Hausgemachter Käse: Paneer (ein Muss für Palak Paneer)

Nachdem wir neulich in „Einfach indisch!“ gesehen haben, wie einfach es ist, Paneer (also Frischkäse, der häufig in indischen Gerichten verwendet wird) herzustellen, haben wir uns jetzt endlich mal selbst rangetraut. Und es ist wahnsinnig einfach! (Übrigens: Den Rest der Kochsendung mit Anjum Anand kann man getrost vergessen. Hier wird sich meist mehr darum bemüht, ihre Lippenstiftfarbe toll ins Bild zu rücken, als um’s Essen. Vielleicht dann doch lieber auf ihre Kochbücher zurückgreifen. Aber das mit dem Paneer war eine Initialzündung!)

Ihr braucht total wenig:

1 Liter Vollmich

4 EL Wein-Branntweinessig

ein sauberes Küchentuch

Sieb, Schüssel, Küchenschnur, 2 Bretter, viele Kochbücher

So geht’s:

Die Milch zum Kochen bringen. Sobald sie aufwallt, den Wein-Branntweinessig mit dem Schneebesen einrühren und den Topf sofort von der Platte ziehen.

Jetzt beginnen sich „Käse“ und Molke voneinander zu treffen. Die Molke sieht ein bisschen gelb-grün aus, während der weiße Käse flockt. Wenn das nicht gleich funktioniert, einfach den Topf noch mal auf die heiße Platte stellen und etwas rühren, bis sich beides voneinander trennt.

Jetzt die Masse in das mit einem sauberen Küchenhandtuch ausgekleidete Sieb schütten und eine halbe Minute unter fließendem kalten Wasser abspülen. Dadurch werden die letzten Reste Gerinnstoffe entfernt.

Jetzt das Tuch zusammennehmen, zudrehen und so viel Flüssigkeit wie möglich auspressen. Je fester Ihr jetzt dreht, desto fester wird der Käse nachher.

Dann das Tuch etwas lockern und mit Schnur zubinden.

Das Käsesäckchen etwas platt klopfen und zwischen 2 Bretter legen, damit weiter Flüssigkeit herausgepresst wird. Das obere Brett mit ordentlich schweren Kochbüchern beschweren und ca. eine Stunde warten.

Wenn Ihr ordentlich Flüssigkeit rausgepresst habt und die Bücher schön schwer waren, sieht der Käse nach einer guten Stunde so aus:

Wenn er eher etwas krümeliger sein soll, dann nicht so fest pressen. Oder – wenn er schön schnittfest sein soll – noch eine Stunde länger in der Bücherpresse lassen. Insgesamt erhält man aus einem Liter Milch so rund 150 gr. Käse.

Der Paneer passt natürlich klassischerweise in das Gericht (meine Leibspeise!) Palak Paneer – also Frischkäse mit Spinat.

Dazu den Paneer in Stücke schneiden und in Ghee leicht anbräunen. Beiseite stellen.

Frischen Blattspinat (600 gr oder 500 TK-Spinat) waschen und klein schneiden. 1 Zwiebel, 2 Knobi-Zehen und ein großes Stück Ingwer schälen und hacken. Alles in Öl anbraten und mit Koriander, Kurkuma, Cumin und Chilipulver würzen. Unter rühren etwas anbraten, Spinat dazu geben und rund 10 Minuten garen lassen. (Wer mag, kann das Ganze jetzt pürieren) Mit Salz und einer Prise Zucker abschmecken, 200 gr Joghurt unterheben (jetzt nicht mehr kochen lassen, sonst flockt es!) und die Paneer-Würfel dazugeben. Alles noch mal einige Minute heiß werden lassen.

Wer partout keinen Paneer selber machen mag (die Molke stinkt ein bisschen, aber die Herstellung ist wirklich kinderleicht), kann auch einfach schnittfesten, ungewürzten Frischkäse aus dem Supermarktregal oder Paneer aus dem Indien-Shop kaufen. In München führt beispielsweise das „Kohinoor“ in der Adolf-Kolping-Straße 10 (Bahnhofsviertel) Paneer auch in kleinen Mengen im Kühlschrank (und leckere Samosas to go für den kleinen Hunger!).

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  1. Das Paneer Rezept ist toll! Und Deine Seite ebenfalls :-). Danke fürs Teilen!

    1. Vielen Dank! Das freut mich sehr!

  2. Liebe Julia, auch ich liebe die Indische Küche & Paneer! Deshalb habe ich ihn kürzlich versucht selbst zu machen. Leider hat sich das Protein nicht abgetrennt – ich hatte es mit Zitronensaft probiert. Ist dir das auch schon mal passiert und gibt es vielleicht doch einen Trick?
    Dank Dir für eine Rückmeldung!
    Lieben Gruß,
    Carmen

    1. Liebe Carmen, bei mir hat es immer gut geklappt – allerdings mit Essig. Vielleicht klappt das besser? Viel Glück!

  3. Hallo!
    Danke für die Mühe diese Schritt für Schritt Anleitung zu erstellen – das hat bis jetzt immer super gepasst! Jetzt eine Frage, meine Schwester kommt zu Besuch und sie ernährt sich vegan, meinst du es könnte klappen das ganze mit Sojamilch zu machen? Oder dann doch besser fertigen Tofu kaufen?
    Vielleicht hast du Erfahrungen oder Ideen..
    Lieben Dank und Grüße aus Frankfurt, Anna

    1. Liebe Anna, mit Sojamilch habe ich leider keinerlei Erfahrung. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die anders verhält als Kuhmilch. Tofu ist zwar geschmacklich kein Ersatz. Aber Du wärst damit auf der sichereren Seite als wenn dann die Sojamilch nicht fest wird. Ich hoffe sehr, dass es Euch trotzdem gut schmeckt. Wie schön, dass Du Deine Schwester treffen kannst. Ich habe meine in 2020 leider nicht besuchen können 🙁 Habt viel Spaß und lasst es Euch schmecken. Guten Rutsch und liebe Grüße nach Frankfurt. Julia

  4. Hallo Julia, ganz lieben Dank für deine ausführliche und schnelle Antwort. Wir haben jetzt beschlossen den Tofu und den Paneer ganz wegzulassen und ein Aloo palak zuzubereiten. Ich bin auf deine Seite gestoßen weil ich eine Anleitung für hausgemachten Paneer gesucht habe, aber sie gefällt mir so sehr dass ich einige deiner Rezepte als Inspiration genutzt habe. Die Kichererbsen liegen im schwarzen Tee und das Lamm Madras köchelt auf dem Herd! Das Dal ist schon fertig, Samosas vorbereitet, dazu Raita, Minzsauce und Basmati. Wir freuen uns sehr auf den „indischen Abend“ und noch mehr dass wir alle zusammen sein können. Ich lebe alleine mit meinem 8-jährigen Sohn (der indische Küche glücklicherweise ebenfalls liebt!), so ist es schön dass meine Eltern, Bruder Schwester, Tanten zu Weihnachten und Silvester zusammenkommen können!
    Dir auch ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, auf dass Du deine Schwester in neuen Jahr wieder triffst.
    Liebe Grüße, Anna

    1. Wow, Anna! Das klingt ja nach einem tollen indischen Menü. Hat alles gut geklappt und seid Ihr gut ins neue Jahr gekommen? Ich habe im Januar wieder ein paar indische Rezepte für Dich/Euch. Da ist sicher was dabei (und sogar ein veganes Rezept und ein „veganisierbares“ für Deine Schwester :))

  5. Hey, du schreibst Löffel im Rezept. Ist das ein Tee- oder Esslöffel?

    Danke für’s Feedback!

    1. Hallo Johanna, vielen Dank für den Hinwesi! Ich habe es in EL (= Esslöffel) geändert. Viel Spaß beim Kochen!

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