Hassliebe: Kürbis und ich

Ich halte mich ja für einen ziemlich unkomplizierten Esser. Selbst Lebensmitteln, die ich nicht so gerne mag (Blumenkohl!), versuche ich mich immer mal wieder anzunähern. Das funktioniert am besten, wenn man sie mal zubereitet und herausfindet, ob sie nicht doch irgendwie schmecken können. So ein Lebensmittel ist für mich Kürbis (uargh!). Ich mag ihn einfach nicht. Aber nachdem neulich mein neuer Lieblings-TV-Koch Nigel Slater Butternut-Kürbis zubereitet hat, habe ich dummerweise laut ausgesprochen: „Ich glaube, an Kürbis sollte ich mich auch mal heranwagen!“. Was den bEdW gleich dazu veranlasst hat, einen Butternut-Kürbis mitzubringen (vielleicht auch aus Rache, weil ER Nigel Slater nämlich nicht mag…)

Nachdem wir jetzt also schon den Paneer  im Haus hatten, wurde also ein Kürbis-Kartoffel-Paneer-Curry angesetzt. Ich dachte, dass mit meinen Lieblingsgewürzen wohl auch der Kürbis schon irgendwie erträglich wäre. Naja…

Zutaten:

1/2 Butternut-Kürbis (wahrscheinlich funktioniert auch Hokkaido)

4 Kartoffeln

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 Stück Ingwer gehackt

300 ml Gemüsebrühe

100 ml Kokosnussmilch

2 EL Madras-Curry

1 Lorbeerblatt

Zitronensaft

Cumin, Koriander, Zimt, getrocknete Chilischote, 1 Gewürznelke

So wird’s gemacht:

Die Gewürze (außer das Madras-Curry) in einer Pfanne anrösten und in der Küchenmaschine zermahlen.

Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Kürbis halbieren, schälen, Kerne und faseriges Zeug in der Mitte entfernen und in etwas größere Stücke schneiden (damit der Kürbis nicht matscht, bevor die Kartoffeln gar sind!). Zwiebeln, Ingwer, Knobi schälen und fein hacken.

Gehackte Zwiebeln, Knobi, Ingwer in Öl mit einem Lorberblatt anschwitzen, Gewürze und Currypulver dazugeben und mit anrösten.

Kartoffeln und Kürbis sowie die Gemüsebrühe dazugeben und bei geschlossenem Deckel rund 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen (immer mal schauen, ob Kartoffeln und Kürbis schon gar sind oder noch Zeit brauchen. Unser Kürbis war noch nicht ganz reif und brauchte etwas länger.)

Mit ordentlich Salz (falls die Gemüsebrühe nicht schon sehr salzig ist!), Zitronensaft und ggf. noch etwas Currypulver abschmecken. Paneer in Würfeln sowie die Kokosmilch unterheben und bei kleiner Hitze noch heiß werden lassen (nicht mehr zu viel rühren, sonst zerbröselt der Paneer).

Mit Reis oder Naan servieren. Ich habe noch Hot-Mango-Pickles (von Rajah – gibt es im Asia-Laden) dazu gereicht, damit man nicht so viel vom Kürbis schmeckt.

Denn: Der Kürbis und ich werden keine Freunde. Das Curry war lecker – solange ich Kartoffeln und Paneer im Mund hatte. Aber das Süßliche vom Kürbis ist einfach nicht meins. Ich werde das Gericht noch mal mit Karotten oder nur mit Kartoffeln ausprobieren, weil es wirklich lecker war. Aber der Kürbis erinnert mich einfach immer an Alete-Gläschen.

PS: Mit der zweiten Hälfte des Butternut-Kürbis hat der bEdW eine Kürbiscrémesuppe gemacht. Dazu dann bald mehr. (Ich habe sie noch nicht probiert und bin gespannt, ob ich meine Aversion irgendwann überwinden kann.).

PPS: Das einzige Mal, dass ich Kürbis wirklich mochte, war im afghanischen Restaurant Chopan in der Elvirastraße. Der Kürbis wurde mir vom Chef als Vorspeise empfohlen. Und als ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe, meinte er: „Ok, ein Deal: Sie probieren das. Und wenn es nicht schmeckt, bekommen Sie was anderes umsonst!“. Naja, da muss man ja schon mal über den Schatten springen. Und es war KÖSTLICH. Scharf und säuerlich mit einer ganz, ganz leichten Süße. Ich habe es nicht bereut, immer mal wieder auch ungeliebte Zutaten zu probieren. Aber es hat mir wohl nur deshalb so geschmeckt, weil das Gericht einfach so gut wie gar nicht nach Kürbis geschmeckt hat 🙂

Welche Lebensmittel mögt Ihr einfach gar nicht leiden? Und wie geht Ihr damit um? Oder wurdet Ihr auch schon mal bekehrt?

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  1. Ich bekehre mich laufend selbst… Noch vor 2 Jahren habe ich keine stückigen Tomaten, Zwiebeln, Zucchini u.v.m. gegessen. Ich habe mich langsam an alles rangetastet und tue es noch..

    Kürbis habe ich auch das erste Mal vor zwei Jahren gegessen und das Projekt Kürbis wird dieses Jahr fortgesetzt, denn so ganz warm werde ich damit auch nicht.

  2. Kürbis geht gut, Rote Beete nur im Kuchen :-), werd ich ‚mal nachkochen

  3. Da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir alleine so geht. Ich probiere in jedem Fall noch mal Kürbis-Chutney aus. Und an Rote Beete habe ich mich auch erst neulich bei unserem Kochstammtisch rangewagt. Als Suppe ist sie ganz lecker oder auch roh. Aber schlimm sind diese labberigen Scheiben im Glas. Daran kann ich mich wohl nie gewöhnen. Also Mädels, keep on tryin‘. Ist doch ein tolles Gefühl, wenn man über seinen Schatten springt 🙂

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