Spaghetti Carbonara (aka Caro-nara) nach Rainer und Danielle

München ist die Stadt der „Zug’roasten“. Hier treffen sich Menschen aus allen Himmelsrichtungen – sei es aus Liebe oder wegen des Jobs. Und manche Verbindungen, die man in den Jahren geknüpft hat, halten auch Job- oder Partnerwechsel aus. Manchmal sitzt man dann zusammen und erinnert sich, welche Begebenheiten dazu geführt haben, dass sich die Wege kreuzten… Keine Angst, ich werde nicht sentimental. Aber bei gutem Essen und einem schönen Glas Wein kann man schon mal zum Nachdenken kommen. Und Caro, unser gestriger Besuch ist eben – wie wir auch – zug’roast und hat durch viele schöne Zufälle unsere Wege gekreuzt.

Spaghetti Carbonara e Pasta con funghi

Deshalb wurden die Spaghetti Carbonara auch zur Caro-nara. Denn Caro hatte viel und Spannendes zu erzählen. Deswegen musste sie diesmal auch nicht kochen (ihr unglaubliches Lasagne-Rezept wird trotzdem an dieser Stelle mal gepostet werden!). Stattdessen – und weil Pfifferling-Zeit ist – hat der bEdW gleich ein Pasta-Duo gezaubert. Was das alles mit Rainer und Danielle zu tun hat? Das sind zwei alte Freunde aus Italien, die dem bEdW Gott sei Dank dieses Rezept und eines für das weltbeste Bolognese-Ragout verraten haben. Und obwohl Rainer leider schon lange nicht mehr lebt und ich ihn nie kennenlernen durfte, denken und sprechen wir oft von ihm. Spätestens bei der nächsten Pasta-Session.

Zutaten für die Carbonara für 2 gute Esser (oder für 3, wenn es ein Pasta-Duo gibt):

Ei-Käse-Masse

2 Eier (komplett)

3 Eigelb

ca. 250 gr geräucherter Bauchspeck

geriebener Parmesan (eine Männerhand voll – tolle Mengenangabe, ich weiß. Aber der bEdW wiegt halt nie irgendwas und kocht frei Schnauze)

Muskatnuss, Salz, Pfeffer, Spritzer Olivenöl,

optional: 50 ml Sahne

Speck

So geht’s:

Schwarte vom Bauchspeck entfernen und in kleine Bröckchen würfeln. Eier verkleppern, mit Parmesan, Gewürzen und eventuell Sahne zu einer homogenen, nicht zu flüssigen Masse verrühren. Falls es sehr flüssig ist, noch etwas Parmesan zugeben. Ist sie eher breiig, kann man mit einem Schluck Sahne verdünnen.

Speckwürfel in einem Spritzer Olivenöl langsam aber kross ausbraten. Die Würfel sollen richtig knusprig aber nicht zu hart sein.  Spaghetti in der Zwischenzeit al dente kochen und in eine vorgewärmte Schüssel geben. Jetzt die Ei-Käse-Masse drübergießen und sofort unterheben. Speckwürfel dazu und noch mal alles mischen. Sofort (!) servieren!

Hinweis vom bEdW: Alle Rezepte reden immer davon, dass die Carbonara nicht stocken und flockig werden soll. Allerdings ist es gerade besonders lecker und wir sind immer ganz heiß auf die zweite Portion, die meist schon nicht mehr ganz so „glitschig“ ist. Aber das ist Geschmackssache und lässt sich kaum verhindern, wenn man nicht alles auf einmal serviert.

Zutaten für die Pfifferling-Pasta:

250 gr Pfifferlinge

1 Zwiebel

Petersilie

Weißwein

Ein Schluck Sahne oder Sahneersatz

Salz, Pfeffer

So geht’s:

Zwiebel schälen und hacken. Pfifferlinge in Mehlwasser kurz schwenken und schnell auf Küchenkrepp abtrocknen (wenn sie sauber sind, reicht es auch, sie mit einem feuchen Küchenkrepp abzuputzen – unsere waren aber extrem erdig). Zwiebel in etwas Öl anschwitzen. Pfifferlinge dazugeben und bei nicht zu geringer Temperatur 3-4 Minuten anschwitzen. Alles mit etwas Weißwein ablöschen, reduzieren lassen und mit einem Schluck Sahne geschmeidig machen. Gehackte Petersilie unterheben. Salzen, Pfeffern. Pasta in die Pfanne geben, alles miteinander vermischen – fertig.

Tomatenvariationen

Für etwas Frische hat ein ganz einfacher Tomatensalat gesorgt, weil es momentan einfach wunderbar aromatische Tomaten in allen Variationen gibt. Die kommen bei uns fast täglich auf den Tisch!

Zu den beiden Pasta-Variationen hatten wir einen Wein vom Weingut Wehrhof aus Worms-Pfeddersheim. „Floreat“ ist ein in Barrique gereifter Cuvee. Die schöne Granatrote Farbe, kräftige Holz- und Tabaknoten und die Aromen nach Cassis und Kirsche machen ihn zu einem richtig schönen Herbst-Wein. Die Familie Egelhof beschreibt auf all ihren Etiketten, wozu ihre Weine besonders gut passen. Der „Floreat“ geht angeblich besonders mit Waldpilzen (!) mit frischer Petersilie (!!!). Aber auch zu geräuchterter Forelle (die wir jetzt gestern nicht hatten).

Ein netter Service, wie ich finde. Auch wenn man sich nicht sklavisch an die Empfehlung auf dem Etikett halten muss. Aber gestern hat es zufälligerweise hervorragend gepasst! Eine tolle Rotweinüberraschung aus Deutschland!

Kommt Ihr auch über’s Essen (und dem Glas Wein!) zum Philosophieren? Denkt Ihr da auch manchmal an die vielen Wege, die sich zufällig kreuzen und die Begegnungen, die wir aus unbekannten Gründen zu ganz bestimmten Zeitpunkten haben? Oder wird man im beginnenden Herbst einfach sentimental? Lasst doch mal hören… 

Ohjeh, fast unterschlagen: Caro hatte uns wunderbare Bio-Himbeeren mitgebracht, die es zum Nachtisch mit etwas Vanillejoghurt und einem Schuss Amaretto fast ganz pur gab – und uns endgültig satt und glücklich gemacht haben! 

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  1. Hallo Julia,
    ich glaub‘ ich mach einen Blog „Bayrisch für Zug’roaste“ auf. Es heißt übrigens: zua (für zu) g'(’statt e)roastn.
    Alles Liebe
    R.

    1. Dafür hab‘ ich Dich ja 🙂 Danke für die Korrektur. Ich werd’s mir merken *schäm* 😉

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