der Kuchen hält nämlich mehrere Tage, weil er so saftig (um nicht zu sagen: fettig!) ist 🙂

Meine Friseurin hat ein Stück abbekommen und gleich verputzt, als die Farbe bei mir einwirken musste. Der bEdW, der sonst kein Kuchenesser ist, hat ein Stück zum Frühstück gegessen und ich lasse heute das Abendessen ausfallen für einen Happen Kuchen. Nuff said? Nuff said!

PS: In Steffis Blog ist noch eine interessante Variante mit braunem Zucker und Dinkelmehl drin, die ich mir auch sehr gut vorstellen kann. War also nicht mein letzter Kuchen 🙂

Und was backt Ihr so am Wochenende?

Kochbuch-Foto: amazon.de

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